Batman? Aktuell im Kino, jeder kennt ihn, jeder bewundert ihn. Wir (echten) Männer nicht zuletzt wegen seines Batmobils. Ja genau, das unglaublich lange Ding, 1200 PS (kein Witz!) und das ultimativ genialste daran: DIE FLAMMEN, die hinten aus dem Fahrzeug schiessen, wenn Batman um die Kurve biegt!
So geschehen am 21. Juli. Ben und ich auf dem Weg vom Squash, kurz halt gemacht in einem Gartenrestaurant, bestellen Bier (im Polizeiraport steht an dieser Stelle «Mineralwasser mit Kohlensäure»), als nach 5 Minuten Ben mich freundlich darauf hinweist, dass mein Porsche brenne. Vergeblich im Restaurant nach einem Feuerlöscher suchend rettet uns eine Bewohnerin des Wohnblocks nebenan. Ben löscht mein Auto, die Frau ruft die Feuerwehr, ich hänge die Batterie mit verdacht auf Kabelbrand ab. Als die Feuerwehr erscheint, ist der Spuk vorbei. An dieser Stelle grosses Lob: Gigantisch grosses und lautes Feuerwehrauto, 5 Männer so gross wie Schränke, in Uniform, Helm, bewaffnet mit Wärmesuchgeräten (nehme ich an) und das 5 Minuten nach dem Anruf bei uns auf dem Platz. Die Ghostbusters wären im Vergleich ein Witz!
Der Rest des Abends kurz zusammengefasst: Die Polizei kommt und nimmt Personalien auf von allen Beteiligten (s. «Mineralwasser»). Der TCS kommt mit einem Scherz-Keks-Auto und kann den Porsche nicht abschleppen, da dieser, wie vorgängig am Telefon erwähnt, VERBRANNT ist und man den Gang nicht mehr herausnehmen kann. Die Polizei kommt nochmal, instruiert uns, dass wir das Fahrzeug nach dem Abschleppen nicht anfassen dürfen, bis der kantonale Feuerinspektor das Auto inspiziert hat. Nach einer Stunde kommt TCS 2 mit einem «echten» Abschleppauto.
Es wäre keine echte Katzenblog Autogeschichte, wenn Sie jetzt schon zu Ende wäre. Weiter also: Am nächsten Tag kommt der besagte Inspektor und kommt zum Schluss, dass das Auto tatsächlich gebrannt hat. Anscheinend hat irgend ein Kabel an der Kardanwelle geripscht (http://de.wikipedia.org/wiki/Kardanwelle – das Ding, das bei einem 4 Rad Antrieb längs in der Mitte des Fahrzeugs die Kraft vom Getriebe auf die Vorderräder überträgt. An dieser Stelle ein grosses Sorry an alle, falls ich mich irre und diese Aussage von wegen Kraftübertragung nicht stimmt). Dann musste selbstverständlich ein Porscheingenieur aus Deutschlang vorbeischauen (möglicher Präzedenzfall für Rückruf?), ein Vertreter der Porsche Schweiz AG, ein Schadeninspektor der Zürich Versicherung und der Inspektor für Schäden meiner Zusatz-Versicherung/Garantie/was auch immer.
Das «irgend ein Kabel» hat sich als Hauptkabelstrang herausgestellt. Lieferfrist – 3 Wochen, da es auf Bestellung produziert wird. Nach einem Monat erhalte ich einen Anruf von der Porsche Garage mit 2 Nachrichten. Die Gute: das Auto fährt wieder. Die Schlechte: Navi, elektronsicher Spoiler, Audio-Systen und Bremssensoren und Sensoren für den Luftdruck funktionieren nicht auf Grund weiterer, bis dahin unentdeckter Kabelbrände. Folglich: Nochmal 3 Wochen warten, nochmal individuelles Kabel.
Nach 4 Wochen Anruf der Porsche Garage: Kurze Verzögerung – mein Kabel sei aus Versehen nach L. A. (ja, genau das L. A. an der Westküste der USA) geliefert worden. Die Zürcher hätten dafür das für einen amerikanischen Porsche bestimmte Kabel in ihren Händen. Warum kann man das Kabel nicht einfach so von den USA in die CH schicken lassen? Dumme Frage, mein lieber Herr. Dieses Kabel kostet Fr. 7000.-. Wir können doch nicht einfach eine proforma Rechnung schreiben für den Zoll – das bleibt da doch hängen.
Zur Zeit sieht mein Auto so aus:
Der Schaden inzwischen über Fr. 30’000.-. Mein Kabel ist irgend wo über dem Atlantik. Ich freue mich über einen Cayenne S, den ich auf Kulanz von der Porsche Schweiz AG kostenlos zu meiner Verfügung erhalten habe. (Feuer = Elementarschaden = Kein Anrecht auf Ersatzauto, ausser, man hat Mobilitätsversicherung, was ich natürlich weder wusste noch habe. D. h., jetzt neuerdings schon – weiss und habe).
2 Dinge: 1. Hoffe, dass ich vor Weihnachten nochmal Cabi fahren kann. 2. Batmans Flammen sind das Letzte!