bebendes kagoshima – 鹿児島

die route führte von beppu nach norden und dann mit dem shinkansen entlang der westküste von kyushu nach süden.

abfahrterst überlegte ich noch, ob ich auf der fahrt nach kagioshima eine pause in kumamoto einlegen sollte – das schloss soll wirklich sehenswert sein. Doch ich hatte ja gerade in matsuyama ein schloss gesehen, so viel cooler konnte es ja nicht sein. und der blick aus dem zug war herrlich.

zugfahrtdie fahrt verging sehr schnell und schon stieg ich aus dem zug. Eine warme luft und sonnenschein empfing mich – ich fühlte mich sofort willkommen.

kagoshimaals erstes ging ich direkt zum meer – ich wollte doch den sakurajima sehen! Allerdings sah er aus wie ein normaler berg, nichts von wolke oder so. doch die abendstimmung war trotzdem sehr schön. ein herr mit fahrrad und kamera fotografierte auch gerade und erzählte, dass der letzte ausbruch vor drei tagen war. die reste des ascheregens konnte man noch immer auf der strasse sehen.

am zielso begab ich mich zurück ins hotel frürs kaizeki abendessen. selbsteverstaendlich trug ich die yukata und war sehr froh ueber unsere erste reise, bei der uns kitty in die verschiedenen bräuche einwies.

ryokan dinnerdas essen war ein traum – hier das sashimi: klein, schön und fein.

sashimi vorspeiseselbstverständlich durfte auch das tempura nicht fehlen.

tempuraam abend hörte ich plötzlich eine lautsprecherdurchsage im hotel und auch auf dem platz vor dem hotel waren laute durchsagen auf japanisch. Ich schaute aus dem fenster und bemerkte nichts besonderes. als die durchsagen nicht aufhörten, rief ich mal an die reception an, vielleicht brach gerade der vulkan aus. da meinte sie, dass ein erdbeben war, aber alles sei sicher und ich müsse mir keine sorgen machen, es sei nichts passiert. einige minuten später sah ich, das yastaka mich via facebook fragte, ob alles gut sei. dann spürte ich ein zittern – ah, das war aber nett mit der vorwarnung. erst im nachhinein wurde mir klar, dass ich das hauptbeben gar nicht bemerkte, nur die nachbeben. im fernseher wurden die ganze zeit die erdbebenkarten gezeigt, wenn wieder eines war und welche region wie betroffen war. beppu war viel näher beim epi-zentrum und dort hat es ziemlich heftig geschüttelt, ich war froh, dass ich etwas weiter weg war. (Hier ein bild von einem nachbeben)

fernsehkarteam nächsten morgen schien alles ruhig. frisch gebadet machte ich mich auf zur fähre und sah gerade die übungen der schulklassen beim fährenterminal. danach setzte ich zum schlafenden vulkan über.

trainingBis zur stündlichen abfahrt des rundfahrtbuses hatte ich noch etwas zeit, somit spazierte ich zur ersten station – dem vulkanmuseum. dort schaute ich die Ausstellung an, die neben einer live cam zum krater auch die aufzeichnung der seismologischen bewegungen hatte.

direktbildFür mich interessant war die anzahl eruptionen. somit war bisher in 2016 mit 37 Ausbrüchen der monatliche durchschnitt von knapp 60 eruptionen von 2015 noch lange nicht erreicht.

sakurajima statistikder inselbus bediente leider nicht die ganze insel sondern nur einzelne stationen, die fahrt dauert gut eine stunde mit kurzen pausen an den jeweiligen stops – mich interessierte vor allem der ausblick in der nähe des kraters.

tourbusMit dem bus fuhr ich dann die verschiedenen stationen ab. Bei jedem stop hielt der bus einige minuten, dass man fotos schiessen konnte. die attraktionen waren für mich weniger spannend – interessierte mich doch vor allem der aussichtspunkt.

denkmaldoch so ganz wollte ich die fotogelegenheiten doch nicht auslassen.

fotostop beim friedhof mit den überdachten gräbern hielt der bus leider nicht, so dass es nur ein unscharfes erinnerungsbild gibt.

