sehnsuchtsort westfjorde

die westfjorde werden von den meisten islandbesuchern erst mal ausgelassen, weil der weg dorthin sehr weit ist. die strasse führt an unzähligen fjorden entlang um eine kurze luftliniendistanz zu überwinden.

selbst wenn die strasse auf der anderen seite sichtbar ist, dauert es meist noch 20km, bevor man dort ist. doch der weg ist das ziel und wir genossen die herrlichan ausblicke. die strecke ist weitgehend unbewohnt, die wenigen siedlungen haben die typische struktur: zwei bauernhoefe und eine kirche mit friedhof.

auf der weit entfernten seite sahen wir die schneebedeckten berge, die nur mit dem boot angefahren und zu fuss entdeckt werden koennen, davor in der sonne die insel vigur, ein weiterer vogelfelsen, der von menschen bewohnt ist.

das robbenwarnschild am strassenrand fanden wir erst witzig, hielten dann aber trozdem an und waren erstaunt, dass wir nicht die einzigen waren, die sich daran orientieren.

auch die robben schienen das schild gesehen zu haben und verhielten sich dementsprechend. eine lag auf einem fels etwas weiter draussen, zwei spielten etwas weiter vom ufer entfernt und eine streckte den kopf gleich neben der strasse aus dem wasser.

apropos tiere – hier noch die schafe des tages (natuerlich mit weit entferntem westfjord im hintergrund).

also beim letzten fjord hatten wir wirklich langsam genug gesehen und waren froh, endlich das tagesziel zu erreichen. wir staunten nicht schlecht, dass gleich neben dem campingplatz ein 50m langer hot pot war – und gerade als wir uns fertig machten, verliessen ihn die letzten leute, so dass wir ihn ganz fuer uns alleine hatten.

und bei naeherer betrachtung sieht man die aussicht auf das wasser und den fjord.

die sonne ging fast unter (aber natuerlich nicht ganz), als wir unser nachtquartier bezogen.

fuer den naechsten tag steuerten wir das schwimmbad in krossnes an – krossnes liegt am einer 70km langen sackgasse und wird als das einsamste schwimmbad in island beschrieben. nachdem wir es bei unserer letzten reise nicht dahin geschafft hatten, war dies fuer uns die hauptmotivation, die westfjorde abzufahren.

einmal mehr waren die motive in dem warmen licht so spannend, dass ich mich mal wieder nicht fuer ein foto entscheiden konnte, hier also nochmals das haus aus einer anderen perspektive.

nach dem letzten fjord auf dem westlichen teil der westfjorde fuehrte die strasse ueber einen pass zum oestlichen teil. ich fuehlte mich sehr wohl am steuer unseres jeeps.

auf der passhoehe stand ein traditionelles torf-haus, in dem noch immer ca 1m schnee vom winter lag. wahrscheinlich ist der durch das eine loch in der scheibe reingekommen, was deutlich zeigt, wie hart der winter hier wueten muss.

an der ostkueste der westfjorde begannen wir den weg nach krossnes – auch hier mit wunderbar einsamen fjordlandschaften, hoch und runter und noch um einen fjord herum.

auch hier sahen wir viele verlassene hoefe, was bei der abgeschiedenheit und dem unwirtlichen klima durchaus verstaendlich ist.

die schafe des tages trafen wir auf einer ‹einbreid bru› – sie kamen uns entgegen und drehten eher widerwillig um, entsprach das wechseln der richtung doch so gar nicht ihrem plan.

nach ca 35km erreichten wir djupavik. die siedlung besteht aus einer stillgelegten heringfabrik, einem hotel und einigen booten.

etwas ungewoehnlich war das schiffswrack am strand – aber durchaus spannend zum ansehen.

gleich hinter der fabrik stieg der fels wieder in die hoehe und ein wasserfall vervollstaendigte das bild.

im hotel bestellten wir eine suppe und hoerten so nebenbei mit, dass das schwimmbad in krossnes fuer zwei tage wegen renovationen geschlossen sei. wir hatten die vorherigen tage noch witze darueber gemacht, dass wir aus irgendeinem grund das ziel nicht erreichen wuerden, so dass wir ueber die nachricht gar nicht so verwundert waren. somit beschlossen wir, auf die restlichen 2 x 35km weg zu verzichten und dafuer die heringfabrik genauer anzuschauen. es befand sich darin gerade eine fotoausstellung, so dass es doppelt spannend war.

die ausstellungsraeume waren eher unkonventionell gestaltet und die bilder nicht einfach an die wand gehaengt. besonders spannend fanden wir die bilder von der fabrik, so konnten wir einen neuen blickwinkel sehen.

die fabrik war an gewissen orten schon ziemlich laediert, doch gerade das macht das spannende aus.

es hatte 3 grosse tanks, die von aussen schon einiges von ihrem innenleben preis gaben.

durch den tip aus dem restaurant wussten wir, dass man auch einsteigen kann, er wuerde sogar als tonstudio genutzt.

im innern erwartete uns ein runder raum mit verrosteten heizschlangen auf dem boden und spannendem lichteinfall von oben.

beim zweiten war der boden mit wasser bedeckt, so dass ein einstieg nicht ratsam war, fuer ein bild reichte es alleweil.

nach ausgiebiger fotosession in der fabrik machten wir uns schweren herzens wieder auf den rueckweg – durch bezaubernde landschaften richtung osten und schlugen unser nachtquartier nahe der ‹einfahrt› der hochlandstrasse auf.