amber festung

Zwar war ich noch etwas wacklig auf den Beinen, doch wir machten uns auf den Weg zum Amber Fort, welches Dani tags zuvor schon mal auskundschaftete. Bei der Anfahrt sprang zuerst die Festungsmauer ins Blickfeld, welche sich über die umliegenden Hügel schlängelte. Irgendwie erinnerte sie uns stark an die chinesische Mauer, einfach in Rot.

Schon von der Strasse ist die Grösse der Anlage zu erahnen, wobei die Arbeitsstunden, die in die Erbauung flossen, einfach unvorstellbar.

Dies umso mehr, wenn die beiden nicht minder grossen (vielleicht weniger prunkvoll ausgestatteten) Burganlagen auf dem nächsten Hügel auch noch ins Bild fallen.

Das Eingangstor vermittelte bereits einen ersten Eindruck, was uns dahinter erwarten würde.

Die Palastanlage besteht einerseits aus grossen Plätzen und überdachten Hallen ohne Wände, welche immer wieder einen fantastischen Ausblick auf die Berge und Festungsmauer bieten…..

…..andererseits auch verwinkelte Gänge zu verschiedenen grösseren und kleinen Räumen – ein richtiger Irrgarten.

Die Wände von einigen Räumlichkeiten waren mit Mosaiken aus kleinen Spiegelchen aufwändig dekoriert, fast undenkbar, wie diese Arbeiten vor weit über 300 Jahren erstellt wurden – und natürlich auch restauriert in der Zwischenzeit.

Wir fühlten uns wie Entdecker und kletterten in der Bruthitze auf immer höhere Etagen der Anlage – und auf jeder Ebene erwartete uns wieder eine andere Aus- oder Einsicht.

 

Auf den ersten Blick unscheinbare Gebäudeteile enthalten beim zweiten Blick filigrane Details – oft nur mit dem Zoom einzufangen.

Speziell an Amber ist die Möglichkeit eines Elefantenrittes hoch auf die Festung. Allerdings konnten wir uns nicht vorstellen, dass es einem Elefanten Spass macht, in der Gluthitze den steilen Weg zu erklimmen mit unserem Zusatzgewicht. Also beschränkten wir uns aufs fotografieren.

Als der Elefantenreiter dann plötzlich Geld verlangte, dass wir ihn fotografierten, entschieden wir uns, dass ja der Elefant „gearbeitet“ hatte, somit auch er den Lohn bekommen sollte – die Banane in der Handtasche kam da sehr gelegen. Allerdings hatten wir ein kleines Missverständnis, der Elefant und ich: Brav schälte ich die Banane für ihn und gab sie ihm in zwei kleinen Teilen, und gerade als ich mir überlegte, was ich denn mit der Schale machen sollte, wies der Elefant mich darauf hin, dass er diese auch gerne essen möchte. (ja, der Blick in ein nahes, geöffnetes Elefantenmaul ist sehr überzeugend – egal, ob Vegetarier oder nicht)

Schnell war uns klar, dass Reiter von allen Tieren die gleichen Probleme beim Ausreiten haben – wobei es wahrscheinlich eine andere Auswirkung hat, wenn der Elefant mal kurz beim Vorbeigehen einige Blätter vom Baum reisst als wenn ein Pferd etwas am Gras knabbert.

Nach der schweisstreibenden Besichtigungstour freuten wir uns auf die Klimaanlage im Auto und genossen einen letzten Blick vom Parkplatz.