angkor klassiker

angkor besteht aus zahllosen tempeln, alle zwischen 800 und 1000 jahre alt. wir besuchten sie zu unterschiedlichen tageszeiten, viele sogar mehrmals. damit die katzenblogleser dies auch verdauen können, haben wir sie in homeopathische dosen aufgeteilt und beginnen mit den klassikern.

angkor wat

angkor wat aus dem frühen 12. Jahrhudnert ist wahrscheinlich der bekannteste tempel, vor allem wegen den unglaublich detaillierten reliefs im sandstein.

die tempel haben jeweils eine ähnliche struktur. sie sind von einer mauer mit mindestens vier eingangstoren umgeben, teilweise sogar mit einem wassergraben umrundet.hier ist das osttor von angkor wat.

im zentrum steht der eigentliche tempelbereich, meist einem berg nachempfunden, d.h. er hat verschiedene terrassen.

die einzelnen terrassen sind meist mit geschützten gängen umgeben, die allesamt mit flachreliefs verziert sind.

die motive sind einerseits religiöse darstellungen, andererseits auch szenen aus dem alltag der damaligen bevölkerung.

beim anblick dieser detailtreue auf einer so unglaublich grossen fläche blieb uns fast der atem weg. jedes gesicht ist individuell.

an anderen stellen, z.b. an säulen, gibt es weitere reliefs, hier vier schön restaurierte tänzerinnen.

die terrassen sind auch im innern reich dekoriert und ziemlich gross. dies ist die zweitletzte terrasse und es scheint, als ob hier früher die stege über wasser geführt hätten.

der weg zur spitze blieb uns leider verwehrt – wir waren nach 17:30 dort und die wachhabenden polizisten verlangten einen zusätzlichen eintrittspreis. wir konnten diese praxis nicht unterstützen, doch es fanden sich genügend zahlungswillige besucher, eine goldgrube!

doch die vielen jahre hinterliessen ihre spuren – bausteine von eingestürzten gebäudeteilen sind an jeder ecke zu sehen, selbst beim gut instandgesetzten angkor wat.

an anderen enden liegen die etwas kleineren teile schon länger – diese kleinen säulen sind von den fenstern – gut sichtbar im vorhergehenden bild.

es ist schier unfassbar, wieviel arbeit in dem gebäude steckt – vor allem wenn man bedenkt, dass es nur eines von vielen ist.

wie bei vielen sehenswürdigkeiten versucht der besucher sie in einem speziellen licht zu sehen – sonnenauf- oder -untergang sind die klassiker. so auch bei angkor wat. von unserem fotolehrer eliott erfuhren wir, dass es ausserhalb der mauern auch sehr schön ist, wenn die spiegelung des wassergrabens ins bild einbezogen werden kann.

leider sind nicht viele bilder gut geworden, da das objektiv der kamera anlief und erst nach einer gewissen zeit schöne bilder aufnahm.

etwas später wagten wir uns in die anlage – mit ganz vielen anderen leuten.

um den «reflection pond» versammelten sich die meisten, doch die blitzlichter weckten den eindruck, dass nicht alle genau wussten, wie sie jetzt dieses bild einfangen sollten.

auch bein unseren bildern sortierten wir grosszügig aus, übrig blieb die silhouette.

und natürlich eine spiegelung mit wasserlilien.

auf dem rückweg genossen wir das flache licht auf den umliegenden gebäuden.

und da wir genügend lange in siem reap verweilten, liessen wir uns auch einen sonnenuntergang nicht entgehen, hier mit der spiegelung.

der himmel verfärbte sich in den schönsten tönen, doch irgendwie sahen wir die tollen bilder erst auf dem weg zum ausgang.

selbst wenn die farben noch so schön sind, ohne charakteristische form sind die bilder irgendwie austauschbar.

also ist ein positionswechsel angesagt, um eine typische form zu integrieren.

besonderes glück hatten wir an unserem letzten abend, als der nicht-ganz-vollmond die szenerie beleuchtete.

obwohl angkor wat eine der meistbesuchten touristenattraktionen ist, wird der tempel noch immer aktiv genutzt. hier beginnen die rasenmäherinnen im grünen shirt ihren tag mit einem gebet.

die frischen blumen als opfergabe – ein weiteres zeichen der lebendigen religion.

und mit etwas glück sieht man sogar morgens in den ganzen touristenströmen auch einen mönch.

nach dem sonnenuntergang sahen wir plötzlich, wie kinder im teich vor angkor schwimmen gingen – erst sah es nach spass aus, doch dann sahen wir, dass sie die wasserlilien pflückten.

als zur sicherheit banden sie sich einen leeren kanister um den bauch – ein kreativer ansatz, wie die vorhandenen mittel genutzt werden.

aus den wasserlilien kann man suppe kochen – einmal mehr ein beispiel, wie die kinder hier der familie beim essen sammeln helfen, bzw. wie das essen im öffentlichen raum angebaut wird.

angkor thom – bayon

die zweite grosse anlage ist angkor thom und sie hat natürlich auch eingangstore in allen vier himmelsrichtungen.

20130815-IMG_4276_550D

das glanzstück ist der «bayon», die tempelanlage mit den 52 türmen, die an 4 seiten ein grosses gesicht haben.

20130820-IMG_5805_550D

das erklimmen der oberen ebenen erforderte einiges an kraft, in den frühen morgenstunden war dies jedoch noch machbar.

20130813-IMG_4771_S100

wir genossen die einsamkeit und die ausstrahlung der gesichter vor allem früh am morgen, gleich nach sonnenaufgang und noch vor den touristenbussen.

20130814-IMG_3747_550D

gerade mit dem dunst über dem wald ist die stimmung besonders mystisch.

20130814-IMG_4800_S100

die gesichter sind wirklich riesig – hier mit grössenvergleich.

20130814-IMG_3791_550D

jeder winkel sieht wieder anders aus – und wir gaben uns mühe, die jeden winkel und jeden moment festzuhalten – zum leidwesen unserer speicherplatte.

20130820-IMG_5785_550D

und die gesichter sind nicht alles – jede säule ist mit reliefs verziert, bzw. es gibt keine leeren flächen.

20130820-IMG_5597_S100

in den verwinkelten gängen trafen wir immer wieder auf kinder, die von den besuchern geld zum schulbesuch erbettelten – teilweise mit einer liste, auf der sich die spender eintragen konnten – was darüber hinwegtäuschte, dass je mehr die kinder erbetteln, desto kleiner ist die chance, dass sie in die schule gehen.

20130814-IMG_3850_550D

den bauherrn hat wirklich die muse geküsst!

20130820-IMG_5764_550D

neben dem bayon hat angkor thom zahlreiche andere bauten – eine der spannendsten war die terrasse des lepra-königs – versteckt hinter einer wand mit reliefs entdeckten wir die zweite wand – von oben bis unten mit tänzerinen dekoriert.

20130814-IMG_4821_S100

die skulpturen waren unglaublich gut erhalten, einmal mehr zogen wir den hut vor der handwerkskunst.

20130814-IMG_3847_550D

eine weitere schöne stelle für den sonnenuntergang ist das südtor von angkor thom mit dem wassergraben.

Sonnenuntergang bei Angkor Thom