mittendrin statt nur dabei

am treffpunkt düsseldorf flughafen begann der gemeinsame weg ins traditionelle vorweihnachtsweekend in leipzig. der anflug führte uns über den muldestausee, wo gabi und horst ihre wochenenden verbringen. auf dem bild ist er leicht zugefroren, daher nicht auf den ersten blick erkennbar.

nach der landung wurden wir in schkeuditz von horsts eltern mit kartoffelsalat und würstchen verwöhnt, um frisch gestärkt den ersten spaziergang durch die verschneite stadt anzugehen, mit der klaren mission hut und handschuhe für mich und einen haarschnitt für daniel zu organisieren. nach erfüllter mission stärkten wir uns vor der thomaskirche am weihnachtsmarkt.

nach der ersten feuerzangenbowle holten wir die hinterlegten tickets. in der diskussion, welche der beiden ticket-paare denn die «besseren» seien, unterbrach uns die eine ticketverkäuferin und meinte, sie hätten noch vier spezielle plätze, wir sollen ihr doch einfach folgen. also liefen wir hinter ihr her durch die verwinkelten gänge der kirche, hoch die treppen, durch thomaner, die gerade in ihre «uniform» schlüpften und fanden uns kurze zeit später auf der chor empore wieder – mit einmaligem überblick

gabi und horst konnten von ihren plätzen aus dem paukenspieler gleich in die noten schauen, eine unbezahlbare einsicht, wenn man bedenkt, dass man von den meisten plätzen überhaupt keine sicht auf die musiker hat.

ich konnte unser glück kaum fassen – und als die thomaner ihr «jauchzet frohlocket» durch die kirche schmetterten, wurde mir warm ums herz – und das glücksgefühl hielt mindestens für die nächsten 3 stunden an.

faszinierend war der blick auf den thomaskantor georg christoph biller – wir konnten ihm von vorne zuschauen, wie er mit den händen und der ganzen körpersprache die musik zum leben erweckte. mussten wir bei den früheren vorstellungen jeweils vorher die ohren gut putzen und während der ganzen zeit spitzen, war die akkustik hier unschlagbar.

die thomaner beeindruckten nicht nur durch ihre stimmgewalt, sondern auch durch die fähigkeit, zwischen ihren einsätzen ruhig sitzen zu bleiben und dann auf den punkt loszulegen.

in den kurzen stimmpausen nach jeweils zwei kantaten konnten wir uns die beine vertreten und ins kirchenschiff hinuntersehen, bzw. uns zu unterhalten, z.b. mit den eltern eines thomaners oder der oboenspielerin. auch hatten wir den luxus, dass nicht alle stühle besetzt waren, so dass wir jeweils die plätze wechselten und einen anderen blickwinkel ausprobierten.

den eindrücklichen abend liessen wir bei einem französischen imbiss ausklingen.