Für die bisher fehlende onsen (thermalbad) erfahrung haben wir einen kleinen abstecher nach zao onsen eingebaut. Den ryokan buchten wir über das internet und mit dem zug fuhren wir von tono nach yamagata, das letzte stück mit dem shinkansen.
am bahnhof in yamagata verliessen wir den shinkansen und stiegen für die letzte etappe in den bus. glücklicherweise fuhren wir zur endstation, sonst hätten wir den preis nicht so leicht erkennen können.
nach soviel zugfahren waren wir eigentlich zum ersten mal richtig auf der strasse ausserhalb einer stadt unterwegs und wir erfreuten uns an den japanischen strassenschildern und dem ganzen bild – mit dem blick aus dem grossen fenster auf die vorbeifliegende szenerie fühlten wir uns fast wie in einem independent film.
als wir aus dem bus stiegen, kam ein herr auf uns zu mit unseren namen auf einem schild in der hand und fuhr uns direkt ins hotel – er wartete da, obwohl wir gar nicht angaben, mit welchem bus wir ankommen würden. Dort wurden wir sehr herzlich begrüßt und auf unser zimmer gebracht. Unser wunsch, noch kurz auf den höchsten berg zu fahren, wurde mit einem shuttle service zur talstation unterstützt. dort studierten wir erstmal das «inhaltsverzeichnis» – es scheint, als ob die bergbahnpistenplanzeichner einen internationalen standard haben.
Mit der grosen gondelbahn fuhren wir von 800m auf 1331m.
die zweite gondel führte uns auf den gipfel. die karte zeigt die «ice monsters Area» sowie das Toni Sailer Denkmal, welches wir leider nicht besuchen konnten, da es zu weit weg war.
In kleineren kabinen (immer noch viel grösser als unsere daheim) gondelten wir zur höchsten bergstation auf 1661m.
Unterwegs sahen wir die bäume, die im winter vom schnee und wind jeweils so eingefasst werden, dass sie als schneemonster berühmt sind.
Irgendwie scheint dieses harte klima nicht allen gut zu bekommen, viele waren umgeknickt oder gespalten.
Die skipisten waren gut zu erkennen, skifahrer sahen wir jedoch keine mehr – es war definitiv schon zu sulzig um diese zeit, obwohl die saison offiziell bis zum 10. Mai dauert.
Bei der jizo sancho station angekommen, stapften wir durch den schnee und erkannten sofort, dass der wanderweg zum vulkansee wirklich noch geschlossen war. also müssten wir im sommer nochmals herkommen für die schöne wanderung.
Von der gipfel-steinstatue schaute nur die obere hälfte aus dem schnee, so dass der schneebericht mit eine höhe von 1.4m durchaus zutraf. immerhin trägt die statue eine mütze, da friert sie wohl nicht so.
Nach einigen bildern war der spass schon vorbei, denn die letzte gondel fuhr schon bald. Wir verstanden nun die touristen, die in der schweiz für teures geld auch nur für kurz auf einen berg gipfel gondeln und ein erinnerungsbild machen.
In der mittelstation sahen wir noch den letzten skifahrer runterfahren und die pistenkontrolle war zu fuss unterwegs. Auch hier lagen noch berge von schnee.
die schneeberge liessen richtige heimatgefühle aufkommen.
Von der talstation spazierten wir zum hotel zurück durch das eher ruhige städtchen, die hauptsaison war definitiv schon vorbei. doch in der hauptsaison sieht das sicher anders aus, die wegweiser deuten auf viele Möglichkeiten für Aktivitäten hin.
gleich hinter unserem hotel führte eine treppe zu einem aussichtstempel, den wir vor allem auch zum appetit anregen besuchten. er war jedoch eher neu und aus beton, dass wir das gipfelbild nur wegen den freundlichen anderen besuchern machten, die sich breitwillig als fotografen zur verfügung stellten.
Über dem ganzen dorf lag ein permanenter schwefelgeruch von den heissen quellen und wenn immer wir einen der zahlrichen bäche überquerten, spürten wir die wärme vom wasser. anscheinend sei der etwas unangenehme geruch ein grund, weshalb zao onsen nicht von touristen überrant wird. Gleich vor unserem hotel passierten wir ein öffentliches bad mit einem brunnen davor.
Das heisse wasser aus dem brunnen floss in ein fussbad, wo zwei andere besucher gerade ihre füsse drin badeten. Allgemein waren sehr viele besucher in den kimonos und holz-flip-flops auf den strassen unterwegs, da nicht alle hotels ein eigenes bad haben.
Nach dem Ausflug gingen wir auch in den hoteleigenen onsen. es gab 4 unterschiedliche becken, jeweils 2 nach männer und frauen getrennt. damit die aufteilung der schöneren und weniger schönen bädern gerecht ist, wird die zuordnung von männer und frauen jeweils um mitternacht getauscht.
somit konnten wir alle vier bäder besichtigen.
Die wasserhähne waren mit schwefel verkrustet, auch die duscharmaturen trugen Zeichen des starken mineralgehalts des wassers. es störte jedoch überhaupt nicht, sonder war teil der atmosphäre.
Frisch gebadet und entspannt kreuzten wir zum abendessen auf, natürlich in der angemessenen kleidung – dankbar für die genauen instruktionen von kitty, so dass wir ohne blamage erschienen.
Das esssen war ein gedicht, Kombination von verschiedenen gerichten, jedes geschmacklich anders und fantastisch gut. der höhepunkt war ein kleines steak, frisch gebraten.
daniel hatte offensichtlich probleme sich zu entscheiden, ob er sich nun auf das essen….
….oder die charmante begleitung fokussieren sollte – glücklicherweise klappte beides.
Am morgen blieb uns nicht viel zeit. Früh morgens gabs eine runde onsen (wir wollten alle bäder sehen), dann japanisches Frühstück. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, ist es ein perfekter start in den tag!