messewochenende

wir freuten uns am samstag sehr, dass gabi mit uns an die messe kam. allerdings hatten noch unglaublich viele andere leute die idee an die messe zu kommen, so dass man für den weg vom eingang zur halle 5 mindestens eine halbe stunde einrechnen musste. nach ca 30 minuten hatten wir dann auch einen sitzplatz in der lvz autorenarena und blieben einfach sitzen.

es gab einige highlights – jorge gonzales, bekannt aus germany’s next top model überraschte mit seiner ausbildung als nuklearbiologe und ansichten zu  models – es sei klar ein job und high heels sind ein accessoire, bzw, berufskleidung, und solange jemand haltung hat, sei es egal, wie man aussieht oder was für schuhe man trägt.

gregor gysi erzählte neben seinen erfahrungen von der umsetzung der deutschen einheit auch von seiner begegnung mit königin beatrix von den niederlanden und dass es aufgrund des wunsches ihres gatten noch immer kein schnellrestaurant in der mecklenburger seenplatte gibt.

besonders eindrücklich war das gespräch mit mandy kopp, die mit ihrem buch «die zeit des schweigens ist vorbei» ihre erfahrungen im zusammenhang mit den kinderbordellen und dem «sachsen sumpf» eindrücklich schildert. im gespräch verwendete der interviewer unseres erachtens fast zu viel zeit um auf die erlebnisse als zwangsprostituierte im kinderbordell einzugehen, so dass der aspekt der eher fragwürdigen rechtlichen aufarbeitung zu sehr in den hintergrund geriet.

nachdem wir den ganzen nachmittag nur mit einer tüte not-gummibärchen den spannenden gesprächen folgten (wir konnten ja nicht aufstehen, sonst wären die plätze weggewesen), empfanden wir die crepe am ende der veranstaltungen als wahres festessen. wir verabschiedeten gabi und nach einer kurzen umzugspause im hotel machten wir uns auf den weg zum neuen rathaus, wo die litpop stieg – dieses jahr sogar von anfang an!

in der wunderschönen kulisse fühlten wir uns dank den vielen kameras und prominenz so richtig cool, auch wenn uns klar war, dass die kameras nicht auf uns gerichtet waren. hier gibts noch offizielle impressionen von der litpop6

als lehre vom letzten jahr erkämpften wir uns bei der ersten lesung einen platz im grossen ratssaal (trick 77 – zum ausgang rein, da gabs keine security) und wagten gar nicht mehr, uns von den sitzen zu entfernen.

wigald boning referierte über «was einkaufszettel über uns verraten» – sehr witzige einfälle und hintergrundgeschichten. nachdem der andrang so gross war, konnten die veranstalter wigald boning zu einem zweiten auftritt bewegen, so dass wir schweren herzens aber solidarisch unsere plätze aufgaben und natürlich für die poetry slam veranstaltung danach nicht mehr in den raum gelassen wurden. aber man kann ja nicht alles haben!

so erkundeten wir das musikalische programm. anstelle von leslie clio war eine band namens malky eingesprungen – gar nicht so schlecht, auch wenn der sänger sich selbst sehr gut gefiel.

die frauen band laing spielten in der grossen halle und gefiel uns – kennen wir doch das gefühl, morgens immer müde und abends immer wach zu sein.

am sonntag waren wir einmal mehr auf der messe unterwegs. in der menschenmenge fielen die wunderbar verkleideten gestalten kaum mehr auf, vielleicht waren wir einfach übersättigt von den vielen eindrücken.

den sonntag widmeten wir vor allem den jungen autoren – bei den jungen verlagen fielen uns einige talente mit frischer und frecher sprache auf, deren bücher wir sogleich erstanden und mit einem autogramm versahen.

unser abschluss der buchmesse war das gespräch mit dem zauberpeter, der aus seinem leben erzählte, mit stationen in den usa in den 60er jahren – einerseits in las vegas als künstler, andererseits als fotograf. eine anekdote handelte von seinem auftrag, die nasa anlagen aus der luftperspektive zu fotografieren, wo den verantwortlichen erst später bewusst wurde, dass er als ddr bürger die bilder ja auch an die udssr liefern könnte. aus seinem zauberkoffer fischte er die utensilien für einige spannende zaubertricks – noch immer faszinierend.

anschliessend gabs ein eis mit gabi und horst in der milchbar pinguin und den tatort schauten wir bei horn’s erben, diesmal mit leichenschmaus und reservierten plätzen in der ersten reihe.

den absacker genossen wir mit vielen anderen zu ehren von st. patrick im killiwilly bevor wir müde ins bett sanken. einige bücher kauften wir erst daheim, so dass unser gepäck nicht allzuschwer wurde – hier die ausbeute: