in der Charles Darwin Forschungsstation präsentierte unser guide das aufzuchtprogramm für die bedrohten schildkrötenarten der verschiedenen inseln. Die eier werden eingesammelt und zentral ausgebrütet. Die ersten zwei Jahre verbringen sie in einem flachen käfig um zu wachsen.
Anschliessend kommen die tiere für die nächsten 3-5 Jahre in ein unebenes gelände, damit sie lernen, über lavasteine und unebenes terrain zu gehen.
Wenn sie gross genug sind, werden sie auf den entsprechenden inseln ausgesetzt. Um die rassen rein zu halten und kreuzungen zu vermeiden, werden nicht rassenreine schildkröten in gefangenschaft gehalten, damit sie sich nicht weiter vermehren.
Wir hatten glück und kamen gerade zur fütterungs zeit vorbei (3x pro woche), so dass sich die riesigen tiere alle vor dem gatter versammelten.
Ein besonderes tier ist der einsame george: er ist der letzte seiner art und alle versuche, ihn mit anderen schildkrötinnen zu paaren, sind bisher fehlgeschlagen. Seit 1972 lebt er in der forschungsstation.
Wir hatten glück, denn gerade als wir da waren, drehte er sich um und wanderte aus dem wassertümpel zu einem neuen platz, so dass wir ihn in voller bewegung sahen. so konnte man gut seinen «sattel» erkennen, die hohe öffnung des panzers beim hals, der darauf hindeutet, dass auf der heimatinsel von george (pinta) das futter eher in der höhe zu finden ist als auf dem boden.
Am Nachmittag fuhr uns der Bus ins hochland von santa cruz, wo wir die tiere in freier wildbahn beobachten konnten. Freie wildbahn scheint irgendwie komisch, denn die tiere haben sich als eine lieblingsstelle einen bauernhof ausgesucht, der aus der not eine tugend machte und nun eintritt für den spaziergang über ihr land verlangen – aufgrund der präsenz der schildkröten können sie das land nicht mehr landwirtschaftlich nutzen.
Irgendwie fühlten wir uns doch wie in einem zoo tiergehege – war fast unglaublich, dass so viele der riesigen tiere sich freiwillig auf einem haufen tummeln. Sie schienen sich bereits an den menschen auflauf gewöhnt zu haben, denn wir konnten sehr nahe rangehen, ohne dass sie eine reaktion zeigten.
Eine spannende gelegenheit, die details aus der nähe zu sehen, zum beispiel die riesigen füsse.
Auf einmal hörten wir ein knacken aus dem gebüsch und sahen wie eine schildkröte von einer zweiten floh – das tempo war erstaunlich und sie bahnten sich einfach ihren weg durchs gebüsch und liessen einen korridor zurück. als sie an uns vorbei lief, konnten wir sie richtig laut atmen hören.
Einige lagen in einem wassertümpel, und wir lernten, dass auch eine landschildkröte, wenn sie ins wasser fällt, schwimmt, da sie eingebaute luftkammern hat.
Sie scheinen auch schlechte futterverwerter zu sein – der verdaungsprozess dauert 4-6 wochen. Es war eine freude, ihnen beim grasen zuzusehen: systematisch grasen sie in halbkreisen in der reichweite des kopfes, bevor sie sich einen schritt nach vorne bewegen um den nächsten halbkreis zu essen.
beim kiosk hingen leere panzer, bei denen man wunderbar die struktur des skelettes sehen.
Um die grösse zu demonstrieren und ein hübsches souvenirfoto zu machen konnte man sich in den panzer reinzwängen.
Dies war gar nicht so einfach – aber nachdem john (78) sich wagte, da konnte ich natürlich nicht kneifen – und zu zweit sieht es definitv lustiger aus.
Und nach und nach liess sich fast die ganze gruppe ablichten. Im souvenirshop konnten wir kaum den bunten tieren widerstehen – da wir ja schon genügend unnütze dinge besitzen, entschieden wir uns für ein platzsparendes foto – ist auch weniger zerbrechlich und kann einfacher geteilt werden – also wer sich ein souvenir von galapagos wünscht, kann hier einfach eines aussuchen und behalten.