postkartenausflug

nachdem wir beide noch nie in zermatt waren, packten wir die chance beim schopf und buchten eine nacht im tourismusort schlechthin. der masterplan hielt den ausflug bildlich fest.

masterplan

wir starteten vom hasliberg und fuhren via grimsel und furka ins vallis, vorbei an der sepp blatter schule nach täsch. im parkhaus fanden wir sogar eine steckdose, sprangen in den zug und erreichten zermatt.

anfahrt

das hotel riffelberg war auf halbem weg zum gornergrat und gleich neben der festspielbühne für die vorstellung am abend. wir checkten ein und genossen den wellnessbereich. die sauna hatte ein panoramafenster direkt aufs matterhorn, welches sich leider scheu in den wolken versteckte.

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das sprudelbad auf der terrasse war warm und hat bei schönem wetter auch einen fantastischen blick auf das wahrzeichen.

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entspannt genossen wir das abendessen und waren pünktlich zur aufführung auf unseren plätzen. die aufführung gefiel uns sehr gut – es ging um die erstbesteigung und wir waren begeistert, wie die geschichte unter einbezug der weiteren umgebung mit den ereignissen auf dem dorfplatz spannend erzählt wurde. spannend fanden wir auch die erinnerung, dass die leute in den bergen vor 150 jahren sehr arm waren und die touristen mit ihrem geld eine perfekte einkommensquelle waren.

schlussapplaus

auf einem bild im riffelhaus konnten wir sehen, dass vor 150 jahren die gletscher die täler noch ganz ausfüllten und so unsere unterkunft auch den erstbesteigern als herberge dienten, da sie quer über die gletscher zum matterhorn steigen konnten. im gästebuch sind noch die einträge der erstbesteiger. der hotelmanager erzählte von seiner tante, die vor 80 jahren als kind von hier jeweils 2 mal pro tag zu fuss mit der milch ins tal lief und wieder zurück – ein weg 2h. in der erinnerung sei dies eine gute zeit gewesen, da der marsch weniger anstrengend gewesen sei als sonst mitzuarbeiten und eine gewisse freiheit liess.

vor 105 jahren

pünktlich zum sonnenaufgang begaben wir uns auf unseren balkon mit matterhornsicht – und wurden nicht enttäuscht: es war fast ganz sichtbar.

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etwas später verzogen sich die wolken noch etwas mehr, so dass wir fast ein postkartenbild schiessen konnten.

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frisch gefrühstückt nahmen wir den nächsten zug zum gornergrat. ich konnte den blick kaum vom matterhorn lassen, selbst die spiegelung im fenster führte zu einem begeisterten klick auf den auslöser.

spiegelung

natürlich waren wir wir richtige touristen – das bild mit dem schäfli vor dem (etwas mehr bewolkten) matterhorn und dem gornergrat-schild durfte nicht fehlen.

gornergrat

bei einem kleinen spaziergang auf dem gornergrat sahen wir andere touristen auf der suche nach der perfekten foto perspektive, so dass wir stinkfrech von ihren erkenntnissen profitierten und sie gleich als fotografen anstellten.

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dann liefen wir hinunter zum riffelsee. wir fühlten uns fast wie in japan, die reisegruppen versprühten richtiges japan gefühl. der reiseführer mit dem murmeltier auf der schulter zeigte den gästen die besten foto-positionen, einer nach dem anderen schoss sein bild.

japan live

der glanzpunkt war das hochzeitspaar aus china, die braut wanderte in ihrem wunderbaren hochzeitskleid von einem fotopunkt zum anderen – ich hätte das meinem kleid nicht zugemutet, schon gar nicht den schuhen! wir hofften, dass sich das matterhorn doch noch unverschleiert zeigen würde.

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auf der wanderkarte waren die verschiedenen postkartenmotive deutlich eingezeichnet und dank der fotobegeisterten mittouristen haben wir sogar schöne bilder mit uns beiden drauf – nur die wolken verraten, dass es keine fotomontage ist.

