keoladeo!

am abend erreichten wir kurz vor sonnenuntergang den keoladeo nationalpark, ein ehemaliges jagdgebiet der maharadjas. nach dem einchecken riet uns der hotelbesitzer, dass wir doch noch etwas spazieren gehen sollten. nach ca 15 minuten erreichten wir einen tempel, und der tempelwächter bat uns, einzutreten. anhand der vielen affen war es keine überraschung, dass der tempel dem affengott geweiht war. mit einer schale mehl schritt er einige stufen zu einem grünen tümpel und benetzte das mehl mit rufen. wir staunten nicht schlecht, als sich der tümpel plötzlich zu bewegen begann – und der mund blieb uns fast offen stehen, als wir bemerkten, dass die teile an der wasseroberfläche nicht die panzer, sondern die köpfe der schildkröten waren!

die langen hälse erinnerten uns an die schnapp-schildkröte in kanada.

und liess uns in sicherer distanz bleiben – so wie sich die tiere auf das mehl stürzten, könnten sie leicht einen finger oder mehr abbeissen – auch ohne zähne. die ersten affen waren auch schon zur stelle um die resten aufzuklauben und an ihrem vorsichtigen verhalten erkannten wir, dass auch sie sich der gefährlichkeit der schildkröten bewusst waren.

doch noch weitere tiere bewohnten den tempel – die antilope shabu geniesst hier asyl, seit sie als kleines kalb ihre mutter verlor und von hand aufgezogen wurde.

die vielen affen, die den tempel bewohnten waren sehr anständig und näherten sich uns überhaupt nicht – obwohl sie viel um menschen sind.  mit einer kleinen spende ans tierfutter machten wir uns in der fortgeschrittenen dämmerung durch die lebendige geräuschkulisse auf den heimweg und sahen sogar einen schakal, der ca 10 meter neben uns vorbeihuschte.

noch bevor wir unseren rikshafahrer organisierten, erspähten wir auf dem ersten baum 3 unterschiedliche vogelarten.

obwohl wir etwas enttäuscht waren, dass wir mit der riksha nur auf dem geteerten hauptweg fahren konnten, zeigte sich schnell, dass wir ohne unseren fahrer an der hälfte der tiere vorbeigefahren wären. so zum beispiel zeigte er uns die beiden eulen hoch oben auf einer palme, die wir selbst nach längerem hinsehen kaum von kokosnüssen unterscheiden konnten.

freundlicherweise setzten sich die schwärme von grösseren wasservögeln gleich neben den weg, so dass sie auch fotografiert werden konnten.

unterwegs trafen wir plötzlich den park direktor auf dem fahrrad mit feldstecher und kamera ausgerüstet, der einen vogel ins visier nahm und auch unseren fahrer um rat fragte. es stellte sich heraus, dass es ein pakistanischer vogel zum ersten mal gesichtet wurde, ein zeichen, dass es in pakistan stark regne.

der park war eigentlich sehr leer – nicht nur wenige besucher sondern vergleichsweise wenige vögel waren zu sehen. auch hat der monsun noch nicht eingesetzt, so dass es auch kein wasser zum bootfahren gab. im winter muss der park noch mehr vögel beherbergen, die hier überwintern. und ausser vögeln sahen wir auch antilopen und einen mungo.

dann zeigte unser guide auf ein gut getarntes tier auf einem baum – leider konnten wir uns den namen nicht merken, aber er meinte, dass es äusserst selten sei, dass man diese vogelart zu sehen bekomme. vielleicht haben wir ja ornithologen unter den katzenblog lesern…?

nach unserer gut zweistündigen fahrt durch den parkgings zurück, koffer packen und richtung agra.