friedhof mit ascheschutzdann erreichten wir den aussichtspunkt am nächsten beim krater – doch der schien noch immer sehr weit weg. wir hatten nur 15 minuten pause oder ich hätte eine ganze stunde auf den nächsten bus warten müssen. ausser uns war auch gerade eine japanische reisegruppe am berg-schauen. die teilnehmer freuten sich riesig über uns und die eine dame stellte sich sogar bei mir aufs foto – eine schöne erinnerung!

aussichtspunktder blick auf den krater war super – leider war er halt einfach ruhig. Dafür schweifte die Wahrnehmung auch auf andere bereiche – riesige bauten erinnerten an lawinenschutzbauten. Wahrscheinlich dienten sie der Umleitung von schlammlawinen – gegen lava-ströme werden diese wohl keine chance haben.

lavaverbauungnach 15 minuten ging es weiter. am strassenrand fielen mir ģelbe plasticksäcke auf. Diese waren gefüllt mit vulkanasche. Somit scheint es hier ein spezielles entsorgungssystem dafür zu geben.

sandsäckeden letzten ascheregen schien ich wirklich nur ganz knapp verpasst zu haben – überall lagen noch reste und hier sogar mit katzenfussabdruck.

büsidie vulkan tour war viel kürzer als eingeplant, so dass ich nachträglich noch etwas dem meer entlang spazierte. das ufer war voll von riesigen lava-blöcken mit bizarren formen.

lavaküstenach der rückkehr nach kagoshima ging ich mal zum bahnhof zum sehen wegen den zügen nach norden am nächsten tag, denn ich hatte ja meine reise gebucht. nach den bildern im fernsehen zu urteilen, erwartete ich mindestens eine woche unterbruch, bis der shinkansen wieder fahren würde. doch die dame gab mir ohne zu zögern eine reservation für abfahrt 15:01h. mal sehen, ob das klappt – japan halt. auf jeden fall habe ich einen platz ab fukoka.

Fahrplanam nachmittag ging ich etwas einkaufen, doch die attacke blieb aus – zu viele sachen liegen noch daheim rum. Nach einem kleinen sushi-stop spazierte ich in der falschen richtung zum meer, mit dem tram erreichte ich es dann aber doch noch. und weil ich ja wegen dem vulkan hier bin, gibts noch eine überfahrt zum wolkenlosen sakurajima in der abendsonne.

abendsonnenfahrtzuerst besuchte ich den schrein, den ich heute morgen beiseite lies bei schönstem abendlicht.

inseltempelUnd auch das tor war sehr schön in rot.

tempeltor das licht war noch immer warm und ich machte mich kurzentschlossen auf den weg zum nächsten aussichtspunkt. Ich schoss ein foto und ein auto überholte mich, nach oben deutend. eine kurve weiter hatte der junge herr schon sein stativ und die fette kamera aufgestellt – die sonne sank über kagoshima und die schiffe fuhren regelmässig über das wasser.

sonnenuntergangdie sonne sank immer tiefer und ich benutzte das geländer der strasse als stativ, so dass ich auch bei weniger licht ansehliche bilder schiessen konnte.

gute nacht!wir warteten jeweils darauf, dass die boote am richtigen ort waren. in den wartepausen erzählte mir der herr, dass er im vulkan-infozentrum arbeite und sein hobby die fotografie der eruptionen seien. Er zeigte mir ein fantastisches bild mit sprühender lava – er hätte es vor 10 tagen aufgenommen…. da habe ich doch glatt mein geburtstagsgeschenk verpasst!
zwischen august 2015 und februar 2016 sei sakurajima still gewesen, die 37 eruptionen in diesem jahr seien erst seit februar gezählt worden – also doch noch hoffnung für morgen!

nachtverbindungIch spazierte dann noch ganz hoch und auf dem rückweg funkelten die lichter der stadt. Der herr erzählte, dass er hier wohne hier und mit seinen freunden würde er jeweils mit dem schiff auf einen drink in die stadt gehen. Zum abendessen wollte ich einen seiner tips ausprobieren und habe sogar in der nähe des hotels ein hühnchen restaurant entdeckt. der eine kelner sprach perfekt englisch und kümmerte sich um mich. Er bestellte das perfekte essen – erst ein shabushabu, dann das hühnchen sashimi und einige yakitori stäbchen. Das angebot, für 1500 yen freie alkoholische Getränke zu konsumieren lehnte ich dankend ab, der lärmpegel war aber dadurch erklärt. Ein wunderbares essen.

