wandern ohne weg in ilimanaq

frühmorgens nahmen wir das schiff nach ilimanaq auf der anderen seite des fjords, also mitten durch die eisberge.

kaum auf see waren alle guten vorsätze von wegen dass wir schon genügend eisbergfotos haben und wir keine bilder mehr schiessen würden, vom fahrtwind weggeblasen.

der irre blick war eindeutig in unseren augen und der finger am auslöser.

in ilimanaq hielt das boot, der postsack, eine ältere dame und wir beiden touristen wurden abgeladen.

im dorfladen versuchten wir noch rauszufinden in welcher richtung der wanderweg aus dem dorf führt und die dame zeigte in eine richtung. so liefen wir los und folgten einem hauptpfad durchs dorf (an den strassenlaternen erkennbar) bis er hinter dem letzten haus den berg hoch ging.

irgendwie war der pfad nicht entsprechend dem verlauf auf der karte, aber die aussicht aufs dorf «reizvoll», um es mit den worten des reisefürers zu beschreiben.

ich hatte die fixe idee, dass es doch einen erkennbaren weg geben muss, doch dani war da erfahrener und wir suchten den weg anhand der karte

auf einem hochplateau befand sich ein see, noch leicht gefroren, im hintergrund wieder das meer und die eisberge.

nach dem abstieg hatten wir eine tollen blick auf das meer.

der untergrund war spannend – entweder fast sumpfig feucht, oder die trockenen flechten knisterten unter unseren schuhen.

die moose leuchteten in verschiedensten grüntönen.

die wachholderbeeren waren wahrscheinlich noch vom letzten jahr und wir mussten aufpassen, wo wir uns hinsetzten.

den trockenen wachholderbüschen entwichen beim draufstehen die ätherischen öle, so dass es auch ein olfaktorisches erlebnis war.

nach ca 1.5h wandern traten wir den rückweg an, um im dorfladen noch ein glace zu erwerben und die eindrücke im dorf fotographisch festzuhalten.

strassen oder autos gibt es hier nicht, nur pfade und etwas breitere wege für die quads.

die farbe der häuser wird regelmässig erneuert.

vor den meisten häusern sind holzgestelle, die zum trocknen von verschiedenen dingen benützt werden.

oft sind es fische.

es können aber auch andere sachen sein, ein teppich oder ein teil eines moschusochsen.

wäscheleinen gibt es vor jedem haus, der trockene wind lässt sie im nu trocknen.

wir erkannten auch das abfallproblem in den kleinen orten – es gibt keine kehrichtabfuhr, grössere stücke stehen erst vor dem haus.

mit dem quadanhänger werden sie dann zur oberirdischen halde gebracht. vergraben des abfalls ist bei dem felsigen untergnd undenkbar und ein transport zu einer zentralen abfallverbrennung viel zu aufwändig.

der bootssteg war um 14:30 der angesagteste platz.

das abschiedskommittee winkte uns weg.