trifthütte II

nach einer nicht ganz so ruhigen nacht ging es ins badezimmer um sich bei kaltem wasser und der schönsten aussicht die zähne zu säubern


der blick über den gletscher aus der stube – unbezahlbar! und gemäss der hüttenwartin renate ist ab sofort bis mitte august jeder samstag ausgebucht. die brücke hat also die zahl der übernachtungen massiv erhöht.


um neun machten wir uns dann gut gestärkt auf den weg. der gletscherabbruch ist deutlich zu sehen, und für uns war es doch eine grosse überraschung wie weit der trift-gletscher oben noch weiter geht. obwohl es einen weg zur albert-heim-hütte gegeben hätte, haben wir uns wieder auf dem gleichen weg nach unten gemacht, den wir schon am vortag erklommen hatten.

der blick auf den gletscher war so unglaublich, dass ich fast alle 10 minuten innehalten musste, um wieder ein foto zu schiessen – erschien er mir doch immer noch spektakulärer – aber eben, auf den fotos kommt die dimension des eises nie so richtig zur geltung. hier gibt es übrigens live-bilder

und gleich nach ca 10 minuten hatten wir wieder die triftbrücke, unser zwischenziel im blickfeld – gaaaaanz klein, beim ausgang des sees! (und für leute mit ganz guten augen, der alpentower auf dem gegenüberliegenden grat)

einige passagen schienen uns ziemlich steil auf dem rückweg und ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht mehr genau weiss, wie ich dies denn tags zuvor überhaupt hoch geschafft habe! unsere wanderstöcke haben unsere knie auf jeden fall geschont und auch die ketten und seile haben wir rege genutzt!

nach gut 2 stunden gab es die erste pause mit cervelat (ja, die cervelat-krise hat uns noch nicht erreicht), salsitz und feinen äpfeln – vor atemberaubender kulisse. anbei ein weiterer versuch, das alles einzufangen.

ja und dann haben wir die heinzelmännchen getroffen, die jeweils mit viel einsatz die wege in den alpen wieder richten. nach dem zackigen wegstück auf der rechten seite des bildes hiess uns ein helfer zu warten, da sie gerade einige steinblöcke nach unten werfen würden. es staubte ziemlich und nach ca fünf minuten bekamen wir das OK, um den schuttkegel zu überqueren. sepp war schon drüben und gosia suchte sich einen weg durch das geröll, als ich nach oben blickte und zwei steinbrocken auf uns zufliegen sah. wir sind umgehend losgerannt und haben uns gleich ausserhalb der gefahrenzone auf den boden geworfen – gerade rechtzeitig, so dass die steine uns knapp verfehlten. wir kamen so mit dem schrecken und einigen blauen flecken davon.

auf dem weiteren weg reagierte ich etwas nervös auf aussergewöhnliche geräusche, der kleine eisabbruch auf dem gletscher liess mich hochschrecken und nach oben schauen, doch glücklicherweise waren diese bewegungen weit weg. dann überquerten wir wieder die zwei flüsschen, was schon viel einfacher ging als auf dem weg nach oben. wir waren sehr froh um unsere wirklich wasserdichten wanderschuhe, da wir keine nassen füsse bekamen.

kurz vor der brücke galt es, die letzten steilen stellen mit seilen, leitern und ketten zu bewältigen, was wir trotz der schon etwas längeren wanderzeit gut schafften.


den schrecken der grossen steine haben wir hinter der brücke gelassen. irgendwie kamen uns die vielen leute dort dann fast etwas surreal vor. der weg zurück zur bahn war dann doch etwas länger, als wir in erinnerung hatten – müde kamen wir an. zurück im hasliberg weckten wir unsere lebensgeister beim duschen und fuhren danach gemütlich nach hause – am abend flog ich dann gleich nach hannover.