tierisches osaka – 大阪

Nach der ankunft in osaka machten wir uns gleich auf den weg zum Aquarium, wo wir den rest der familie treffen wollten, die ein anderes hotel hatten. Irgendwie war das zugsystem hier für fortgeschrittene, denn schon bei den ticketautomaten vermissten wir die beschilderung des streckenplans auf englisch.

ticketautomat

nicht alle stationen waren auf dem plan in englisch angeschrieben und viele linien teilten sich das gleiche perron, so dass uns erst nach mehreren stationen auffiel, dass wir zu weit gefahren sind, bzw. der zug an gewissen stationen nicht hielt, da waren wir wohl doch nicht in der 大阪環状線, der Ōsaka kanjō-sen, also die Circle-Linie, die eigentlich im kreis fahren sollte.

loop line station osaka

und  als wir glaubten, den richtigen zug erwischt zu haben, stiegen bei einer haltestelle plötzlich alle anderen passagiere aus und stellten sich auf den bahnsteig – wir taten es ihnen gleich und warteten auf den nächsten zug – der dann auch wieder nicht dorthin fuhr, wo wir erwarten.

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so hatten wir unfreiwillig eine stadtrundfahrt (zumindest die eine hälfte, dafür mehrmals) und genossen den blick nach draussen – all die details, das alltagsleben spannender als fernsehen.

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nach weiteren zwei mal umsteigen erreichten wir endlich «universal city» und verpassten gerade das stündliche schiff zum aquarium um 10 minuten. Also gingen wir bei den restaurants vor den studios auf essenssuche.

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gut, hatten wir zumindest für einmal geplant, hamburger zu essen – einerseits einen vom lokalen MO’s Burgers (chicken terryaki burger) und bei McDonald’s den Avocado Chicken Burger.

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dann nahmen wir das schiff über die bucht, eine sehr entspannte bootsfahrt, perfekt für unser mittagessen. der terryaki burger schmeckte super, wenn er auch etwas klein war, von den avocados im mcdonalds burger schmeckte man jedoch nicht so viel. für den rest der reise würden wir uns definitiv an traditionelleren japanischen fast-food halten.

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das aquarium, das Kaiyūkan (海遊館) ist ein auffälliges gebäude, hier vom schiff aus und wir erreichten es nach ca 2h anfahrtszeit – die andere familiendelegation war trotz hotelwechsel und mittagspause vor uns da.

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nachdem wir den eingang endlich gefunden hatten, gings erstmal aufs dach – glücklicherweise per rolltreppe. dort begann der rundweg und die noch zu bewältigende strecke war jeweils in meter angegeben. wir starteten bei 990m

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im ersten Bereich waren die Fischotter und Enten zu sehen. über der Wasseroberfläche war es jedoch etwas langweilig, so dass wir uns ein Stockwerk tiefer das schauspiel anschauten. die Fischotter waren blitzschnell unterwegs und zogen beim eintauchen immer einen kometenhaften schweif aus luftbläschen aus ihrem fell hinter sich her.

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von oben sind enten weniger speziell, haben wir doch scharenweise welche vor der haustüre daheim, wenn auch nicht in einem so eleganten schwarz-weissen federkleid. ein perspektivenwechsel macht die tiere gleich wieder interessanter.

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im nächsten bereich waren tiere gebündelt, die auf eis und kälte stehen. den namen dieses putzigen tierchens habe ich leider vergessen, doch wie es einen eisbrocken auf seinen bauch legte und damit spielte, bleibt unvergessen.

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einige gehege weiter waren die kaiserpinguine. auf den zweiten blick sahen wir, dass an der decke eine eismaschine war, aus der immer wieder eiswürfel fielen. die pinguine haben sich um den eiswürfel regen versammelt und es war ein spass, zuzuschauen, wie die eiswürfel dem einen pinguin auf den kopf fielen, dann abprallten und sich auf den anderen pinguienen zu verteilen. auf seinem kopf bildete sich ein kleiner eishaufen.

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ein anderer pinguin sass neben der scheibe und als ich die scheibe mit dem taschentuch für ein foto putzte, versuchte herr kaiser hinter der scheibe mit dem schnabel das tuch zu picken. so ein extrem kommunikatives zootier gibt es selten!

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das kernstück des aquariums war der riesige fischtank in der mitte des gebäudes – der gang führte spiralförmig um das riesige becken, so dass man die verschiedenen ebenen voll auskosten konnte.

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wir setzten uns auf einen der bänke am rand und schauten dem ballett der fische fasziniert zu. aufh wurden wir zeuge der fütterung des wal-hais durch einen taucher.

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um das hauptaquarium waren verschiedene kleinere becken mit allen möglichen fischen – sei es ein sardinenschwarm oder etwas exotischer anmutende geschöpfe.

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ein highlight waren die wasserschildkröten, die durch das wasser flogen.

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kitty, marianne, antonia, hans und martin waren ca 300m vor uns, doch es gab so viel zu sehen, dass wir sie nicht einholten – obwohl sie wahrscheinlich in einem ähnlichen tempo unterwegs waren wie wir. So sahen wir dann auch beim bildervergleich, dass sie teilweise ganz andere tiere sahen – wir verpassten zum beispiel die riesenkrake, von antonia liebevoll dickschnäutzchen genannt. (danke für das bild, marianne!)

dickschnäutzchen

bei den seelöwen konnten wir den tieren von unten beim rumflitzen zuschauen.

