dann macht doch was!

schon lange freute ich mich auf die lesung von hans magnus enzensberger, fasziniert mich sein buch «aussichten auf den bürgerkrieg» doch schon seit 15 jahren!

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kaum zu glauben, dass er schon 84 jährig ist – die brilliante ausdrucksweise und scharfe analyse in vielen bereichen des lebens erfrischt und weckt den vorsatz, positiver in die welt zu schauen. der moderator war etwas nervös und m.e. hätte er den hohen gast mehr zum reden animieren sollen statt selbst zu reden, aber herr enzensberger ging sehr lieb damit um.

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lyrik braucht raum, warum er die gedichte im stehen liest – gute lyrik sei vielschichtig wie eine zwiebel (oder ein atom), wie er sich ausdrückt. bei jedem lesen soll sie wieder andere facetten aufwerfen.

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den buchverlegern und zeitungsmachern sagt er, dass sie sich was einfallen lassen sollen statt zu jammern, bücher und literatur seien erst seit kurzem massenware – und neue technologien sind chancen, etwas neues zu machen. gerne hätten wir ihm noch länger zugehört bei seinen ausführungen, aber glücklicherweise kann man ihn ja in form eines buches nach hause holen («blauwärts» ist bereits auf der bestellliste). auch wenn er kein hauptwerk hat, und die richtung undefiniert – es ist ein ausdruck seines wesens und seiner offenheit.

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