über stock und stein

beim Frühstück waren wir eigentlich schon überzeugt, dass wir mit unserem kleinen auto die küstenstrasse nach santiago nicht befahren wollen, doch unsere gastgeber gaben unisono grünes Licht, dass wir mit unserem Peugeot 206 die strecke problemlos bewältigen könnten. trotzdem hatten wir ein etwas mulmiges gefühl, aber wir wollten es auf jeden fall probieren, denn die strecke sieht auch auf der karte wunderbar aus.

tagesetappe

Vor unserer abreise in versuchten wir in manzanillo noch unsere vorräte aufzustocken – das knappeste gut war wasser. da nur touristen wasser aus der flasche kaufen, ist es vor allem in den devisenshops erhältlich. doch die drei devisenshops in manzanillo hatten dies nicht vorrätig – in einer bar erhielten wir 4 halbliterflaschen – eher knapp für einen ganzen tag. doch besser als nichts. dafür erfreuten wir uns an den strassenszenen während unserer suche.

metzgerei

der eismann hielt direkt vor der schule während der pause – der perfekte standort.

schulpause

für einen friseurbesuch blieb uns leider keine zeit, doch das geschäft sah schon spannend aus.

kein wasser

im vorort von manzanillo sahen wir auch plattenbauten, die in einem nicht mehr so guten zustand sind, was vor dem blauen himmel irgendwie viel besser aussieht als in unseren breitengraden.

plattenbau

Auf dem ersten stück fungierten wir wieder als taxi, und die drei mädels waren hin und weg als sie in das klimatisierte auto einsteigen durften und das foto war perfekt.

passagiere

hinter pilon hätten wir viele gäste transportieren können, aber wir waren nicht sicher, wie die strasse noch aussehen würde und mit mehr gewicht fährt es sich definitiv weniger gut. bis zum letzten dörfchen war die strasse richtig gut, doch dann wurde es etwas schwieriger. der belag war so schlecht, dass sich neben der geteerten strasse eine piste gebildet hatte. und nach den beschreibungen von richard waren wir um jeden meter froh, wo die strasse einigermassen passabel war.

neben der strasse

etwas näher an der küste war dann ein teil der strasse weggespült, bei dem wenigen verkehr reichte die strassenbreite vollkommen aus.

Strasse 20

die strasse schlängelte sich der küste entlang, hoch runter und mit traumhaften ausblicken.

Ausblicke

dann sahen wir das schild, das auf den schlechten strassenzustand hinwies. im hintergrund sahen wir bereits die brücke, von der richard gesprochen haben muss.

startschuss

von der seite sah sie ziemlich mitgenommen aus und wir sahen auch den «umweg» – doch sie machte den eindruck, als ob sie noch rege benutzt würde, so dass wir es auch wagten. während dani über die brücke fuhr, machte ich das spektakuläre bild dazu.

brücke

als ich dann zu fuss folgen wollte, hielt ein pferdefuhrwerk an und der nette kutscher nahm mich ein stück mit.

alternative

so durfte ich dann doch noch auf dem pferdewagen mitfahren.

alternativtransport

einige kilometer weiter kam dann das stück, das wir respektvoll erwarteten – doch mit der parole «viva fidel y raul» konnte nichts schief gehen!

startschuss

erst war es «nur» eine schotterpiste, der mittelstreifen nicht zu hoch, so dass wir mit der angepassten geschwindigkeit ganz nah am kristallklaren meer fahren konnten.

küstenstrasse

etwas später wurde der untergrund richtiges geröll, was höchste vorsicht erbot, einen reifenschaden hätten wir hier nicht erleiden wollen und ein aufsetzen würde sicherlich auch nicht glimpflich ablaufen.

Schotter?

nach einigen kilometern sahen wir eine angefangene baustelle für einen tunnel, der schon weit fortgeschritten schien, bestimmt sind die gründe gewichtig, warum die strasse nach wie vor ausserhalb des felsens durchgeht.

baustelle

das entgegenkommende fahrzeug war perfekt für einen informationsaustausch über den weiteren strassenzustand. so wurden wir vor einem tiefen schlagloch gewarnt und dass das schwierige stück schon bald geschafft sei.

austausch

also genossen wir die letzten kilometer auf der schotterpiste mit dem herrlichen panorama.

meeresstrasse

das riesige fass lag gleich neben der strasse und leuchtete in dem warmen sonnenlicht. dass abfall so schön aussehen kann!

abfall

wir fuhren weiter und dann standen wir vor dem erwähnten schlammloch. eine inspizierung der möglichkeiten war zu fuss am besten. wir suchten äste und blätter um den weg sicher zu machen und überwanden das hindernis gekonnt.

hindernis

dann wurde die strasse wieder besser – noch immer mit schlaglöchern, aber keine schotterpiste mehr. auch wurde sie belebter.

gegenverkehr

dann kam uns eine kuhherde entgegen, doch bis ich ausgestiegen war um bilder zu machen, waren sie schon an uns vorbei.

kuhherde

die begleitung war wie im film ein cowboy hoch zu ross, der die versprengten kälber einsammelte und mit der herde mittrieb.

