chattanooga in einem tag

für Samstag kam norma, die momentan in Nashville studiert, nach Chattanooga und zusammen entdeckten wir die stadt in der vor-halloween-saison. Sogar beim eingang des aquariums wiesen thematisch passend bemalte kürbisse auf das bevorstehende fest.

das tenessee aquarium in Chattanooga besteht aus zwei gebäuden und ist schon von aussen ein architektonisch beeindruckender bau. Wir begannen unsere tour mit dem haus der „fluss reise“.

im untersten stock war eine spezialausstellung zum thema seepferdchen, in verschiedenen aquarien nach herkunft sortiert, so dass man die verschiedenen parallelen entwicklungen in den jeweiligen regionen direkt vergleichen konnte. das schild wies darauf hin, dass nicht jedes seepferdchen mit einem dicken bauch ein schwangeres männchen sei.

beim «leafy sea dragon», der in australien lebt, steht nebenbei, dass er ein schlechter schwimmer sei – die grundform des seepferdchens ist noch immer erkennbar – die kreative dekoration ist vor allem zur tarnung gewachsen, wobei dies wahrscheinlich auch den wunsch bei vielen aquarienbesitzern weckt, so ein ausgefallenes tier zu besitzen.

das aquarium war sehr besucherfreundlich – hier gabs eine spezielle fotogelegenheit mit fischen – wenn auch das gesicht etwas verzerrt, wer hat schon ein foto von sich und nemo ohne taucherausrüstung? (dory ist leider gerade aus dem bild entschwommen)

im obersten stock des gebäudes, in diesen weissen pyramiden, war die flusslandschaft gleich über dem wasserspiegel thematisiert. dort waren auch die quirligen otter zu sehen, und nach einigen fehlversuchen gabs sogar ein bild von beiden! irgenwie waren in allen aquarien/terrarien/gehegen die tiere sehr schnell zu entdecken, also das pure gegenteil von der masoala halle. wir identifizierten zwei hauptgründe: die tiere sind hier viel grösser (also die hiesigen regenbogenforellen waren unübertrieben 3x grösser als die europäischen) oder die gehege sind übersichtlicher (kleiner und weniger versteckmöglichkeiten).

der baby aligator lag regungslos in seinem teich, so dass das bild keine bewegungsunschärfe aufzeigt.

des weiteren war ein grosser teil dem thema schildkröten gewidmet und die tiere aus aller welt zusammengetragen. definitiv viel besser als die ausstellung, die ich mal in shanghai gesehen hatte, wo teilweise tote tiere in den viel zu kleinen aquarien lagen. auf einer karte war angezeigt, dass es viel mehr wasser- und sumpfschildkröten (turtles) als landschildkröten (tortoises) gibt und dass es in deutschland/schweiz keine einheimische gibt. wahrscheinlich war dann das exemplar, das norma vor langer zeit in einem wald in deutschland begegnete, ausgesetzt. anbei eine etwas spezielle schildkröte, deren kopf wie ein blatt aussieht und als köder für beutetiere ausgelegt wird.

im zweiten gebäude war in den pyramiden ein schmetterlinggarten – mit vogelgezwitscher und musik.

trotz der lautsprecherdurchsagen, dass man die schmetterlinge nicht anfassen sollte, hielten sich die tiere nicht daran und landeten gerne auf den besuchern. (für die war wohl der zweite teil der durchsagen, dass man sicherstellen sollte, dass man beim rausgehen keine blinden passagiere mitnimt)

das zweite gebäude beinhaltete vor allem ein riesiges aquarium mit verschiedenen meeresbewohnern wie haien, riesen-wasser-schildkröten und fischschwärmen. ins auge stach dann der teil, der auf quallen fokussierte. im anschliessenden shop gab es sogar stoff-quallen, jedoch keine kuschel-krabbe.

der hunger trieb uns raus und ganz ungewöhnlich für eine us-stadt, gabs hier ein strassencafe am anderen, so dass wir die wärmende herbstsonne, die fish & chips und den frischen salat in vollen zügen genossen.

das weitere programm war eindeutig für draussen. als erstes besichtigten wir die originalgetreuen replikas von nina und pinta, zwei von kolumbus schiffen, mit denen er amerika entdeckte, die gerade im hafen zu gast waren.

die schiffe waren ganz nett, aber wir hatten sie uns irgendwie grösser vorgestellt. es scheint fast unverständlich, wie sich die entdecker damals mit so kleinen schiffen auf diese grossen meere gewagt hatten, unter der annahme, dass die erde eine scheibe sei und sie irgendwann über den rand stürzen.

leider waren die segel nicht gesetzt, aber der blaue himmel verwandelte alles in ein schönes fotomotiv.

nächste station auf unserer outdoor-tour war rock city, ein malerischer felsvorsprung gleich ausserhalb von chattanooga. und definitiv in jedem touristenführer!

aber bevor wir den fels so sahen, gabs das erste foto bereits auf dem parkplatz:

auf dem verzauberten pfad wanderten wir mit musikalischer untermalung und vogelgezwitscher in einerkolonne auf dem wunderbar ausgebauten pfad (ganz flache platten und mäuerchen auf beiden seiten) durch die felslandschaft, die von den formationen an die sächsische schweiz erinnert. gleich zu beginn ging es durch eine relativ schmale felsspalte (sinnigerweise mit dem namen «fat man squeeze»), bei der wir uns fragten, ob es wohl der test ist, wer den laaaaangen weg überhaupt durchstehen kann – selbst für uns war es schon sehr eng!

der abenteuerliche weg führte auch über eine hängebrücke – doch wir haben es sehr gut rüber geschafft, im wissen, dass in den usa aufgrund der haftungsklauseln alles sicher doppelt gesichert ist.

und die freundlichen mit-wanderer winkten nicht nur im hintergrund, sie stellten sich sogar als gute fotografen zur verfügung!

auf dem felsvorsprung traffen wir noch einen studienkollegen von norma, der auch ein bild von uns schoss – natürlich vor der perfekten kulisse.

der spaziergang an sich dauerte ca. 30 minuten, und an vielen stellen gab es sitzgelegenheiten. auch mussten wir uns nie gedanken machen, dass wir verhungern oder verdursten konnten – mitten in den felsformationen stand sogar ein getränkeautomat bereit.

und damit man kein t-shirt kaufen muss, gabs vor dem ausgang eine kitschige anlage, auf der man das besuchsbeweisfoto machen konnte.

oder als saisonal passende vogelscheuche posieren.

nach einem kurzen ausflug ins shopping center und einem kleinen snack machte sich norma wieder auf die rückfahrt und ich sank müde ins bett.