fuer heute haben wir uns ein auto gemietet und entdecken mandalay. der erste halt ist ein unscheinbares geschäft für thakana.
Burmesen schwören auf Thakana – eine Mischung aus geriebenem Sandelholz und Wasser. Sie streichen es auf die haut und es wirkt als Sonnenschutz oder als Hautcreme. Teilweise auch in lustigen Mustern. Auf dem Bild ist es vor allem bei der Dame rechts zu erkennen.
Selbstverständlich können wir nicht ohne dieses wundermittel nach Hause fahren. im laden sahen wir die betagte besitzerin nur im hintergrund am telefon, doch die beiden verkaeufer halfen uns schnell weiter.
der naechste halt war die kuthodaw pagode. sie beherbergt das groesste buch der welt – ueber 700 beschriftete marmorplatten, und für jede wurde ein einzelnes «haus» gebaut.
die tafeln selbst sind ca. 1m hoch und aus marmor.
die fertigstellung dauerte ueber 7 jahre, und wenn man jeden tag 8 stunden lesen wuerde, braeuchte man ca 450 Tage, um die dreiteilige buddhistische Lehre zu lesen.
die schrift ist gut erhalten – anscheinend sei sie bei der erstellung in gold gewesen.
selbstverstaendlich sind die einzelnen stupas um eine grosse pagode angeordnet – allerdings ist sie nicht vergoldet, sondern nur goldfarben.
auch hier hat es einen buddha, dem gläubige opfergaben vorbeibringen – er hat natuerlich die obligaten led lampen hinter dem kopf und die gluehbirnen, die man fuer eine spende anzuenden kann. alles in detailreicher wanddekoration.
gleich nebenan war das shwenandaw kloster – beim eintrittsschild konnten wir die rasante veraenderung myanmars gleich beobachten – ein schild wies darauf hin, dass seit dem 15. juli 2013 die eintrittsgelder fuer oeffentliche museen nicht mehr in USD oder EURO bezahlt werden koennen, sondern nur noch in der landeswaehrung kyat.
es ist der einzige teil, der vom grossen palast noch uebrig ist, da es bereits 1880, lange vor der feuersbrunst 1945 an die jetztige stelle ausserhalb der palastmauern gezügelt wurde.
die holzschnitzereien lassen erahnen, wie der palast ausgesehen haben muss.
im innern sei alles vergoldet gewesen, heute sind nur noch leichte spuren davon zu sehen.
der kleine junge lernt einen unverkrampften umgang mit den uralten schnitzereien – und der moench schien die kommunikation zu schaetzen.
nachdem der mönch um ein bild mit uns bat (auf seinem smart phone, in daniels hand), freuten wir uns natuerlich auch ueber ein gemeinsames bild – daniel war einmal mehr farblich perfekt abgestimmt.
gleich hinter dem kloster war eine wiederaufgebaute ordinationshalle, welche die dimensionen der früheren gebäude erahnen liess.
vor unserem naechsten pagodenbesuch mussten wir blattgold organisieren. in der 36. strasse sind die meisten blattgoldhersteller und das strassenleben war einmal mehr ein bild fuer sich. besonders gefielen uns die beiden jungs, die mitten auf der strasse auf der rechten seite federball spielten.
um battgold herzustellen wird das gold erst fein gewalzt und anschliessend auf speziellem bambuspapier einen tag lang gehaemmert.
wenn es flach genug ist, dann packen die damen es gekonnt auf genormte papierquadrate, damit sie so verkauft werden koennen.
als kleinen verkaufsanreiz klebte die verkaeuferin uns ein stueck ins gesicht.
es schien ein beliebter verkaufstrick zu sein, denn wir sahen anschliessend mehrere touristen mit den gleichen goldflecken im gesicht.
bei der mahamuni pagode hiess es wie bei allen pagoden «schuhe aus» und es gab auch schuhschliessfaecher, die man fuer eine kleine spende benutzen konnte.
