am späten freitag abend fuhren wir los gegen norden – 1000 km lagen vor uns und für uns das erste mal eine so lange strecke elektrisch unterwegs. nachdem wir bei unserer reise im letzten sommer die führung beim bauhaus in dessau knapp verpassten, bauten wir den stop am samstag morgen ein.
wir kamen gerade rechtzeitig zur führung durch das gebäude. wir begannen in der kantine und der aula. nur schon die leuchten an der decke sind fantastisch und auch sonst sieht man dem raum nicht an, wie alt er ist.
wir erfuhren, dass es keinen bauhaus-stil gibt, er habe nur kurz exisiterit, so dass es nicht für einen stil reicht. das bauhaus sei experimentell gewesen, dauernd in veränderung, ein stil bedeute stillstand. alle räume von anderen künstlern gestaltet. die bauhaus leitung verwendete konsequent kleine buchstaben, was damals revolutionär war. briefe wurden deshalb von der verwaltung nicht beantwortet. die büroeinrichtung ist zwar farblich etwas altmodisch, doch die formen der möbel machen noch immer einen modernen eindruck.
das treppenhaus und die fenster mit den ausblicken erfreuen das auge.
im bauhausgebäude gibt es nach wie vor die gästezimmer, in denen man auch heute noch übernachten kann. die zimmer sind sehr funktional eingerichtet, haben platz für einen koffer und zeichnungen über dem bett. dusche und wc werden geteilt.
zugegeben, die sanitären installationen sind auch noch original, doch warum nicht einmal für eine nacht voll in die geschichte eintauchen?
das treppenhaus im gästehaus war bunt konturiert. beim runterlaufen fast nicht sichtbar.
beim hochschauen wurde klar, dass jedes stockwerk eine andere farbe hatte, wobei sich diese auf die grundfarben blau – rot – gelb reduzierten.
kultur macht hungrig, also legten wir vor der weiterfahrt noch einen stop im cafe ein. auch hier natürlich stilecht mit bauhaus möbeln.
dann erreichten wir berlin. damit wir auch wussten, dass wir wirklich hier sind, fuhren wir die sehenswürdigkeiten ab: zuerst das brandenburger tor,
dann beim reichstag (und dem kanzleramt) vorbei. leider hatten wir es versäumt, uns für eine führung anzumelden, so dass wir die imposante kuppel nur von aussen bewundern konnten. vielleicht klappt es nächstes mal!
der friedrichstadt palast ist ein beispiel der ddr architektur, daher auch hier ein bild.
