während zu beginn die langen busfahrten noch fast einen eigenen artikel erhielten, gibts für die 6h fahrt von phnom pen nach siem reap nur gerade eine kurze erwähnung – und das busticket als illustration.
wir buchten unter anderem eine fototour. dort äusserten wir den wunsch, ev. ein kloster zu besuchen. so führte uns elliott, der fotograf, uns in ein kleines kloster innerhalb von angkor thom, bei dem die leute segnungen abholen. die «pagode» war ein einfaches holzhaus, eine art multifunktionszimmer.
an einem ende war die küche, natürlich mit holzfeuer und grossen töpfen – einfach steine auf den holzbrettern.
in der nacht schlafen die mönche auf den bastmatten und auch ein fernseher war zu sehen.
selbstverständlich hat es auch hier eine wäscheleine.
die klosterkatzen lernten wir auch kennen. Eine Schwarze Mutterkatze und ihre zwei jungen wohnten hier.
Die kleine war sehr neugierig und zutraulich, sie schien sich sehr für Fotografie zu interessieren, sie wollte auch die Bilder von sich sehen.
unser fahrer, mr. det, unterstützte uns mit den erläuterungen zu den verschiedenen zeremonien.
ein älterer mönch ist der hauptmeister – sein tiefer blick und die sonore stimme haben uns gepackt.
da die segnungen sehr populär sind, hat es auch weitere mönche, die für segnungen zur verfügung stehen. elliott meinte, es sei nicht so viel los wie sonst – der jüngere mönch wartete definitiv piktoresk auf kundschaft.
es gibt mehrere zeremonien, wir erkannten zwei: die segnung mit wasser und die längere (ca. 45min) einzelprozedur mit vielen hilfsmitteln. besonders wichtig ist das wasser in der schale vor dem mönch, das mit kräutern und segnungen angereichert ist.
in einer ecke wurden die utensilien für die verschiedenen zeremonien hergestellt. eine art minischrein aus bambus.
aus maismehl werden menschliche figuren gefertigt, die anschliessend in die minischreine gelegt werden.
der bambusschrein wird anschliessend hinter den gläubigen gestellt und mit einem faden zum mönch verbunden. weiter haben wir leider nicht gesehen, da eine weitere zeremonie unsere aufmerksamkeit erhaschte.
das ritual mit dem wasser laeuft folgendermassen ab. die glaeubigen kommen in den raum und geben dem moench eine spende und legen ihr anliegen dar.
dann gehen sich die bittstellenden umziehen, der mönch wartet.
im kambodschanischen badeanzug (umgewickelter sarong) setzen sie sich hin und der mönch beginnt mit der segnung. das wasser wurde vorhergehend mit dem gesegneten wasser aus der schale vor dem meister gemischt.
bis zu 20 liter wasser wird über die gesegneten geschüttet – die jungen wasserträger pumpen das wasser aus dem brunnen nebenan und tragen es zur zeremonie.
nach erfolgter segnung schlüpfen die gläubigen wieder in ihre nomalen kleider und fahren sicher mit dem roller davon.
nicht nur frauen nehmen den service in anspruch. das zuschauen war faszinierend, vor allem fiel uns auf, dass der ältere mönch sehr kräftig war und sein linker oberarm muskel viel ausgeprägter als der rechte.
wir waren sehr überrascht, dass in den tempelanlagen noch so viele leute leben (in myanmar wurden alle aus bagan umgesiedelt) und auch mehrere klöster sind. auch innerhalb von angkor thom, gegenüber vom bayon, wurden wir zeuge einer meditationsstunde – mit den hunden in der hintersten reihe, die still dalagen.
die meditiationsstunde war gerade vorbei und ein jüngerer mönch leitete das anschliessende gebet.
die farben und die gesten waren eindrücklich.
dann wurden die hunde gekuschelt – tempelhunde sind mit die schlausten, denn hier werden sie gefüttert und gestreichelt.
wir kamen mit ihnen ins gespräch und zeigten ihnen die bilder. besonders angetan hatte es uns der ältere meister mit seinen tätowierungen, dem strahlenden lächeln und den blitzenden silberzähnen.
die mönche rauchen hier getrocknete tabakblätter und elliott, als raucher, tauschte eine zigarette gegen ein gerolltes tabakblatt. das gegenseitige feuergeben war ehrensache.
doch so richtig wollte es doch nicht klappen, die handelsübliche zigarette musste erneut angezündet werden.
das urteil war eindeutig: die tabakblätter schmeckten definitiv besser – sehr fein und kratzten überhaupt nicht im hals. auch wussten die mönche, dass die gekauften zigaretten krank machen, die natürlichen jedoch die lungen etc. nicht angreifen. und wenn der meister das sagt, da muss das ja stimmen!
eine unumgängliche begegnung vor den tempeln sind die vielen kinder und halberwachsenen, die penetrant jeden touristen ansprechennund ihre armbänder, flöten oder postkarten verkaufen wollen. die etwas älteren haben fixe stände – gerade noch ausserhalb der tempel.
die situation ist durchaus vielschichtig. Die Kinder tun uns sehr leid, die souvenirs verkaufen anstatt in die schule zu gehen, aber genau indem man ihnen was abkauft, unterstützt man ihre ausbeutung.
mit mitleiderregemdem blick wiederholen sie in hoher stimme die gleichen sätze, egal, wie oft man freundlich nein sagt: «buy bracelets, thre for one dollaaar!!!» und verfolgen einen auf mehreren metern.
