fallendes wasser

wasser ist in island im überfluss vorhanden, sowohl warm wie auch kalt. das schlechte gewissen ob des wasserverbrauchs beim baden wurde uns gleich genommen, denn z.b. in ólafsfjördur hat es auf der linken talseite eine heisse quelle und auf der rechten seite eine kalte, die das dorf direkt mit wasser versorgt – was nicht vom dorf gebraucht wird, fliesst ins meer. auch die landschaft hat viel wasser zu bieten, und zwar nicht nur als gletscher. wir besuchten drei imposante wasserfälle, sogenannte «foss»

gullfoss

der gullfoss war der erste wasserfall auf unserer tour. wir übernachteten unweit davon im gullfoss hotel, doch waren wir so müde, dass wir ihn erst am nächsten morgen besichtigten. wir folgten dem tip des reiseführers, dass wir mit dem auto auf der anderen seite auf einer F-Strasse fuhren, um dann eine kleine wanderung an den wasserfall vorzunehmen, so dass wir ihn von der anderen seite sehen konnten.

der wanderweg selbst war zwar ausgeschildert, schien aber nicht sehr oft benutzt zu werden, die pflanzen überwucherten den pfad fast.

wir hörten das wasser schon lange donnern, und dann kam der riesige wasserfall in unser blickfeld. wir hatten die aussicht ganz für uns alleine – und auf der gegenüberliegenden seite sieht man die offzielle aussichtsplattform mit dem für isländische verhältnisse grossen gedränge.

der weg war wie üblich in island, nicht mit warntafeln oder zäunen abgesichert, so dass wir selbst entscheiden mussten, ob und wie weit wir uns an den riesigen wasserfall wagten – der rheinfall ist fast klein dagegen.

wie üblich war mir das ganze nicht so geheuer – auch wenn mich objektiv gesehen noch mehrere meter vom abgrund trennten und ein ausrutschen locker passen würde.

schön war auch der blick hinter dem wasserfall, wo sich der fluss ein tiefes tal in die landschaft gefressen hat und friedlich entlangzieht.

Goðafoss

der zweite grosse wasserfall auf unserem weg war der Goðafoss, buchstäblich neben der ringstrasse und war schon von weitem zu erkennen.

also raus und mit all den busladungen von anderen leuten den ca 12m hohen wasserfall anschauen.

auch hier das bekannte isländische phänomen, dass es keine abschrankung gibt und man theoretisch versuchen könnte, von einem stein zum anderen über die tosenden fluten zu stürzen.

etwas mulmig war es schon, wenn man zu genau hinsah, wieviel wasser denn neben einem durchfloss und in die tiefe stürzte, doch der wunsch eines erinnerungsbildes mit wasserfall liess mich alles vergessen.

dani nutzte die gelegenheit, einige «experimente» mit der belichtungszeit zu machen, um einen fliessenden wasserfall hinzubekommen – und es hat geklappt!

dettifoss & co.

die entscheidung, von welcher seite man die wasserfälle besichtigen möchte, muss man ca 30km vor der sehenswürdigkeit entscheiden, denn es gibt nachher keine möglichkeit mehr, den fluss zu überqueren. wir entschieden uns für die auf der karte kleineren strasse, die jedoch frisch geteert und in bestem zustand war. im gebiet des dettifoss gibt es auf sehr kurzer distanz drei wasserfälle. der erste ist der selfoss, dessen hufeisenform man von weitem fast besser sieht als von nahem.

auch hier konnte man sehr nahe an die fluten (im bild sieht man auf der rechten seite einen anderen besucher), doch für das erinnerungsbild mit dame entschied sich dani für den gesamten hintergrund.

das wasser rauscht dann weiter in der kargen landschaft und von weitem kann man die gischt des nächsten falls schon erkennen.

 die nächste stufe, der dettifoss, gilt mit seinen 45m als der grösste wasserfall europas. und offensichtlich hatte es hier schon mal unfälle, den es gibt sogar eine kleine abschrankung

wir hatten die richtige seite gewählt, denn in der gischt entstand durch die sonneneinstrahlung ein regenbogen – zwar haben wir den topf mit gold am fusse nicht gesehen, doch dani steht fast am oberen ende – das kann ja auch gelten.

fasziniert beobachteten wir die wassermassen, wie sie kraftvoll in die tiefe stürzen – und das wasser endlos schien, d.h. es gab keine pause, immer mit voller wucht.

das abgrundbild hier in sicherer distanz auf einer der basaltsäulen, mit dem dettifoss im hintergrund.

der dritte im bunde ist der hàfragilsfoss, das wasser fällt nach ca. 2km hier nochmals 27m in die tiefe. wir genossen den blick von oben und wanderten nicht bis an die kante – den dettifoss kann man ja kaum überbieten.

nach den drei wasserfällen fliesst das wasser sehr ruhig weiter durch eine malerische schlucht.

in der bucht rechts unten kann man gut den unterschied in der wasserfarbe erkennen – das dunkle, mit geschiebe angereicherte wasser direkt vom wasserfall und das stehende, blaue, bei dem sich die schwereren partikel schon abgesenkt haben.


sonstiges wasser

mit den obigen wasserfällen war unser bedarf gedeckt. und zum zeigen, dass es auch noch stillere wasser gibt, hier ein bild vom hvítárvatn, dem gletschersee im hochland, wo wir leider die rundfahrt mit dem boot verpassten.

oder dem fluss durch das dorf hofsós, einem kleinen dorf am meer in nordwestisland.

hofsós ist vor allem bekannt für das schön gestaltete auswanderermuseum (am wasser gelegen), in dem unter anderem auch die bedeutung der briefpost für island und die auswanderer im norden amerikas.