wir starteten in den tag mit clemens meyer und seinen stillen trabanten. der rythmus der kurzgeschichten sei langsam, die figuren entwickeln sich nur langsam und es hat viel raum, den der leser ausfüllen darf.
passend zum sonntag morgen hörten wir als nächstes friedrich schorlemmer zu, der so produktiv ist, dass er das vierte jahr in folge mit einer neuen publikation an der buchmesse weilt. sein neues buch behandelt luther – trotz seinem grundsatz, dass historische ereignisse nicht aus der neuen perspektive beurteilt werden sollten, geht das buch bis in die ddr zeit, da die ddr luther für ihre zwecke entdeckten. er empfiehlt, die bibel direkt zu lesen, um die gleichnisse selbst zu interpretieren.
auf der schweizer bank sassen dieses jahr lukas bärfuss und jonas lüscher. bärfuss erläutert die unberechenbarkeit des lebens. lüscher erläutert die beiden menschen kategorien igel (das ganze leben auf ein werk konzentrieren) und füchse (konzentration auf viele kleine werke). er erwähnt, dass in der heutigen welt mit der kleineren bedeutung der religion fast keine igel mehr möglich sind. leider hatte der moderator so lange fragen, dass die gäste nicht richtig zu wort kamen – die beiden in der kombi wären sicher spannend gewesen.
die poetry slammer adi strauss und sebastian 23 trugen ihre lustigen texte gekonnt vor, die halbe stunde war viel zu schnell vorbei.
auf sebastian fitzeks lesung seines kinderbuch pupsi und stinki freuten wir uns sehr – dass er als thriller autor auch dieses segment bedient hat seinen ursprung darin, dass er für seine kinder die vorleselektüre vergass und so etwas erzählen musste.
in der stadt trafen wir uns mit gabi und horst zum eis essen, die sonne war aber schon weg, als das bestellte glace kam, so dass wir uns beim zweiten teil innen mit heisser schokolade wärmten. wir hatten etwas probleme mit der zimmerbuchung und den zummerschlüsseln, so dass wir es noch knapp zur lesebühne im ut connewitz schafften und die letzten beiden stühle ergatterten. die Autoren präsentierten wunderbare texte – scharfe beobachtubgen verpackt in gekonnte formulierungen.
und dann wars auch schon wieder vorbei. irgendwie fühlte sich unser programm etwas ruhiger an als die letzten jahre und die richtige neuentdeckung fehlte, wir waren trotzdem sehr zufrieden und freuen uns schon wieder aufs nächste jahr!