«ten postcards, only one dollaaarrr!» und dann werden in unzaehligen sprachen die zehn postkarten durchgezaehlt – inklusive chinesisch, russisch und japanisch.
Beim dritten tempel (wenn dann auch noch die sonne scheint und es warm wird) ist es dann unglaublich schwierig, die kleinen verkäufer nicht einfach unwirsch abzuwimmeln. mit eliott haben wir dann eine taktik gelernt – wir setzen den gleichen blick und die gleiche stimme auf – und schon huscht ein lächeln über ihr gesicht.
eine weitere möglichkeit besteht darin, die kamera hervorzunehmen. das hält sie zwar überhaupt nicht davon ab, weiter ihre waren anzubieten, aber wir haben eine schöne gelegenheit, uns in portraitfotografie zu üben und beim zeigen der Bilder eine andere Kommunikationsebene zu betreten.
früh morgens unterwegs waren wir noch die einzigen potentiellen käufer, doch pünktlich um 8:30 rollte eine welle von tuktuks und autos an, alle kinder rannten umgehend zu den neuankömmlingen – ein bild für die götter, allerdings nicht festzuhalten mit der kamera. dafür hier die ankunftswelle durch den stand.
zur Stoßzeit beim ta prohm Tempel versuchten wir die Situation fotografisch festzuhalten. Die Busse spuckten die Insassen im minutentakt aus und die kleinen Verkäufer waren zur stelle.
Mit der zeit versuchten sie uns nichts mehr zu verkaufen, sondern wir wurden ein Teil von ihnen, der auch auf den nächsten Bus warteten. gerade die mädchen im teenager alter sind dick eingepackt, inklusive handschuhe, um sich vor der sonne zu schützen, auch hier ist helle haut ein schönheitsideal.
weitere begegnungen in den tempeln waren die touristengruppen. wir versuchten wenn immer möglich zu vermeiden, gleichzeitig mit tourbussen an einem tempel zu sein, doch es liess sich nicht immer ganz vermeiden. getreu dem motto aus der not eine tugend zu machen, versuchten wir die bunten farbtupfer in die bilder zu integrieren.
als wir erstmal das auge dafür geschärft hatten, wurden die motive auch immer schöner.
eine begegnung tierischer art hatten wir im hotel. wir hörten immer wieder ein geräusch, das wie ein lauter schluckauf toent. im hotel hatten wir gelegenheit, jemanden nach dem zugehörigen tier zu fragen – es war ein tockay gecko. ein gecko, ca 30 cm lang. der mitarbeitende zeigt mir auch, dass im hotel einer wohnt – so besuchten wir ihn jeden abend – hier ein bild der scheuen kreatur.
auch sonst sahen wir einige tiere. wir waren fasziniert von den vielen ameisenarten, die alle nebeneinamder existierten. für die roten ameisen hatte mr. det, der fahrer von der fototour ein rezept. man nehme fein gehacktes, rohes rindfleisch, mische gewürze und rote ameisen hinzu und warte ein bisschen. die säure von den ameisen lässt das fleisch gar werden und fertig ist die mahlzeit. leider ist dies in restaurants nicht erhältlich, dort werden limonen ausgepresst für die säure.
fasziniert waren wir auch von den schmetterlingen – bezüglich farbenpracht und grösse haben wir noch nichts vergleichbares gesehen.
bei diesem kampf waren wir doch etwas überrascht zu sehen, dass der schmetterling die spinne überwältigte – oder vielleicht ist es gar kein schmetterling, sondern ein anderes insekt, dass sich mit bunten flügeln schmückt?
die serie «besuch beim coiffeur» fand in kambodscha ein neues kapitel – dani durfte die haare schneiden. es hatte zwar nicht ganz so viel personal wie bei mir in myanmar, aber der preis war fast unschlagbar bei usd 3.
eine sehr zufaellige begegnung hatten wir am letzten abend auf dem klassischen sonnenuntergangstempel. unsere abendessenspartner von laos aus wuppertal hatten sich genau den gleichen punkt ausgesucht. somit führten wir die tradition des gemeinsamen abendessens gerne weiter – und zwar so erfolgreich, dass wir ganz vergassen fotos zu schiessen, hier also der leergegessene tisch.