cowboy

nachdem die strasse besser wurde, betätigten wir uns auch wieder als taxi, die ältere dame auf dem rücksitz freute sich über die schnelle mitfahrgelegenheit und war auch geduldig, als wir ab und zu eine fotopause einlegten.

passagierin

an dieser kuh konnte man doch gar nicht vorbeigehen – so hübsch in der sonne, mit dem meer und dem toten baum.

sonnenkuh

dann vertrauten wir der strasse zu sehr, dass wir den hinweis über die umfahrung der folgenden stelle übersahen – da haben wir dann auch verstanden, weshalb die mädels so gelacht haben, als sie uns sahen.  (die strassensperrung besteht aus steinen auf der strasse und die umfahrung ist einfach eine schotterpiste neben der strasse, die durch «durchfahren» gepfadet wurde)

schulweg

die strecke blieb schön – zwischen hügeln und dem meer durch und wir dachten schon, dass wir nun alle hindernisse hinter uns hätten…

strassenbild.JPG

…bis wir die zweite havarierte brücke vor uns sahen. die absperrung war nicht zu übersehen. während wir davor standen und uns überlegten, ob wir die umfahrung durch das flussbett nehmen sollten, fuhr ein minibustaxi selbstverständlich an uns vorbei und zeigte uns die ideale linie. da hatten wir mit unserem leichteren auto ein leichteres spiel – wobei es schon abenteuerlich war, denn auf der einen seite war der spalt in der fahrbahn ziemlich breit.

Brücke 2

bald erreichten wir das dorf «uvero», die erste grössere siedlung nach unserer holperstrecke.

Uvero

wir erwischten gerade den nachmittags-stossverkehr, die kinder kamen aus der schule und fuhren mit dem bus in die richtung, von der wir gerade herkamen.

uvero schulbus

natürlich gabs auch in uvero einen glaceverkäufer – oder besser gesagt zwei. am ersten häuschen ergatterten wir ein soft-eis mit orange-ananas aroma, beim zweiten stand gabs dann caramel, frisch gezapft.

Helado

beim nächsten dorf, chivirico, begrüsste uns ein grosses felsgemälde.

welcome

für die unterkunft des abends suchten wir erst das im reiseführer vielgelobte resort ein dorf weiter auf. es lag auf einem hügel und die strasse dahin war abenteuerlich. leider war es noch geschlossen, doch die herren, die dort arbeiteten, waren sichtlich stolz auf das resort und wir durften uns umschauen. die aussicht war fantastisch.

resortsicht

dann offerierten uns die herren gleich noch eine frische kokosnuss – direkt vom baum über uns, frischer und näher beim produzenten geht’s kaum!

Kokosnuss

nachdem der eine herr uns an ein casa particular gleich am unteren ende der strasse verwies, probierten wir es kurz aus. es lag idyllisch gleich am meer und ich schaute das zimmer kurz an. die besitzerin war sehr freundlich und es stellte sich raus, dass sie diejenige dame war, bei der richard, der us-fahrradtourist die letzte nacht übernachtete und ihm bereits vor 15 jahren unterschlupf gewährte. Wir machten dafür einige abstriche und verzichteten auf klobrille, fenster und heisses wasser, bekamen dafür eine extrem freundliche und herzliche gastgeberin, miauende glückskatze in der küche, eine  unmittelbare nähe zum meer und einen fernseher, der auch um 3h morgens noch in voller Lautstärke lief, bis ich die Klimaanlage einschaltete, die alles übertönte – doch das war ja erst später.

hauskatze.JPG

erstmal schlüpften wir in die badehose und liefen zum strand, den wir mit hühnern teilten.

Strandhuhn

das wasser war warm, der sonnennungergang fast wie im bilderbuch.

Abendbad

bei dem klaren wasser konnten wir problemlos unsere füsse sehen. der zaun auf der linken seite im hintergrund war die terrasse vom restaurant gleich neben der unterkunft.

Klarwasser

und dann – ganz unerwartet – im wasser – hatte die fast neue unterwasserkamera einen aussetzer und reagierte überhaupt nicht mehr. somit hat auch die zweite kleine kamera den geist auf dieser reise aufgegeben, was uns fürchterlich ärgerte. die bilder der smartphones sind qualitativ meist niht ganz so gut und immer die grosse kamera auspacken wird etwas anstrengend und kann das motiv erschrecken… hier als zeichen das letzte bild:

chivirico

Das abendessen genossen wir auf einer wunderbaren terasse gleich beim meer. Der fisch war herrlich und es gab auch eine haus-katze. Solange man teller auf dem tisch hatte, wurde man das leidend miauende tier nicht los. Sobald die bedienung die teller abräumte, rannte es hinter ihr her in die küche – ein sehr cleveres tierchen. es setzte sich ein herr zu uns, der sich als lehrer in der örtlichen gehörlosenschule vorstellte und uns aus seinem alltag erzählte. dank den einfachen spanischbroken und seinem geduldigen erzählen verstanden wir sehr viel – ein schöner tagesabschluss, wie er in einem luxusresort nicht besser sein könnte.