zugserlebnisse

auf dem weg zum bahnhof konnte ich mal wieder eine strassenszene mit elefant einfangen. ist für mich noch immer das faszinierendste verkehrsmittel!

den bahnhof erreichten wir viel zu früh, so dass wir noch etwas das indische bahnhofstreiben beobachten konnten. traurig stimmten die vielen kinder und bettler, die uns penetrant belagerten, bis sie von anderen indern weggescheucht wurden. so sehr es uns auch das herz abdrückte, hielten wir uns strikte an die regel, die uns von einheimischen mitgegeben wurde: wer zwei hände hat zum arbeiten, damit er seinen magen füllen kann, bekommt keine almosen.

wie richtig wir damit lagen, sahen wir anschliessend, als eine touristin den kindern eine freude machte, indem sie ein pack guetzli verteilte. die kinder stürtzten sich auf die kekse, warfen die frau fast um und dankten in keiner weise – irgendwie erinnerte uns die szene eher an die fütterung von tauben auf dem marcus platz als an die unterstützung von kindern und hinterliess einen sehr schlechten nachgeschmack.

als der zug einfuhr, schaute der zugchef auf seiner langen liste (ja, hier gibts noch drucker mit endlospapier), wo wir sitzen können und pünktlich (für indische verhältnisse fast ein wunder) fuhr der zug los.

gleich nach der abfahr wurde uns das abendessen, welches im preis inklusive war, serviert – etwas scharf für meinen geschmack, aber sehr abwechslungsreich und vielseitig!

ok, ein richtig indisches zugserlebnis war die fahrt in dem super zug nicht – aber beim vergleich der preise (taxi CHF 100.- vs. zug CHF 25.-) und der fahrzeit (taxi 5h vs. zug 2.5h) war für uns der entscheid schnell gefallen. in dehli half uns ein reisegenosse bei den verhandlungen mit dem taxi, welches uns zu unserem hotel bringen sollte. das hotel selbst hatte trotz unserer ausgedruckten bestätigung noch nie etwas von expedia gehört und wollte für den transfer zum flughafen (3km) die hälfte des preises, welches wir vom bahnhof zum hotel (30km) bezahlt hatten. als die bettlaken dann eindeutig nicht frisch waren, war der aufsehende mitarbeiter am ende seines lateins – und wir hörten, dass wir die einzigen gäste überhaupt waren. um 1:30h konnten wir dann endlich ins bett sinken, bemerkten aber noch, dass unser flug ja nicht um 6:50 loslegte sondern um 5h morgens, so dass die nacht eher etwas kurz war….