tagwacht um.5:30 zum abmarsch um 6 – das war schon etwas sportlich, aber wir schafften es. der nebel war dicht, von der hütte her gab es keine aussicht mehr.
erst mussten wir von der hütte runter zum gletscher – nicht über die treppe sondern den südweg.
der war ganz schön steil, und die trittsicherheit war sehr hilfreich. nicht ganz einfach war das laufen am seil, da die distanz zum vordermann einschränkte. gerade bei heiklen passagen ist es schwierig, ein konstantes tempo zu halten.
ca. eine stunde später waren wir wieder auf dem gletscher den wir erst kaum erkannten unter dem geröll.
die zweite seilschaft, eine familie mit zwei teenager-söhnen, deren interne zwistigkeiten wir während des abstiegs immer im ohr hatten und ziemlich nervten, war dann etwas weiter weg, so dass wir die natur wieder mehr spüren konnten.
die eismassen sind auch aus der nähe noch immer wunderschön, bei dem nebligen wetter war die stimmung noch viel spannender als tags zuvor.
wir konnten kein ende sehen und die grautöne waren fein abgestuft.
die neblige stimmung gefiel mir äusserst gut und ich freute mich über jede kurze pause, bei der ich fotos machen konnte.
der gletscher hier unten viel zerfurchter, die spalten gut sichtbar und es war viel anstrengender, einen sicheren weg zu finden. wir waren sehr froh, dass wir angeseilt waren.
je näher beim rand, desto mehr war das eis mit schwarzem staub bedeckt. in den rinnen, in denen das wasser sich einen weg durch die oberfläche bahnte, kam das eis zum vorschein.
auf dem gletscher waren neben der moräne auch einzelne findlinge, bzw. zukünfige findlinge – die auf dem gletscher nach vorne wandern und in mehreren tausend jahren irgendwo abgeladen werden.
wir kreuzten erst die eine, dann die andere möräne, wo wir eine kurze rast einlegten.
also noch ein bild von der stelle mit findling und moräne im hintergrund.
langsam klarte der himmel etwas auf und die stimmung war weniger mystisch, und das eis begann wieder zu leben. hier unten wurden die furchen immer grösser und breiter.
beat zeigte uns auch gletschermühlen – tiefe löcher im gletscher, vom wasser gegraben.
glücklicherweise sieht man sie relativ gut und vor allem hört man das wasser daraus rauschen.
mir gefiel die perspektive, da diese schwarzen streifen von weit her zu sehen sind und beim näherenhinsehen hat es auch hier wieder gletschertische und viele grosse steinbrocken, die einfach auf dem eis liegen.
langsam bewegten wir uns zum ausstieg und am rand wurden die furchen noch grösser und breiter, dass wir uns sehr auf den weg konzentrieren mussten.
öfters mussten wir wieder umdrehen, als es keine brücke mehr gab und wir einen anderen weg suchen mussten.
und dann standen wir vor dem gletescherende – ein letztes bild auf dem eis.
nach dem abstieg zogen wir erstmal die steigeisen ab und es gab einen kurzen lunch mit blick auf den gletscher.
hier konnten wir noch abschied nehmen vom gletscher.
ein bisschen schwer fiel uns der abschied schon, die ruhe und die unglaubliche natur war hinter uns und es war komisch, plötzlich andere menschen zu sehen.
beat erzählte uns, dass vor einigen wochen das gesamte tal voll wasser war und sie nicht hier ussteigen konnten, sondern noch mehrere stunden weiter laufen mussten um vom gletscher zu kommen. zwei tage später sei alles wieder weg gewesen. die distanz zum gletscher wurde immer grösser.
doch ganz so schnell waren wir nicht bei der bahn. wir liefen weiter zur fiescheralp, unter anderem durch einen wandertunnel.
der wanderweg selbst war eher eine wanderautobahn als ein klassischer wanderweg, doch eine ideale akklimatisation wieder zurück. ein wunderbarer zweiter wandertag!