hühnchen sashimiin der nacht um 1;44h wachte ich durch ein heftiges ruetteln auf. schon wieder ein erdbeben! ich lernte vom vorabend und schaltete den fernseher ein. ich traute meinen augen kaum – das beben zeigte 7.1 – wieder in kumamoto und heftiger als am vorabend. in beppu wackete es erneut heftiger als hier – bei allem vertrauen in die japanische baukunst – ich war sehr froh, hier zu sein. die nacht war sehr kurz, einige der nachbeben waren auch bei uns spuerbar. immerhin hörte ich den nachbarn nicht mehr schnarchen – er war jetzt wach und schaute fern. am anderen morgen war mir klar, dass die zuege bestimmt nicht fahren würden und der nette herr an der reception rief meine hotels an zum absagen. schweren herzens auch das hotel tateyama – ich hätte es wirklich nicht mehr schaffen können. und eine nacht länger in kagoshima war ja auch gut. mit freuden erkannte ich beim kontrollblick auf die webcam, das der sakurajima ein rauchwolke hatte – eine eruption!

es raucht!also nix wie hin! nochmals einen tagespass erstanden und auf der fähre rüber. wie tags zuvor spazierte ich zum museum um dann den bus zu nehmen. die aussichtspunkte bis zur höhergelegenen platform waren etwas uninteressant, doch dann gings den berg hoch. Das wetter war nicht mehr so gut, vor den normalen wolken war oft nicht klar, ob jetzt der vulkan spuckte oder es eine regenwolke war. als wir auf dem aussichtspunkt eintrafen, legte der berg eine pause ein, doch der geruch erinnerte sofort an vulkanische aktivitäten. selbst mit dem zoom war nicht ersichtlich, ob es nun eine aschewolke ist oder nicht. so entschied ich mich, nach der viertelstündigen pause doch wieder mit dem bus weiterzufahren – ich war nicht sicher, ob ich wirklich eine ganze stunde dort warten wollte und auf gut glück auf eine mitfahrgelegenheit zu hoffen wollte ich dann auch nicht.

ausbruch oder nicht..?etwas enttäuscht fuhr ich wieder zurück – nach kagoshima – und vom schiff aus glaubte ich, eine wolke zu erkennen.

überfahrt

für den nachmittagsausflug nach ibusuki gibt es einen speziellen katzenblog eintrag. davon zurück, musste ich mich um saubere wäsche kümmern – bei meinem nächsten stop würde das schwieriger werden. es dauerte sehr lange, bis ich die drei waschmaschinen in einer garageneinfahrt entdeckte, mich mit waschmittel ausgerüstet hatte (im supermarkt alles nur japanisch angeschrieben – doch die anderen kunden halfen mir, dass ich kein geschirrspülmittel erwischte) und die wäsche endlich in der maschine war.

laundryich setzte mich in das nächste restaurant zum warten an  die bar und bestellte die spezialität. mein tischnachbar übernahm die bestellung und erwähnte, dass er auf ideensuche sei für restaurants in tokiyo, seine familie hätte seit jahrzehnten die besten restaurants in japan und das daiyshi restaurant sei eines von dreien auf der liste in kagoshima. am liebsten wäre ich mit ado zum nächsten stop mitgegangen, doch meine wäsche konnte ich nicht alleine lassen. er erläuterte mir auch, dass tempura ursprünglich nicht frittiert würde, sondern nur gedämpft und das knusprige auch so entstehen würde. ich hätte noch stundenlang zuhören können! anschliessend gab mir der türsteher einen regenschirm und ich erreichte das hotel ziemlich trocken.

geheimtip

der herr an der reception half mir dann, einen günstigen flug auf die hauptinsel zu buchen – gar nicht so einfach, da man seinen namen nur in kanji schreiben kann, um zu buchen. so wird es wohl zeit, kagoshima zu verlassen – eine sehr sympathische stadt! der flughafen ist ziemlich weit draussen, so dass ich zum abschied noch etwas von der schönen landschaft sah – hier eine grünteeplantage.

grüntee