den ersten stop letgen wir an der goitsche ein, einem ehemaligen tagebau, jetzt ein wunderbares erholungsgebiet – dort konnten wir das muster-haus-boot betrachten. da es sich um einen ehemaligen tagebau handelt, kann man hier auch den grund des sees mit dem haus erwerben, nicht nur die anlegestelle, die ja auch wieder gekündigt werden kann.
wir gönnten uns ein mittagessen, bis wir auch das innere des hauses besichtigen konnten. das kleine haus war sehr modern und zweckmässig eingerichtet – wenn es etwas näher an zu hause wäre, wäre das eine ernsthafte option für uns.
der blick aus dem fenster war auf jeden fall durchaus attraktiv.
der nächste stop war ganz in der nähe – ferropolis – ein parkplatz für pensionierte kräne und bagger.
die bagger wurden im tagebau eingesetzt und die schaufeln waren riesig.
das gelände wird vielseitig genutzt – heute war ein riesiger flohmarkt im aufbau, im sommer findet hier ein open-air musik festival statt.
auf den einen konnte man auch raufklettern und erhielt neue perspektiven auf die maschine.
den zahn der zeit sieht man vor allem an den details nagen.
der blick schweifte über das geflutete loch – die dimensionen sind kaum fassbar. die menschen sind winzig von hier.
beim genaueren hinsehen erkannten wir, dass es sich hier um ein hochzeitspaar handelt, welches vor dieser imposanten kulisse ihre hochzeitsfotos schoss.
was für das hochzeitspaar passt, soll uns nur recht sein – dani fuhr den kleinen mit viel freude auf den riesigen, leeren platz, so dass ein gegensatzbild gemacht werden konnte.
auf dem weg nach draussen passierten wir die riesigen hallen, an denen mit portraits den arbeitern im tagebau gedacht wird.
mit dem wohnwagen davor wird die grösse erst ersichtlich. eine schöne geste gegen das vergessen.
nur wenige kilometer weiter war dessau und dort das bauhausgebäude. wir kamen kurz vor 17h an und das licht war hervorragend – wir entschieden uns erstmal für die aussenaufnahmen.
wir liefen einmal um das gebäude herum und lichteten es aus fast jedem winkel ab, so schön war es in szene gesetzt.
gleich beim eingang war der museums shop und wir erfuhren, dass das museum um 17h schliessen würde und wir nicht mehr eingelassen würden. wir könnten uns gerne im shop umsehen.
das war dann doch sehr enttäuschend und wir schauten jeden winkel an, den wir erhaschen konnten – hier beispielsweise die wunderbaren fenster.
dann entdeckten wir, dass das gebäude ja eine schule ist und wir uns auch so drin bewegen konnten. also schnell die treppen hoch und zumindest die gänge anschauen.
auch hier sahen wir wunderbare design elemente – kaum zu glauben, dass es schon so alt ist.
selbst die elektrischen installationen, die sonst als komplett veraltet gelten würden, sind als stil-element eingesetzt und einfach schön.
nachdem wir innen nicht mehr besichtigen konnten, entschieden wir, die anderen bauhaus häuser in dessau zu suchen und zumindest von aussen zu begutachten. der anfang machten die meisterhäuser, in denen die meister des bauhauses wohnten.
auch hier waren wir fasziniert von der modernen architektur, die schon so alt ist. gerne hätten wir sie auch von innen angeschaut, doch sie waren auch bereits um 17h geschlossen.
das kornhaus ist auch gleich um die ecke und heute ein restaurant – eigentlich der perfekte ort für einen imbiss. doch nachdem wir sehr, sehr lange auf unser essen warteten, haben wir die bestellung abgebrochen.
von der schönen lage gabs noch ein erinnerungsbild.
das nächste unesco welterbe liegt gerade mal 20km weiter, der wörlitzer park. wir erreichten die anlage relativ spät, die sonne stand schon sehr tief.
das positive an der fortgeschrittenen zeit war das schöne licht und die wenigen anderen besucher, allerdings setzte es uns unter zeitdruck und die fähren über den see waren nicht mehr in betrieb, so dass wir ganz um den wörlitzer see laufen mussten.
der spaziergang war wunderbar – die anordnung der bäume, seen und skulpturen wirkten jeweils wie zufällig und wir mussten uns immer in erinnerung rufen, dass der park genaustens geplant wurde und kein baum zufällig platziert wurde.
gleich zu beginn entdeckten wir das restaurant, welches «forelle togo» anbot – nachdem unser essen in dessau nicht klappte, waren wir ziemlich hungrig und liessen uns gleich einen fisch mitgeben – picknick im park – was gibts schöneres! dieses plätzchen war allerdings schon besetzt.
am hinteren ende des sees war die ruine zu sehen – ein bauwerk entworfen von den gartenplanern.
in den gärten wurde auch landwirtschaft betrieben und unsere abkürzung führte quer über das feld, entlang der sonnenblumen.
die steinbrücke wirkte romantisch – mit einigen seerosen könnte es fast ein monet motiv sein.
nun sahen wir das schloss von der gegenüberliegenden seite mit der spiegelung, nur die seerosen verraten, wie das bild gedreht werden muss.
auf einer schönen bank legten wir eine pause ein und machten uns über unsere forelle her. sie schmeckte herrlich – und nicht nur, weil wir den räucherofen gesehen hatten und der wirt uns erläuterte, wie das mit dem räuchern vor sich geht.
mit den letzten sonnenstrahlen erreichten wir das auto und konnten auch beim letzten blick nicht den finger vom auslöser nehmen, die anlage strahlt auch heute noch pure schönheit und faszination aus. spät abends erreichten wir unser hotel in potsdam.