nachdem wir nachts nicht tanken konten, war unser bewegungsradius heute etwas eingeschränkt, bzw. wir bauten den schnelllader ins programm ein. aber zuerst verliessen wir die romantische strasse und fuhren ins altmühltal, welches für seine malerischen routen berühmt ist und anscheinend oft als kulisse für werbefotos benutzt wird. die karte verhiess gutes – die strassen schlängelten sich dem fluss entlang – doch das kartenmaterial war nicht ganz ausreichend – die broschüre für die romantische strasse zeigte nicht den ganzen ausschnitt und die schönen strassen waren nicht markiert.
die gewählte route war sehr schön, gesäumt von kleinen dörfern mit überdimensionalen kirchen.
nachdem ich mein berufsziel archeologe in der pubertät aufgegeben habe, schlug mein herz doch höher, als ich von den fossiliensteinbrüchen in der gegend las. wir wählten den blumenberg ob eichstätt, da dieser für uns am besten am weg lag, mieteten hammer und meissel, bekamen eine kleine einführung, worauf wir achten sollen und los gings.
wir suchten uns eine stelle im steinbruch und nahmen einige steinplatten zur hand.
das prinzip ist ganz einfach: man nimmt vom steinbruch eine platte und spaltet sie mithilfe von meissel und hammer. unregelmässigkeiten im gestein schaut man dann genauer an und vielleicht erkennt man die verschiedenen versteinerungen. die schwierigkeit besteht vor allem darin, die versteinerungen zu erkennen.
so gaaanz erfolgreich waren wir nicht, freuten uns aber trotzdem über die schönen seesterne (also ihre vor-vor-vor-vorfahren) und eine kleine schnecke (selbst die ur-exkremente waren speziell – es kann ja nicht jeder eine libelle oder ein fisch oder so finden – immerhin wussten wir, es hat auf jeden fall noch genug rohmaterial für einen zweiten besuch.
die zeit war leider schon ziemlich fortgeschritten und obwohl eichstätt als sehenswürdigkeit eingetragen war, fuhren wir nur durch, auch hier machten wir eine gedankennotitz, dass dies eine tolle gegend für ein wochenendausflug ist.
wir wollen sowieso nochmals beim altmühltal mit einem vollen tank vorbei, damit wir auch die unentdeckten ecken abfahren können.
somit suchten wir den kürzesten weg nach bopfingen, wo ein schnellader verzeichnet war – und wir erreichten die ladestelle mit den letzten reserven.
auch ein schnelllader braucht etwas zeit zum die leeren batterien wieder aufzufüllen. also suchten wir die bushaltestelle (gleich neben der kirche) für den bus nach nördlingen, dem nächstgrösseren ort.
die busfahrt selbst war ein erlebnis, sie führte durch sämtliche kleinen weiler und ortschaften auf dem weg und hatten praktisch eine privatfahrt, da keine anderen passagiere im bus waren.
Nördlingen gefiel uns auf anhieb. eine wunderbare altstadt mit gepflegten bauten, doch allzuviel zeit zum besichtigen blieb uns nicht. die besorgung einer sim-karte ist doch komplexer als gedacht und etwas essen wollten wir auch noch. so mussten wir dann ziemlich rennen, um den bus zurück nach bopfingen noch zu erwischen.
fast vollgetankt fuhren wir weiter nach norden, um dort zu übernachten. die suche nach einer unterkunft in der nähe von rothenburg ob der tauber war nicht ganz einfach und es wurde immer später, doch beim vierten anlauf fanden wir ein gasthaus, welches zwar offiziell schon geschlossen war, doch für uns nochmals die türen öffnete. mit einem absacker verzogen wir uns aufs zimmer und schliefen bald ein.