der weg zum buddha war aus allen vier himmelsrichtungen gesaeumt mit verkaufsstaenden. entgegen unseren erwartungen waren wir auslaender ueberhaupt nicht die zielgruppe, so dass wir ganz gemuetlich durchlaufen konnten und sehen, wie die leute richtig in den staenden lebten.
das sortiment war einerseits auf glaeubige abgestimmt.
bei anderen staenden gab es eher ein gemischtes sortiment – buddha bilder, raeucherstaebchen und goldene stoffeulen.
die kinderfaenger durften auch nicht fehlen, wobei sich hier auf dem stuhl ein buesi dazwischen geschlichen hat.
wir setzten uns an eine ecke, um das emsige treiben auf uns wirken zu lassen und wir konnten sehen, dass auch ein moench sich eine kitschige buddha statue wuenscht.
dann naeherten wir uns dem beruehmten buddha, der mit den jahren von den glaeubigen so mit blattgold zugeklebt wurde, dass die originalform kaum mehr zu erkennen ist. fotos zeigen die form von 1901 und 1935.
auf den aufnahmen von 1984 und 2010 sieht man deutlich die «verunstaltung». wieviel gold drauf ist, weiss niemand, aber es wird geschaetzt, dass alleine am arm ca 25cm darauf liegen.
frauen duerfen sich dem buddha nicht naehern, sie verweilen draussen und beten zu ihm – einige haben auch ihren picknick korb mitgenommen.
von draussen konnte ich soviel erspaehen, waehrend dani sich mit unserem blattgold bewaffnet auf zum buddha machte.
er durfte schon in die warteposition hinter dem gitter, bevor ihm alle sagten, dass ab 16h der buddha fuer besucher gesperrt sei – und es war genau 16h. er koenne am naechsten morgen um 4h wieder kommen.
das war schon etwas enttaeuschend, aber wir genossen die stimmung sehr und liessen die lebendigen situationen auf uns wirken.
draussen wurde gerade der platz vor der pagode geputzt und die herren hatten offensichtlich viel spass an der wasserschlacht.
beim osetlichen seitengang haben sich handwerker angesiedelt, die alles fuer den glaeubigen haushalt herstellen. auch hier waren die werkstaetten die wohnungen der besitzer, so dass man im hintergrund eine kueche und betten sehen konnte – auch kinder spielten froehlich zwischen den auslagen.
wem nach weniger ist, der kann sich hier den goldenen bilderrahmen fuer sein lieblingsbuddhabild anfertigen lassen.
schwarze buddha figuren wuerden nach erfolgreichem verkauf vergoldet.
bei der einen dame konnten wir gerade zuschauen, wie sie blattgold auf eine statue auftrug.
erst wurde lack aufgetragen, danach das blattgold festgedrueckt und nochmals mit lack uebermalt.
ein weiteres, in mandalay verankertes handwerk ist die seidenweberei.
die weberinnen haben ueber dem webstuhl ein «webmuster», nachdem sie die verschiedenen muster direkt einweben.
die farben glaenzen wunderschoen und es ist unglaublich, wieviel zeit in so einen schal geht. beim besuch im angrenzenden laden konnten wir allerdings dem kaufrausch widerstehen.
fuers abendessen fuhren wir an die uferpromenade des flusses. das leben findet hauptsaechlich draussen statt, so dass es fuer uns wie ein unterhaltungsprogramm war.
frischgefangener fisch wurde mit blaettern und eis transportbereit gemacht.
die tankstelle verkaufte oel und benzin in getraenkeflaschen abgefuellt, nicht zu verwechseln mit den cola, fanta uns sprite mitten im sortiment.
ein hahn freute sich ueber den verlorenen maiskolben auf der strasse und wurde mehrmals beinahe ueberfahren – hier der stunt vor dem bus. ja, er hat es ueberlebt!
am fluss selbst waren viele leute am baden, waschen oder kamen gerade mit dem boot an.
unser restaurant direkt am ufer hatte einige katzen, die sich um die essensreste kuemmerten – und auch als fotomodell posierten. ein schoener abschluss fuer einen vollen tag.