kolibris machen glücklich

Nach dem stadtrundgang durch Trinidad fuhren wir nach topes de collantes, einem dorf in den bergen über trinidad. Die strasse war kurvig, steil und abenteuerlich – und extrem bucklig. Teilweise waren die verwerfungen so hoch, dass man auf der gegenfahrbahn sicherer war. (auf den bildern fehlt der schatten und es sieht aus wie eine normale strasse – daher nur die beschreibung). Das wahrzeichen des ortes war das «kurhaus». Ein betonbunker mit kubanischer flagge.

kurhaus

Im informationsbüro erhielten wir die infos für die Wanderung zum conburi wasserfall und fuhren los zum startpunkt. Die strasse führte an einem anderen hotel vorbei, welches hinter den Bungalows einen imposanten, angefangenen erweiterungsbau hatte.

fehlplanung

Die strasse führte links vorbei, steil nach unten – ohne den hinweis der dame der park Administration hätten wir uns nie da runter getraut. (auf dem direkten bild sieht sie nicht so schwierig aus, daher hier das bild, wo man gar keine strasse sehen kann.)

strassenführung

Wir packten unsere Rucksäcke und los gings. Eine wanderkarte gabs nicht, also knipsten wir sie kurz ab.

wanderkarte

Der Wanderweg führte durch richtigen dschungel.

wanderweg

Eine speziell geformte felswand säumte den weg, bevor es weiter nach unten ging.

fast geschafft!

Ich war erstaunt, wie verschwitzt wir am ende des weges waren – die hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen machten auch den weg nach unten anstrengend.

Wanderweg

Am ziel unserer wanderung war wie beschrieben ein natürliches schwimmbecken. Wir fühlten uns wie in einem romantischen film, es war einfach zu schön. Erst war ich nicht so überzeugt, ins kalte wasser zu springen, doch wenn wir die badeklamotten schon mal dabei hatten, warum nicht?

caburni wasserfall

Nach dem erstem schreck war es herrlich erfrischend und ich wollte gar nicht mehr raus. Wir waren zwar nicht ganz alleine, doch der freundliche italiener betätigte sich gerne als fotograf, so dass es für einmal kein gipfel- sondern ein tal-bild gibt.

caburni wasserfall

Beim abtrocknen  sahen wir an den roten blüten einen Kolibri, der in einer atemberaubenden Geschwindigkeit die Flügel schlug und von blüte zu blüte flog. Für die kamera war er viel zu schnell, er zauberte uns jedoch ein zusätzliches lächeln aufs gesicht. so machten wir uns motiviert auf den weg nach oben und widerstanden dem verlockenden angebot, mit pferden die zweite hälfte des weges nach oben hinter uns zu bringen.

würgefeige

Auf dem weg nach oben war es zwar anstrengender, doch man musste sich etwas weniger auf den weg konzentrieren und so schweifte der blick etwas mehr umher. Beispielsweise bemerkten wir, dass viele der pflanzen kaffee büsche waren, die leuchtend roten beeren erkannten wir danach überall wieder. es war weit weniger anstrengend als erwartet und bei der spannenden felswand wähnte ich uns schon nahe dem ziel und war dann doch etwas enttäuscht, dass es noch ein ziemliches stück war.

wanderwand

die strasse zurück nach trinidad war ein abenteuer und wir überblickten von hier die landzunge und sahen den berühmten tropischen regen von weitem, wie er gerade südlich der stadt runterprasselte.

aussicht

wir wären eigentlich gerne noch ein dorf weiter gefahren in richtung unseres nächsten zieles, doch dieses hatte keine unterkünfte für ausländische touristen, so dass wir uns etwas ausserhalb von trinidad in casilda ein privatquartier bei jörg, einem ausgewanderten deutschen suchten. wir wurden kulinarisch verwöhnt und in der bar genossen wir die perfekt gemixten cocktails, also der rum war abgemessen, um das korrekte mischverhältnis beizubehalten.  Und sie schmeckten super! Wir genossen den austausch mit jörg und erfuhren viel über das land, was uns bisher aus sprachlichen gründen  verwehrt blieb. Beispielsweise, dass es in cuba keine seifenknappheit gäbe, man könne diese problemlos für kleines geld erwerben. Anscheinend sei mal in einem reiseführer gestanden, dass man dies brauche und da die besucher immer seife mitbrachten, würden die bewohner nun danach fragen und sie dann verkaufen. wir erzählten auch von unserem ausgeraubten auto, dem ausflug und der kolibri sichtung, worauf er meinte, dass kolibris glücklich machen würden – und wir verstanden sofort was er meinte: selbst der gedanke an den vogel vor der blüte zauberte uns ein lächeln aufs gesicht – immer und immer wieder.

casa jörg