So richtig erfreut waren wir nicht, als wir morgens aus dem fenster schauten und es neblig war und schneite – heute stand unser schlittenhundetag auf dem programm. und wir hatten tags zuvor noch im sonnenschein behauptet, unsere kleider würden reichen, jetzt gabs kein zurück mehr.
bei der ankunft am hundeplatz wurden wir getrennt und da hunde nicht warten, preschte der schlitten gleich nach unserer ankunft los richtung oqaatsut.
mein schlitten war zuerst unterwegs und der weg führte erst über eine ebene und nach einiger zeit erkannte ich den flughafen, danach ging der track entlang der wanderroute und mir kamen einige ecken bekannt vor.
plötzlich sprang nils, der schlittenhundekapitän, runter, stellte sich hinten auf die bremse und scharte die hunde hinter dem schlitten – und in voller fahrt gings den berg runter. zu unterst hüpfte der schlitten über eine kante und schon waren wir auf dem gefrorenen fjord. von einem zweiten schlitten war weit und breit nichts zu sehen, kurz hatte ich die befürchtung, dass dani auf den falschen schlitten gesetzt wurde, den für die dreitagestour.
viel sahen wir nicht von der Landschaft, die sicht war sehr eingeschränkt, doch dank unserer wanderung konnte ich es erahnen. das blaue haus an der fjordkante sahen wir bei der wanderung von der anderen perspektive – auch wettertechnisch.
gegen ende des fjordes sah ich den zweiten schlitten ankommen und seine hunde scheinen die stärkeren zu sein, denn kurz darauf überholten sie uns.
vom fjord weg ging es mit viel schwung wieder hoch auf das festland. das flache stück auf dem festland schien ein zugefrorerner see zu sein.
dann gings wieder auf den fjord zurück. plötzlich tauchten die häuser von oqaatsut aus dem nebel auf – eine ganz andere perspektive als im sommer.
beim parkplatz waren bereits andere ausflugsgruppen, jedoch mit dem schneemobil.
der musher parkte den schlitten und wir hatten etwas zeit, uns in dem ort umzusehen, an den wir so schöne erinnerungen hatten und mit einer der gründe war, wieder nach grönland zu kommen.
wir hatten irgendwie kein richtiges ziel, denn unsere kontaktpersonen, uta und ingo vom h8 hatten das lokal kurz nach unserem besuch aufgegeben und sind vor mehr als einem jahr bei einem tragischen unfall ums leben gekommen. bei unserem rundgang entdeckten wir unsere übernachtungshütte vom letzten mal und fragten uns, was damit wohl geschehen würde.
trotzdem liess uns der gedanke nicht los, nochmals in oqaatsut zu übernachten, so versuchten wir im hotel nordlys informationen über die öffnungszeiten zu erhalten, doch irgendwie konnte uns niemand weiterhelfen und wir fühlten uns nicht sehr willkommen. das grösste problem war jedoch der transport, da sowohl die hunde wie auch die schneemobile nicht über nacht hier bleiben würden. ohne unterstützung seitens des hotels würde das nicht gehen. (und wir sahen, dass das boot keine option war)
also gaben wir es auf und spazierten weiter durch den ort. wir entdeckten auch das haus mit der wäscheleine, welches für uns das sujet «wäscheleinen rund um die welt» inspirierte – und siehe da, auch heute hing die wäsche draussen zum trocknen! unsere musher wärmten sich hier auf und wir wurden für einen tee eingeladen.
nach der pause machte der musher die hunde wieder abfahrtbereit.
da wir nicht sehr viel von der landschaft sahen, konzentrierten wir uns vermehrt auf die hunde. das ffft-ffft der pfoten und die ständige bewegung hatte etwas hypnotisches.
der breite fjord ist sowas wie eine schnellstrasse – die schlitten überholten sich gegenseitig immer wieder, so hatten wir immer wieder tolle fotomotive.
auf dem rückweg war die sicht etwas besser und die sonne schien sogar leicht durch den nebel.
auch der blick auf den ersten übergang vom land auf den fjord zeigte sich etwas klarer. durch die gezeiten ist der übergang zum meer ziemlich hoch und die abfahrt ist ziemlich steil, kein wunder, hat der musher die hunde hinten an den schlitten zum bremsen genommen, bzw. dass der schlitten nicht in das rudel fährt.
wir passierten wir wieder den flughafen und es landete gerade ein flugzeug, ein schöner kontrast der transportmittel.
hier ist unsere route ungefähr abgebildet und zeigt, wie viel schneller es über den fjord ist, als wenn man alles aussen rumlaufen muss. und natürlich ist es mit den hunden viel schneller als zu fuss.
das abendessen nahmen wir im hvide falk ein, die hatten auf der karte eine grönländische platte mit rentier, robbe, moschusochse, lamm und wal – wunderbar lokal und sehr aromatisch!