geburtstagsfeuerwerk

am morgen war der frühstückstisch traditionell grönländisch mit einer kerze und flaggen dekoriert, so schmeckte das frühstück gleich noch besser!

GeburtstagsfrühstückDie hundeschlittenfahrt mit eisfischen hörte sich super spannend an. martin erwartete uns in sørenas haus (leiterin des touribüros) und von dort gingen wir zu den hunden. einige der hunde waren gerettete tiere, die ihren besitzern verloren gegangen waren. anscheinend gehen hunde manchmals unterwegs verloren und finden nicht mehr nach hause. was auch immer wir bezüglich schlittenhunden gelesen oder gehört hatten schien hier anders zu sein. Sie waren sehr zutraulich und freundlich, wollten dauernd gekuschelt werden. (was wir natürlich mit martins erlaubnis sehr gerne taten.)

kuschelhundeebenso durften wir helfen, die hunde von den hütten zum schlitten zu führen, so spürten wir schon auf dem weg nach oben, was für eine kraft in den tieren steckt.

anleinender start war ziemlich abenteuerlich bis wir auf dem meer waren. erst die strasse hinunter und dann relativ steil runter aufs meer. dort zogen die sieben hunde uns drei passagiere entspannt vorwärts.

übers meerwir genossen den weiten blick über das gefrorene meer. wir sahen in der ferne weitere hundeschlitten unterwegs. martin erläuterte, dass es vor einigen jahren nicht kalt genug war zum zufrieren, in den letzten jahren sei das eis jedoch immer dicker geworden. dort wo die schlittenhundebahnen verlaufen würde das eis als letztes schmelzen.

schlittenstrassedie hunde würden bei zu wenig training ausser form geraten und dumm werden. was martin mit dieser aussage meinte, sahen wir, als wir eine gruppe jäger trafen. die freundlichen hunde liefen sofort zu den menschen und martin musste runterspringen, um sie wieder auf den pfad zu bringen.

los gehtswir erkannten, dass diese hunde weniger disziplin hatten als in kangerlussuaq, die perfekt auf die zurufe des hundeführers reagierten. gemäss martin würden sie nur gegenüber anderen hunden agressiv werden, was gegenverkehr etwas anspruchsvoll machte.

hoch den bergnach einiger zeit erreichten wir die warme quelle, die das ganze jahr konstant 4 grad warmes wasser an die oberfläche spült.

warme quellesomit ist es nicht gefroren und die einwohner von aasiaat nehmen bei einem besuch immer kanister mit, um sich mit frischem quellwasser zu versorgen.

Kanister füllendie quelle sei speziell und die hunde wurden weit genug weg angebunden, um das wasser rein zu halten. auch schneetöffs durften sich nicht komplett nähern. logischerweise weiss das jeder, d.h. es braucht keine schilder oder sonstige Hinweistafeln.

Hundeparkplatzdann gings auf den rückweg.

schattenbildDie vollen kanister waren nicht ganz so bequem zum dranlehnen, vor allem wenn es bergab ging (vom land aufs meer) und an den übergangsstellen waren grössere wellen, die den schlitten hüpfen liessen.

schnellauf dem rückweg stoppten wir zum eisfischen. Erst schlug martin einen haken ins eis um die hunde anzubinden, dann schritten wir zu einem eisloch.

pausemit dem stock schlug dani das eisloch wieder auf, den deckel schoben wir unter die eisschicht und nach kräftigem umrühren war das wasser klar und die angelschnur wurde abgelassen.

eisloch an den haken war kein köder, anscheinend würde dies reichen im winter. so musste die schnur dauernd bewegt werden, dass die fische denken, dass die haken futter sind.

instruktionennach einer kurzen instruktion begannen wir zu fischen und waren sehr froh um die warmen handschuhe, unsere hätten schön längst aufgegeben. doch die ausnahme bestätigt die regel, es biss kein fisch an.

eisfischerdoch es schien nicht an uns zu liegen, am nachbarloch war eine frau mit zwei kindern, die in zwei stunden nur einen fisch gefangen hatten.

nachbarslochwir waren gar nicht so unglücklich, dass wir keinen fisch gefangen hatten, denn wir hätten ihn eh nicht zubereiten können – obwohl die hunde sich sehr darüber gefreut hätten. daniel half vor der weiterfahrt beim entwirren der hundeseile.

bereit machenbeim heimweg führte der weg nach oben auf der strasse und die hunde zogen noch immer motiviert und wie wild. sie liessen sich auch von den autos nicht stören.

auf der strasseals überraschung hat daniel einen kaffeemik bei sørene organisiert, d.h. kaffee und kuchen bei ihr daheim mit martin, adelle (die australische praktikantin) waldemar (ihrem vater) und inga, einer grönländischen studentin, die in aasiaat das gymnasium besuchte, aber ursprünglich von einem anderen dorf kam. es war grönland pur – ganz viele menschen, offene gespräche und gegenseitiger respekt.

gastlichkeitwir lernten auch die hauskatze kennen, die sich sehr über die shrimps freute: katzenfutter aus der dose ist hier teurer als die shrips – also eine richtige grourmet katze. und wir konnten unsere katzenkuschelentzugserscheinungen etwas mildern.

schätzibüsinach dem kaffeemik teilten wir uns ein taxi für die erste strecke mit waldemar. unsere nordlichter app zeigte an, dass heute keine chance für nordlichter bestehen würde. wir schauten dann trotzdem noch aus dem fenster und die nordlichter funkelten wunderschön, also nix wie raus!

sonnensturmgleich hinter unserem hotel war ein werksareal, welches relativ dunkel war und einen blick auf den himmel frei gab. die tanks sind nicht ein ganz so schöner vordergrund, doch hier waren die lichter am stärksten.

nordlichterbesonders erstaunte uns, dass die nordlichter trotz dämmerung sichtbar waren. ein wunderbares geburtstagsfeuerwerk!

nordlichter bei dämmerung