wandernachmittag

und weils doch so schön war, und die mauer anscheinend an jeder stelle etwas anders aussieht, gings ab zum nächsten stück. der reiseführer beschreibt es als «disney-world» der mauer und voll mit leuten. das foto darin macht mir eigentlich keinen mut, doch wenn ich schon mal hier bin…. und zum ersten mal war ich froh, dass sich der reiseführer geirrt hat: es hatte zwar schon andere besucher, aber als masse würde ich das nicht bezeichnen.

beim zweiten turm gab es die aussicht, wie man davon träumt – die mauer, wie sie sich einfach über die hügel weiterschlängelt – egal ob hoch oder runter – soweit das auge reicht….

weiter als zu diesem punkt habe ich es nicht geschafft – ist auch schon ziemlich weit oben, hinter dem olympia slogan, also beim ca 3. turm, aber eben, es geht ja fast endlos weiter!

ich entschied mich auf dem gegenüberliegenden (andere seite des tals) mauerteil noch etwas zu wandern. und auf dem weg runter hat der kalte wind die leute fast weggeblasen.

die maurer haben leider nicht total an die touristen gedacht – sie haben die abschlüsse schräg gemacht, so dass es fast unmöglich ist, ein bild mit selbstauslöser zu machen. somit konnte ich mein «danke» in mehreren sprachen mal wieder üben. die anderen leute waren auf dieser seite der mauer so spärlich, dass ich nicht weiter wählerisch sein konnte – und das olympiaschild nun voll im bild ist, obwohl ich mich versuchte davor zu stellen. doch immerhin sieht man, wie weit ich auf der sonnenseite lief – also bis zum turm über dem schild.

bei dieser stelle war ich ja kurz vor dem aufgeben – doch motivierten mich zwei entgegenkommende touristen, bis ans ende zu gehen, wo der alte, nicht renovierte teil beginnt. es würde dann flacher werden. (was bei fast 180° steigung nicht verwunderlich ist…)

und sie hatten recht – mit der fast untergehenden sonne und der leeren mauer fühlte ich mich wie die königin von china. unfassbar mit der kamera, auch wenn ich es immer wieder versuchte. ich ging am schluss bis zum hinteren turm von hier aus gesehen.

und auf dem rückweg dann ein bild mit selbstauslöser – war ja niemand da, den ich hätte fragen können. nachgezählt habe ich auf der 1.5h wanderung nur 10 personen getroffen.

ausblick vom oberen wachturm – auch hier, kein ende in sicht!

dann nochmals mit der endlosen mauer im hintergrund – einfach atemberaubend, und zwar nicht nur wegen den steilen stufen, der fehlenden kondition oder der trockenen, kalten luft.

heute wurde mir wieder bewusst, wie priviliegiert ich bin, und wieviele träume in sachen reisen ich in den letzten 2-3 jahren erfüllen konnte – allerdings wird dadurch meine liste nicht kürzer sondern länger!

p.s. mein koffer ist übrigens angekommen und ich gehe jetzt in die massage, die habe ich mir verdient!