eigentlich dachten wir, dass am tag nach dem ende der installation noch immer einiges sichtbar wäre und wir die floating piers einfach für uns alleine hätten. das war weit gefehlt! die abbauarbeiten hatten schon in der nacht begonnen und als wir gegen mittag auftauchten, war kaum mehr was von dem orange zu sehen. wir trafen kanadische touristen, die ihr hündchen sogar farblich passend eingehalsbandet hatten, doch das plakat war noch das orangeste, was es gab.
die fussverbindung zu monte isola war gekappt, wir mussten das boot nehmen – sehr ungewohnt.
parallel sahen wir noch die piers – ganz in weiss, die stoffbahnen waren schon aufgewickelt. vom boot aus sahen wir, wie die schweren maschinen die schwimmkörper und stabilisierenden betonklötze aufluden.
beim aussteigen auf monte isola standen die stoffpakete bereit zum abtransport.
die dorfbewohner schienen wieder ihrem alltag nachzugehen, endlich ohne die menschenmassen.
selbstverständlich waren auch die drei damen vor ihrem wohnzimmer wieder am sprechen – dieses mal mit weissem untergrund und etwas weniger touristen.
an einigen orten im städtchen waren auch die filzunterlagen schon aufgerollt und es war uns jetzt klar, wie es möglich war, den stoff so schön flach zu halten. die filzbahnen waren auf allen wegen und stegen als unterlage – hier wird klar, wie aufwändig und mit liebe fürs detail die ganze installation umgesetzt wurde. an einigen stellen war der bunte stoff noch vorhanden. die wasservögel werden die tollen neuen aufenthaltsinseln sicher vermissen. beim pier richtung kleine insel waren die aufräumarbeiten noch nicht ganz so weit fortgeschritten – der anblick machte richtig traurig. mit dem boot fuhren wir wieder zurück nach sulzano – auch aus dieser perspektive war kaum mehr zu erkennen, was gestern noch so viele besucher anlockte. dann war es zeit zum weiterfahren. wir stoppten kurz bei dem ausstellungspavillion mit bildern und videos von christo und jeanne-claude, die ihren einsatz für die umsetzung der zahlreichen projekte dokumentierten – unglaublich, wie viele widerstände sie überwinden mussten – selbst als sie schon weltbekannt waren.
anschliessend suchten wir ein nettes restaurant am see für einen kaffee. bei der suche sahen wir plötzlich christo vorbeilaufen – ich sprang aus dem wagen, schüttelte ihm die hand und bedankte mich – er war sehr in eile, so dass dani es nicht mehr schaffte, da das auto ja mitten im weg stand. ausserhalb des hotels waren kleine piers mit den elementen der floating piers – dort konnten wir den aufbau nochmals genau anschauen. in der ausstellung im pavillion war schön aufgezeigt, wie das ganze zusammenhielt.
also auch in weiss hatten die schwimmenden elemente eine faszinationauf dem rückweg legten wir einen kurzen stop in bergamo ein – wir assen fein und gegen abend erreichten wir daniels hotel in der nähe von varese.
am folgenden genossen wir am lago maggiore bei wunderbarem sonnenuntergang eine pizza – italien ist schon schön!