molotov – kultur – cocktail

das reguläre frühstück verpassten wir um 3 minuten, so dass wir uns mit der rein russischen karte auseinandersetzten – glücklicherweise kann dani die kyrillischen buchstaben problemlos lesen, so dass wir immerhin wussten, wie die köstlichkeiten auszusprechen waren: „blini festival“:

beim beobachten der strassenszenen vor dem fenster versanken wir in ehrfurcht vor den jungen frauen, die sich mit hohen absätzen gekonnt auf den eisigen trottoirs fortbewegten, wagten, insbesondere nachdem ich mich bereits nach 7 minuten auf dem trottoir auf den hintern gesetzt hatte, in winterwanderschuhen, wohlgemerkt.

Sicherer schien da die metro zu sein – da gab es da kein eis und die rolltreppen werden gut überwacht, so dass sie im notfall gleich abgestellt wird.

Und die fahrtreppen waren lange genug, als dass wir zeit zum üben von kamera einstellungen hatten – auf dem weg nach unten

Und auf dem weg nach oben.

Wieder an der oberfläche angekommen sahen wir weitere arbeiten im zusammenhang mit öffentlichen verkehrsmitteln.

Der friedhof des neujungfrauenklosters entfaltete mit dem schnee eine besondere atmosphäre – auch wenn die wege geräumt waren. Allerdings luden die tiefen temperaturen nicht gerade zum verweilen ein und atmosphäre einatmen.

Während die leute auf der strasse eher zu fellmützen griffen, waren für die büsten eher hüte aus schnee der letzte schrei..

Herrn Tupolev fanden wir relativ schnell, sein grabstein ist auch gross genug.

Ebenso war die russische flagge aus stein, die die letzte ruhestätte von boris yeltsin anzeigt, kaum zu übersehen

Die suche nach herrn molotovs letzter ruhestätte gestaltete sich etwas schwieriger, waren doch einige grabsteine in form von granatenhülsen zu sehen. Schlussendlich rettete uns ein hilfsbereiter russischer friedhofsschneeschaufler.

Die beissende kälte liess uns nicht zu lange nach gogol suchen, der in der nähe der wandgräber liegen sollte.

Die verzierten urnen mit inschrift in der wand waren oft mit einer glasscheibe „eingemauert“ und ersetzten somit die grabplatte.

Beeindruckt hat mich die verehrung von längst verstorbenen – auch heute noch werden frische blumen niedergelegt, obwohl die person schon vor mehreren jahren verstorben ist.

Thermounterwäsche sei dank, wir schafften anschliessend noch die besichtigung des neujungfrauenkosters.

Der blaue himmel und das warme licht liess unsere fotografenherzen höher schlagen und die kälte fast vergessen.

Keine mühe scheuten wir, um die stimmung einzufangen.

Wobei – die spiegelglatten pfade bargen die grösseren gefahren als die schnee-felder.

schutz vor der kälte fanden wir im innern einer der kirchen, wo die vielen kerzen den raum wärmten und wir den nonnen beim abstauben zuschauen konnten

Am abend luden uns markus und valeria ins bolschoi theater zu einer balettaufführung ein. Also stürzten wir uns in schale und da die strassen verstopft waren, kamen wir mit der metro schneller ans ziel. Dies stellte mich vor die problematik der schuhwahl: mit dem zum kleid passenden schuhwerk hätte ich als ungeübte eisläuferin den „marsch“ zur metro nicht überlebt – andererseits fühlte ich mich schon etwas komisch in den winterstiefeln, auch wenn diese schwarz waren. Ich entschied mich für die sichere variante.

Am Ziel sahen wir dann sofort, wie die moskowiten das problem lösen: sie nehmen einfach zusätzliches material mit und im nu wurde die prachtvolle eingangshalle zur umkleidekabine und schminkbar.

Das theater selbst war zwar nur das kleine theater, doch die prachtvolle gestaltung versetzte uns ins staunen.

Alles war farblich abgestimmt und es gab kronleuchter in allen grössen, hier das grösste exemplar:

Die aufführung war faszinierend – drei stücke à 20 minuten und komplett verschiedene stile – für mich war es das erste mal, dass ich ballett live gesehen habe.

Unseren Hunger stillten wir anschliessend in einer sushi-bar – passend zum ersten ziel der hochzeitsreise von valeria und markus. (und hier gabs auch einen mojito – damit der titel zum eintrag auch passt!).