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die quallen und sonst eher unscheinbare tiere wurden mit licht wunderbar in szene gesetzt.

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im «streichelzoo» gabs rochen und seesterne. der eine lag friedlich da und war leicht mit sand bedeckt und hatte nach unserem besuch ein lustiges muster auf dem rücken.

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die restliche familie war schon früher fertig und erwischte das 4h schiff zur universal city. wir winkten und wagten uns wieder in den öffentlichen nahverkehr.  nachdem die gully deckel schon auf die bedeutung der burg für osaka hinwiesen, hatten wir auch schon unser nächstes ziel vor augen.

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dort angekommen, orientierten wir uns erstmal beim inhaltsverzeichnis und als profis erkannten wir sofort, dass auch diese karte nicht eingenordet war.

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die burg leuchtete in der abendsonne – und aus der passenden position blieben auch die modernen lifte und lüftungsrohre unsichtbar. interessant war jedoch der etwas weiter gefasste winkel –  die kunstvolle burg mit den bürogebäuden im hintergrund – ein schöner kontrast.

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auf dem rückweg weckten komische geräusche und schreie aus diesem grossen haus unsere neugier. die türe war offen und auch andere leute standen dort und schauten rein.

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wir wurden zeuge einer kendo (剣道) trainingsstunde. kendōkas in allen altersstufen trainierten die kampfsportart. beeindruckt schauten wir zu – vor allem die fussarbeit war bemerkenswert, wenn auch etwas weniger auffällig als die kampfschreie, die gemäss recherche angeben, welcher schlag als nächstes angestrebt wird, damit klar ist, dass es kein zufallstreffer ist..

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als nächstes wollten wir den ausgehbereicht von osaka erkunden. dafür wagten wir uns erst mal durch das oberirdische chaos – die strukturen (3 ebenen von strasse – zug – brücke) lassen nicht vermuten, dass hier öfters die erde bebt.

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an der bahnstation waren wir bei weitem nicht die einzigen, die auf einen zug warteten.

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wir kamen direkt in die rush hour und wir fuhren gemeinsam mit der arbeitenden bevölkerung richtung shinsaibashi, dem ausgehviertel.

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die bahnstationen waren brechend voll – gegen den strom schwimmen ist hier definitiv eine herausforderung, glücklicherweise waren wir richtung ausgang unterwegs. (suchbild: erkenne die 2 personen, die die treppe hinuntergehen)

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auf der suche nach einem restaurant sahen wir plötzlich das schild zum katzenkaffee ragdoll – da war ein besuch pflicht, aber da ich hungrig war, würden wir wohl nicht die ganze stunde bleiben. wir bezahlten unsere 1000 Y, bekamen eine nummer um den hals (zum zeit messen), hausschuhe und unsere katzengutzi und wurden angehalten, die hände zu waschen und zu desinfizieren.

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im raum waren einfach ganz viele katzen, viele von ihnen schliefen logischerweise. es roch überhaupt nicht nach katze – im raum hinter dem katzenvorhang war eine katzenklobatterie, die den büsis zu gefallen schien.

katzen café

wir setzten uns erst einmal hin und die hungrigen kamen sehr schnell vorbei, da sie ja wussten, was in den kleinen döschen war, die wir vom besitzer erhielten. und da wir zu beginn die einzigen gäste waren, hatten wir ihre ganze aufmerksamkeit.

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es handelte sich bei allen um rasse-katzen und sie waren herrlich entspannt und kuschlig. ich war erstaunt, wie entspannend dieses katzen kuscheln war – ich vergass total, meinen latte matcha zu trinken.

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nach einiger zeit kamen noch andere besucher, die sich gut auszukennen schienen. wir witzelten noch, dass sie sicher ein abo hätten, und tatsächlich, beim rausgehen sahen wir die «member card» bei der garderobe liegen.

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beim versuch eines selbstportraits mit katzen stellte sich die schwierigkeit, die katzen auch aufs bild zu bekommen.

making-of: selfie mit katzen

und so sah dann das ergebnis aus. nachdem wir ja eigentlich gar nicht so lange bleiben wollten, mussten wir uns nach dem ablauf der stunde richtig losreissen.

selfie mit katzen

als nächstes suchten wir was zum abendessen, was um 21h nicht ganz einfach ist – in japan ist 19h späteste abendessenszeit, so dass die meisten (zahlreichen!!!) restaurants bereits voll waren. wir hatten nach einigen anläufen glück bei diesem okonomyaki restaurant erfolgreich.

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okonomyaki sind anscheinend eine spezialität in osaka und wir genossen es umso mehr, ein «original» zu essen – frisch vom chef zubereitet.

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auf dem rückweg sahen wir von den offenen türen des pachinko (パチンコ) einen herrn in hemd und anzughose bei «dance evolution!» perfekt choreagrphiert mit den figuren auf dem bildschirm. nach ablauf seiner session nahm er das bereitgelegte handtuch, tupfte sich den schweiss von der stirn, packte seine aktentasche und machte sich auf den heimweg – so wie wir.

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