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dank unseres frühen starts gleich oben auf dem berg waren wir noch vor mittag wieder im dorf und begaben uns auf den zweiten berg, das rothorn. gemäss wanderkarte beinhaltet die 5-seen wanderung die schönsten blicke, also nix wie los. den ersten see sahen wir schon kurz nach der ankunft auf der bergstation.

zum see!

der wettergott war heute nicht in postkartenstimmung – die wellen auf dem see liessen keine spiegelung zu und die wolken verfälschten die markanten umrisse. dies trübte jedoch nicht unserer freude über die schöne natur.

spiegelsee

vom see aus konnten wir das berghaus sehen – also nix wie hin! eine hütte mit liegestühlen und blick aufs matterhorn – paradies auf erden!

sonnenpause

neben einem glace stand hatte es auch eine rutschbahn, wie ich sie aus kindertagen kenne vom schulhaus in sempach.

gratwanderung

gut erholt machten wir uns an den abstieg. wir entschieden uns für den wanderweg entlang der moräne und waren etwas irritiert, dass er nicht ausgeschildert war.

wanderweg

je weiter wir darauf wanderten, desto klarer wurde uns, dass der weg gesperrt war, denn die seitenmoräne, auf der er lief, war stellenweise weit abgebrochen und unter dem weg ausgehöhlt bzw. komplett weggebrochen.

wanderweg

wir liefen in sicherem abstand vom weg, sehr beschwerlich auf der schräge und waren verwundert, dass die absperrung nicht deutlicher war.

weg..?

wir waren sehr erleichtert, als wir die gefährliche passage geschafft hatten und endlich wieder auf dem richtigen weg waren.

da kamen wir her...?

der weitere teil der wanderung war weniger anspruchsvoll und die bänke luden zu einer pause mit postkartenblick.

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ziemlich aus der nähe sahen wir auch murmeltiere, die wir beobachten konnten und sie sich von uns nicht gross stören liessen.

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wir erreichten die bahnstation und hatten noch keine lust, von der natur wieder ins geschäftige dorf zu gehen, also gönnten wir uns noch eine pause und blickten nochmals auf das panorama.

aussichtspunkt

zurück in zermatt erkundeten wir das dorf – oder schon fast die stadt. es tummelten sich so viele leute auf der strasse, dass es kaum denkbar gewesen wäre, wenn hier noch autos fahren wollten. das dorf bestand aus vielen neuen hotelbauten, doch auch alte schätze fanden sich, schiefe heuschober, teilweise wunderschön ausgebaut, ohne ihren charakter zu verlieren.

dorfkern

neben der kirche ist der bergsteiger friedhof. dort fanden wir auch die gräber der erstbesteiger – sowohl die verunglückten, wie auch die bergführer vater und sohn taugwalder.

bergsteiger friedhof

gegen 18h fanden wir uns an der talstation ein für das fondue in der gondel. eine hervorragende idee. es begann mit einem apero und anschliessend stiegen wir in die perfekt bestückten gondeln ein – die vorspeise stand schon auf dem tisch.

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beim ersten zwischenhalt wurde das rechaud angezündet und der fonduetopf auf den tisch gestellt, auch konnte man noch wein nachbestellen.

nachschub

das panorama war fantastisch – und das mit einem fondue.

ganz nah!

vor lauter knipsen kamen wir kaum zum essen, doch wir schafften es. auf dem weg nach unten erhielten wir in der zwischenstation das dessert. die fahrt war viel zu schnell zu ende – gerne hätten wir noch eine zweite runde angehängt, bzw. gewünscht, dass die gondeln etwas langsamer fahren würden – aber auf jeden fall ein herrliches erlebnis.

fondue on the rocks

Nach einem kleinen intermezzo bei den schliessfächern am bahnhof zermatt (wieder die gleichen wie in amsterdam) warfen wir einen letzten blick auf den imposanten berg und fuhren richtung hasliberg – aber wir waren wohl nicht das letzte mal da!

letzter blick