erst nach einbruch der dunkelheit erreichte ich das von der touristeninfo empfohlene hotel. der freundliche herbergsinhaber fuhr mich am morgen gleich früh zu den affen und gab mir den tip für den besuch auf dem pass, auf dem eine schneewand sein soll. (nachdem ich aufgrund des erdbebens meinen besuch bei der grossen schneemauer in tateyama absagen musste) inklusive fahrplan und beste route. beim ausladen machte er sogar ein erinnerungsbild vor dem eingang – perfekter service.
meine erwartungen waren sehr tief – durch den bericht des lonely planet wie auch durch den affenpark in kagoshima. aber erst stapfte ich den wald hoch. ein schöner weg durch den zedernwald, es roch wunderbar frisch.
kurz vor dem affenpark erblickte ich das hotel mit dem geysir, welches ich tags zuvor noch auf der hotelplattform entdeckte, aber das war zu spät zum buchen.
da ich so früh dran war, waren erst wenige leute da und die affen liessen sich wirklich nicht durch uns stören. es hatte auch keine animatoren, die tiere bewegten sich sehr natürlich.
es war jedoch keiner im bad – die temperaturen waren ja auch hoch genug. Irgendwie sah es schon etwas arrangiert aus, inklusive webcam direkt aufs bad gerichtet.
ein affe kam immerhin zum trinken – das war schon spanned zum zuschauen.
beim umsehen ich sah einen fotografen mit einem riesigen objektiv unten am fluss sitzen und setzte mich in die nähe. Er wartete offensichtlich darauf, dass ein affe über den fluss springt.
ansonsten genoss ich es, einfach dazusitzen und zuzuschauen. obwohl ich sonst affen gegenüber ein komisches gefühl habe, war es hier sehr ruhig und ich entspannte mich auch. viel zu schnell musste ich wieder los, da ich ca 30min fussmarsch bis zur bushaltestelle einrechnen musste. das letzte stück war von kirschbäumen gesäumt.
pünktlich um 10:07 war der bus da – und ich war gespannt auf die fahrt. erst heute sei der shibu pass für den verkehr feierlich eröffnet worden.
das wetter sah erst nicht so gut aus, doch der nebel sorgt auch für schöne stimmungen in der natur.
der bus schraubte sich immer weiter den berg hoch. unterwegs hätte ich gerne ab und zu einen fotostop eingelegt. Die landschaft war sehr vielseitig. von der endstation lief ich die 10minuten zur passhöhe und sah die schneemauer. Sie war zwar recht hoch, aber nur auf einer seite, auf jeden fall super für ein souvenir bild.
meine fotografin hatte ein gutes auge – sie positionierte mich gleich noch auf der strasse im nebel. sehr cool!
ich beobachtete das kommen und gehen – es waren viele unterwegs und so bekam ich auch noch das erinnerungsbild auf der passhöhe.
die aussicht war meist von wolken verdeckt, doch es gab lichtblicke. gerne hätte ich auch in die weite geschaut – der bus fuhr nämlich nicht weiter wegen vulkanischen Aktivitäten – vielleicht gäbe es ja was zu sehen….?
zurück bei der skiliftstation erfuhr ich, dass auch hier die sessellifte nur mit skiern benutzbar sind. Die anlage war auch eher alt – kein wunder sind die tickets so günstig.
als souvenir erstand ich eine key card, die ich dann auch an den skilift hielt – so sieht meine ski-line statistik für diese saison sehr divers aus! schnell hatte ich alles gesehen, also zeit für eine suppe im berghaus. das berghaus ist auf der provinzgrenze gimma und nagano.
ich erhielt bestelte eine nudelauppe mit tempura – sehr fein, definitiv anderes bergüttenessen als bei uns! (wobei das tempura etwas komisch war – so ein klumpen)
eine skifahrerin war sehr speziell angezogen. leider verpasste ich sie in voller fahrt.
dann fuhr schon wieder der bus zurück.
meine mitpassagierinnen gefielen mir – sowieso fand ich es super, wie überall ältere damen und herren in guppen unterwegs sind und ihr land entdecken – meist mit hütchen und positiv gelaunt.
