palmsonntag in grazalema

ich freute mich schon lange auf meine reise nach andalusien. ich besuchte einen fotokurs, wo wir in grazalema «stationiert» waren – einem kleinen dorf in den bergen, dem regenreichsten ort in ganz spanien, wie sich herausstellte.  vom hotelzimmer hatte ich einen herrlichen blick auf das weisse dorf, welches wunderbar in der sonne leuchtete, während die wolken die umliegenden berge einhüllten.

der erste ausflug ins dorf auf der suche nach fotomotiven war durchaus erfolgreich.

auch gewisse details waren durchaus ein bild wert.

das dorfleben auf der strasse war durch den regen etwas limitiert, doch die motive bewegten sich so auch nicht ganz so schnell.

auch in den läden drin fanden wir schöne motive – oder halt im schaufenster, hier eine eher aussergewöhnliche mischung der auslage.

das die metzgerei auch offenes tiefkühlgemüse im angebot hatte, war eher unerwartet, aber durchaus ein bild wert.

um das leben auch wirklich festzuhalten, investierten wir sogar einige euro, damit der charmante herr in der metzgerei nochmals etwas jamon ibérico für uns schnitt – und sich wohl wie ein super model vorkam, da etwa 5 grosse objektive auf ihn gerichtet waren. doch er nahm es mit humor. schade, dass dann meine bilder trotzdem unscharf waren – hier daher ein wurstbild.

bei all dem regen erholten wir uns bei einem kleinen snack in einer bar, die ein treffpunkt für die einwohner aller altersklassen zu sein schien.

und die meisten lächelten freudig in die kamera – wahrscheinlich wunderten sie sich noch immer, was wir denn so speziell fanden. auf jeden fall kam ich meinem ziel, die angst zu überwinden, fotos von fremden menschen zu schiessen.

die kinder sind jedoch überall gleich – gespannt verfolgte ich das fussballspiel auf dem dorfplatz – mit dem palmzweig davor.

am nachmittag unternahmen wir eine ausfahrt in die umgebung – mit wunderbaren ausblicken auch auf andere weisse dörfer.

hier lernte ich den einsatz des weitwinkel objektivs und dem dazugehörigen leitsatz: «weite landschaft, weiter winkel»

ebenso lernte ich, die störenden elemente einfach ins bild einzubauen.

am wegrand stand diese schöne ruine, auf die wir uns wie die heuschrecken stürzten – ohne den anderen ins bild zu laufen. also dann gleich die theorie: erst mal die totale

dann auf spannende details fokussieren

und das grafische element nicht vergessen – die vierschiedenen linien, die im bild herumlaufen.

kaum stiegen wir aus dem bus in zahara, begann es wie aus kübeln zu schütten. während sich die meisten der gruppe ins cafe verzogen, versuchte ich noch einige bilder einzufangen, doch der regen zwang mich dann doch zurück ins warme.

und hier wurde mir klar, dass motive überall lauern, auch in form von herren an der bartheke.

kurz vor der abfahrt lichtete sich der himmel und die sonne brachte die farben hervor für einige minuten – gerade genügend zeit für ein frühlingsbild. die ausbeute des ersten tages kann sich sehen lassen – hoffentlich kann ich das gelernte dann auch in den folgenden tagen umsetzen und verbessern.