we are whaling

ein grund für unsere übernachtung in ólafsfjördur war die angebotene walbeobachtungstour am abend. unsere befürchtung, dass es denn keinen platz mehr haben könnte auf dem boot, waren völlig unbegründet – ausser uns war noch ein französisches pärchen an bord und so hatten wir eine sehr persönliche einführung in die sicherheit des schiffes und den exklusivsten standplatz am bug – mit voller bewegungsfreiheit.

selbstverständlich waren wir mit monster zoom und zwei kameras ausgestattet als wir in wunderbarem abendlicht aus dem fjord fuhren. die stimmung war so schön, dass wir den ausflug bestimmt auch ohne walsichtungen genossen hätten.

dann sahen wir von weitem die ersten wale und waren begeistert – insbesondere dani freute sich, denn seine letzte walbeobachtungstour war vor einigen jahren in kanada – im winter – und sehr kalt und nicht richtig mit erfolg gekrönt. unser guide hiess uns nach den wasserfontänen ausschau halten, die das auftauchen eines buckelwales ankündigt. (bei genauem hinsehen erkennt man vor der «fontäne» einen teil des kopfes)

die wale waren relativ nahe beim schiff, so dass wir einige schöne bilderder klassischen schwanzflosse schiessen konnten

erst sah man den rücken und anschliessend kommt die flosse langsam hoch, um elegant wieder unterzutauchen.

wir erfuhren vom reiseleiter, dass die unterseite der schwanzflosse eines buckelwals wie unsere fingerabdrücke einmalig sind.

die meeressäuger tauchten immer näher beim boot auf und wir erkannten ihre bewegungen, so dass die bilder immer klarer wurden. wobei so richtig viel sah man nicht vom wal – erst die «fontäne», dann der rücken und je nach dem eine schön präsentierte schwanzflosse. trotz der nähe war es nicht einfach, sich die grösse der tiere vorzustellen.

überraschend  tauchte ein wal so nahe beim bot auf, dass das zoom der grossen kamera zu stark war und fast nur bilder mit wasser und einer ecke wal – ich hatte schon fast das gefühl, dass das boot den wal «überfahren» würde.

sogar mit der kleinen kamera konnte ich schöne bilder schiessen und zauberten ein lächeln auf mein gesicht.

nicht nur wale tummelten sich um das boot, auch ein delfinschwarm begleitete uns ein stück, bis es ihnen langweilig wurde. natürlich war es aufgrund unserer langen reaktionszeit unmöglich, sie bei ihren tollen sprüngen in der luft zu fotografieren, also genossen wir einfach.

die wale haben uns so verwöhnt mit ihrer nähe, dass wir kaum mehr bilder machten, wenn sie zu weit weg waren.  dann sahen wir zwei wale nebeneinander – fast synchron.

dann passierte lange nichts – wir konzentrierten uns auch auf die vögel und ich entdeckte den nationalvogel islands, den papageientaucher. gerade nachdem ich dani um ein foto bat (wir hatten bisher noch keine gesehen), sprang ca 10 meter  vor uns ein wal in die luft und liess sich wieder aufs wasser fallen. wir waren so erschrocken, dass wir nur mit offenen mündern da standen und das schauspiel genossen. (daher das foto des papageientauchers)

kurz darauf sahen wir in grösserer entfernung einen wal halb aus dem wasser schauen – jedoch nur bis zur hälfte.

dann waren wir richtig angefixt und konnten unsere blicke nicht mehr vom meer nehmen. gespannt schauten wir auf jede regung im wasser, um dann auch bereit zu sein. und dann passierte es – der wal (oder vielleicht auch ein anderer) sprang direkt ins bild – und zwar so nahe, dass die kamera erst gar nicht richtig fokussierte….

…und das zoom noch zu stark eingestellt war (175mm)

bei der reihenaufnahme das zoom rausdrehen (160mm)

bis das ganze tier kurz vor dem aufprall das bild ausfüllte (60mm) und die kamera richtig fokussierte.

und die welle dann auch nach oben passte (50mm)

und wer jetzt denkt, dass das alles doch hätte schneller möglich sein sollen, hier ist ein sehr sehenswertes  video des sprunges, welches unser ausflugsleiter zufällig filmte – ok, bei der leistung des wals können wir natürlich nur als nebendarsteller agieren. dass wir sogar ein zweites mal so eine show sehen konnten, war unglaublich. wir spürten kaum, dass die wellen auf dem rückweg ziemlich hoch gingen und genossen die schöne lichtstimmung, die heisse schokolade und die zimtschnecke auf dem rückweg.

nach ca 3 stunden kamen wir glücklich und zufrieden zurück ins unsere tolle hütte am wasser und genossen ein feierabendbier im sprudelbad.