da ich beim affenpark einstieg, profitierte ich vom aktionsfahrpreis (skigebiet-affenpark), so dass ich beim rückweg auch wieder dort ausstieg. so konnte ich noch gemütlich zurück laufen und mir shibu onsen anschauen, ein herziges dörfchen mit vielen kleinen gässchen, entlang eines flusses gebaut.
an einer grossen kreuzung war eine verkehrsinsel wunderschön bepflanzt, wie ich verstanden hatte, wurde das beet von den anwohnern gepflegt, einfach, dass es schöner aussieht in der stadt – wunderbares japan!
wie der name des dorfes sagt, hatte es zahlreiche onsen, also öffentliche bäder. hier ein etwas älterer.
hier ein etwas modernerer. auch hatte es fuss-onsen oder teilweise einfach eine dampf-ablass station aus der es dampfte und rauchte. es gefiel mir sehr gut hier und ich spürte nichts von einer überlaufenen touristendestination – vielleicht hatte ich in der zwischensaison einfach glück.
die meisten läden waren geschlossen, doch ich wusste auch nicht, was ich hätte kaufen sollen – die richtig guten sachen waren nicht lange haltbar – oder unverkäuflich.müde wie ich war, gabs noch ein entspannungsschläfchen bevor ich mich aus dem haus machte.
da ich hauptsächlich wegen des essens im teureren ryokan übernachtet hätte und bei meinem hotel kein essen möglich war, hatte ich den perfekten grund, mich dort zum essen anzumelden.
schon alleine die vorspeise war es wert: neben frittiertem erdbeerblatt hatte es tintenfisch und verschiedene andere köstlichkeiten – jedes geschmacklich komplett anders
Das sashimi war klein und fein. lustig war das frittieren – 4 kleine elemente durfte ich im heissen öl knusprig baden, alle anders umhüllt, hier das bunteste.
Als dann die türe aufging und der sushi chef die fische präsentierte und mich wählen liess, war ichbwieder froh um das wort «ossosume» – so liess ich ihn auswählen, da mir alle fische selbst in englisch nichts sagten. jeder weitere gang des essens war unbeschreiblich – geschmacklich und visuell. der hauptgang, das rind auf dem heissen stein, der reis mit bambussprossen und die miso suppe. das dessert war so fein, dass ich es vergass bildlich festzuhalten.
am nächsten morgen brachte mich die tochter des ryokan besitzers zu den affen. ich spazierte nun viel entspannter den waldweg hoch und es hatte viel weniger leute als tags zuvor, es war richtig ruhig. ich suchte mir eine gute position für die sprünge über den fluss – und siehe da, einmal mehr, wenn man die tiere (und andere fotografen) beobachtet, erwischt man sie auch.
Es kam auch eine mutter mit ihrm ganz kleinen baby vorbei – so süss (kawaii!!)!
dann ging ich mal zum teich hoch und zu meiner grossen überraschung waren wirklich zwei affen am baden. Ein kleines äffchen schwamm gerade wild hin und her, vor lauter schauen vergass ich zu knipsen. ich fand sogar eine position, wo bilder auf augenhöhe möglich waren!
auch im bad war die gegenseitige fellpflege ein wichtiger faktor.
da musste ich ein selfie machen!
mittlerweile hatten die affen das bad beendet und auch das kleine war wieder dabei.
so lange konnte das kleine dann doch nicht ruhig sitzen.nach meiner erfahrung in kagoshima fragte ich einen der mitarbeitenden nach dem affen-chef. dieser war weit weg, aber die nummer 2 lag entspannt auf einem felsen. da verhalf mir der freundliche mitarbeiter gleich zu einem bild mit mir und dem vize-chef.
Ich entspannte mich sehr, so ganz ohne zeitlichen druck. Ich hatte dann nochmals shuttle service bis zum bahnhof und der zug mit der coolen nase wartete schon auf mich.
dann hiess es ab nach tokyo. Die kirschblüte war in den höheren lagen gerade am aufgehen – die fahrt war besser als jeder kinofilm!