wilde nacht der museen

die lange nacht der museen begannen wir beim treffpunkt im tiefenbrunnen, im mühlerama, wo wir auf eine spukige geschichte hofften, doch irgendwie hatten wir etwas anderes erwartet. der nächste stop war dann das museum bellerive, wo zur vollen stunde hochseilartisten im garten von baum zu baum tanzen sollten. in der wartezeit besuchten wir die ausstellung zu cartier, mit exponaten aus den letzten jahrzehnten, die die verschiedenen einflüsse illustrierten, z.b. den chinesischen einfluss auf einer uhr mit nicht-rundem ziffernblatt.

die folgenden exponate stammen aus der zeit, als die uhr an sich noch eine zusatzfunktion ausführen sollte, z.b. manschettenknöpfe, stift oder ein briefbeschwerer. bei letzterem (links im bild), zeigt eine schildkröte (im teich, mit magnet) die zeit an, allerdings sei es technisch nicht ganz einfach, so die zeit exakt anzuzeigen – wäre also die perfekte uhr für mich, d.h. wenn ich mal wieder (ausnahmsweise) zu spät wäre, könnte ich sagen, dass die schildkröte halt zu langsam gelaufen sei.

aufgrund des heftigen regens wurden die seilkünstler abgesagt und wir fuhren mit dem museumstram zum haus konstruktiv. dort beeindruckten die bilder von richard paul lohse durch ihre harmonischen farben. der wachmann erläuterte, dass die farben strikte nach dem farbkreis komponiert seien, und herr lohse gar nicht alle selber gemalt hätte, seine frau, schüler und kinder hätten nach der vorlage die quadrate ausgemalt, ein mensch alleine hätte gar nicht soviele bilder malen können.

des weiteren fielen die werke von bruno jakob auf.er arbeitet seit einiger zeit an unsichtbaren bildern. Er malt mit Schneewasser oder er lässt seine Bilder von der Energie des Malgegenstandes aufladen. wer auch nach dieser erläuterung nach wie vor nur weisse zeichnungen sieht, dem kann geholfen werden: an der biennale in venedig dokumentierte das schweizer fernsehen die entstehung eines bildes.

vor den bildern von herrn lohse wohnten wir begeistert einem konzert auf selbstgebastelten instrumenten bei. dank den mikrofonen in dem instrument überraschte der künstler mit unglaublichen töne und rythmen.

der nächste stop war die moulagensammlung, wo wir einem so lebhaften vortrag über zecken, krätzen und weiteren parasiten auf der haut lauschten, dass wir uns anschliessend alle unauffällig kratzten und nach symptomen suchten. den absacker gabs auf der legendären kunsthausparty  – miro ist ja auch eine angebrachte kulisse für einen drink.

spannend, mal wieder unbekanntes zu entdecken!