übernachtungsgelegenheiten

bei unserer vorbereitung konnten wir sehen, dass aufgrund der nur zweimonatigen touristensaison die übernachtungsgelegenheiten in der relevanten reichweite auch mal ausgebucht sein können. nachdem ein zelt eher etwas sperrig ist, bzw. keine matratzen dabei sind, entschieden wir uns für ein dachzelt auf dem jeep. dani ist definitiv abenteuerlicher veranlagt als ich, denn für mich war eine übernachtung im dachzelt nur solange ok, wie wir eine toilette in gehweite hatten. auf der karte sind die 9 übernachtungen eingetragen. (bei F gabs zwei Nächte!)

um zwei uhr morgens landeten wir und das taxi brachte uns zum vorgebuchten hotel in keflavik (A). ein schild oder eine reception gab es nicht, die haustüre war einfach offen und ein handgeschriebener zettel wies uns zum richtigen zimmer. das frühstück war einfach im kühlschrank, so dass wir am nächsten morgen mit einer familie aus köln frühstückten, die erst durch uns erfuhren, dass sie direkt von köln hätten fliegen können, anstatt erst nach frankfurt zu fahren. wir haben dann auch nicht gross über den preis unserer flüge gesprochen, die wir 2 wochen zuvor gebucht hatten.

bei der dritten übernachtung  sollte das dachzelt zum ersten mal eingesetzt werden – ein camping platz inmitten des hochlandes (C). nachdem es nie richtig dunkel wurde, kamen wir erst so kurz vor mitternacht in hveravellir an und konnten mit den mitarbeitenden gerade noch klären, wie das mit dem zelten funktionniert. müde begannen wir das zelt aufzukurbeln, doch nach ca 30 cm stoppte der vordere teil und das zelt liess sich nicht richtig aufrichten, so dass eine übernachtung darin unmöglich war. den hüttenchef erwischten wir gerade noch beim putzen und wir hatten glück, dass gerade noch zwei betten im schlafsaal frei waren. die aufregung und die vielen nebengeräusche liessen uns nicht besonders gut schlafen, doch besser so als draussen in der kälte.

am anderen morgen versuchten wir mit der autovermietung kontakt aufzunehmen um zu sehen, wie das problem gelöst werden konnte – mit dem halb aufgedrehten dachzelt konnten wir nicht wirklich weiterfahren.  die kommunikation war nicht ganz einfach, so dass wir den ganzen morgen auf der terasse der hütte verbrachten und das schöne wetter genossen.

und dann kam der erlösende anruf: das problem sei bekannt bei den dachzelten, der riemen, der die beiden gewindestangen verbindet, sei wohl kaputt, wir sollten doch einfach ein loch beim vorderen gewinde reinmachen und mit der kurbel dann vorne und hinten separat hoch udn runter kurbeln. die schriftliche bestätigung «you are allowed to drill a hole into to the tent» kam per mail und los gings – glücklicherweise gabs einige werkzeuge vor ort und dani bohrte punktgenau das loch mit hilfe von meissel und hammer in die schale, so dass wir vergnügt das zelt «aufräumten» und nach einem kurzen bad weiterfuhren.

kein islandaufenthalt ohne übernachtung auf einer pferdefarm. das pferdegestüt flugumýri im nordwesten islands hatte noch ein freies zimmer (d)- und obwohl ich eigentlich nach der vorhergehenden nacht gerne mein eigenes bad gehabt hätte, überzeugten mich die pferde, das bad doch mit den anderen gästen zu teilen. es war erst im nachhinein, dass wir rausfanden, dass weder was zu essen noch reitstunden im hof gebucht werden konnten. doch ein warmes bett zur späten stunde und die möglichkeit, mit den pferden auf tuchfühlung zu gehen, überzeugte uns voll.

auf unserem weg um die halbinsel tröllaskagi passierten wir auch siglufjörður, das sympathische dorf mit der fantastischen fischsuppe. zurübernachtung war es noch etwas zu früh, doch die chefin der jugendherberge blieb uns sehr positiv in erinnerung, wie sie bei dem sonnigen wetter kurzerhand die bügelstation nach draussen packte und auf der strasse bügelte.

einige kilometer weiter, in ólafsfjörður (e) suchten wir unser nachtlager.  zur wahl standen ein campingplatz mit dusche im städtischen hallenbad und eine wunderbare blockhütte mit eigenem hot tub auf dem balkon mit blick aufs wasser – ja, wir gönnten uns den luxus der blockhütte und nach der rückkehr von unserem ausflug aufs meer genossen. am morgen wagten wir uns mit einem der kanus aufs wasser und paddelten trotz wolken über den kleinen see bevor wir entspannt weiterfuhren.

der nächste stop war das mývatn (mückensee) gebiet (f), das von vulkanischen aktivitäten gestaltet wurde. für uns war hier camping angesagt, das es nicht wirklcih viele hotels hatte und wir einen wunderschönen platz direkt am see fanden, wo wir unser auto für die nacht parken konnten. da die gegend so viel zu bieten hatte, blieben wir gleich zwei nächte.  am zweiten abend genossen wir das mývatn nature bath, ein grosser, warmer pool, der im sommer bis mitternacht geöffnet ist.

in der nacht hatten wir glücklicherweise keinen besuch von den namensgebenden mücken, doch als wir unseren feierabenddrink am ufer nehmen wollten, sahen wir, dass zwischen den zelten unzählige entenfamilien auf futtersuche unterwegs waren. als dann in der kleinen bucht ein motorboot einfuhr, flüchteten alle enten in panik auf den see und wir konnten beobachten, wie sich die familien wieder sortierten – gar nicht so einfach bei ca 50 kleinen enten!

in der gegend von laugarbakki wollten wir eigentlich nach 2 nächten im zelt und im anbetracht des kühleren wetters wieder ein hotelzimmer, doch beim rumtelefonieren informierte uns eine hotelbesitzering, dass an dem wochenende in der gegend eine hochzeit stattfinden würde und somit die hotelzimmer im umkreis von 50 km seit monaten ausgebucht seien. also konzentrierten wir uns auf die campingplätze und parkten bei dæli (g), wo es einen windgeschützten platz, ein warmes restaurant für ein fantastisches abendessen und eine stunde privat hot-tub besuch gab – also eigentlich fast besser als ein hotel!

unsere letzte nacht auf der insel wollten wir in einem hotelzimmer, damit wir auch einen trockenen platz haben, um das gepäck flugfertig zu packen. geprägt von der erfahrung der letzten nacht buchten wir schon vorab ein neueröffnetes boutique hotel in stykkishólmur (h) und wurden nicht enttäuscht – ein liebevoll renoviertes traditionelles haus mit geschmackvollen zimmern und freundlichem personal – und herrlichem frühstück.

der telefonisch gebuchte blick aufs meer war tatsächlich da, bzw. vor dem meer war ein riesiger fels mit leuchtturm.

selbstverständlich erklommen wir den bizarr anmutenden fels mit dem bunten leuchtturm und hatten einen schönen blick auf die vorgelagerten schären.

wir genossen die etwas unkonventionelleren ferien und waren froh, dass entgegen der warnungen im reiseführer eine spontane reise ohne vorbuchen doch gut möglich war. ebenso waren wir froh, dass wir trotz limite beim fluggepäck die schlafsäcke mitgenommen hatten.