die anreise nach jordanien ist aufgrund des knappen zeitplans ziemlich abenteuerlich. während wir am samstag noch eine nicht-hochzeit feierten….
…fuhren wir am frühen sonntag mit dem auto los nach frankfurt, um dort nach amman zu fliegen.
ich wurde von dani überrascht, indem wir zur feier des tages in der business class flogen. die sitze waren sehr bequem, das essen exquisit, viel zu schnell erreichten wir amman.
so fühlten wir uns bei der landung am späten abend entspannt, nahmen das mietauto in empfang und kauften uns zwei sim-karten. im dunkeln fuhren wir direkt nach madaba, wo wir unser hotel mit navi-unterstützung schnell fanden. die idee mit den sim-karten hatte sich bereits da gelohnt. am anderen morgen riss uns der wecker unsanft aus dem schlaf, doch wir waren gespannt auf die stadt. madaba wird schon in der bibel erwähnt und im 8. jahrhundert von einem erdbeben zerstört, bevor sie gut 1000 jahre später wieder von christen besiedelt wurde. unter dem schutt des erdbebens wurden zahlreiche mosaike entdeckt und freigelegt. dasjenige des hyppolytos-saals, gleich vor der kirche der jungfrau maria ist im archeologischen park zu sehen. es stammt wahrscheinlich aus dem 6. jahrhundert und zierte den boden einer privaten villa.
der boden der marienkirche ziert ein filigranes rundmosaik mit schriftzeichen welches auch aus dem 6. jahrhundert stammt. wir waren beeindruckt von den details die ein so komplexes gesamtbild ergeben.
im verbrannten palais erfreuten wir uns an den kleineren mosaiken mit tierdarstellungen, erst in der nahaufnahme sind die einzelnen steine zu erkennen und dass diese auch nicht alle die gleiche form haben, was es wahrscheinlich nicht unbedingt einfacher macht.
das museum beherbergte auch einen workshop für die erstellung von neuen mosaiken und wir durften den damen über die schulter schauen. mit der zange wurden die einzelnen steinchen von den bunten steinstangen abgeknipst. die muster sind mit kugelschreiber vorgezeichnet und auch das smart phone kommt zum einsatz. selbst in einem team geht es wahrscheinlich nicht so schnell vorwärts.
als nächstes wollten wir das berühmte mosaik der palästina-karte in der st.georgs-kirche anschauen. beim eingang bemerkten wir, dass wir gar kein bargeld dabei hatten. nichts einfacher als das, und suchten einen bankomaten. allerdings funktionniert keine unserer zahlreichen karten. so suchten wir den nächsten und waren auch da nicht erfolgreich. nach etlichen versuchen bei verschiedenen bankomaten versuchten wir unser glück in einer filiale, wo uns ein sehr zuvorkommender mitarbeiter zu weiteren 3 bankomaten (auch von der konkurrenz) begleitete. so sahen wir zumindest etwas von der stadt.
irgendwann schafften wir es, die korrekte kombination von bankomat, karte, code und limit einzugeben und wir erhielten endlich das begehrte bargeld. wir schworen und in diesem moment, nie mehr ohne bargeld ins ausland zu reisen, selbst wenn das banksystem international vernetzt ist. so waren wir bereit fürs konsumieren.
ok, wir investierten die ersten dollar nicht in ein souvenir sondern besuchten das madaba mosaik in der st.georgs-kirche. vom mosaik aus dem 6. jahrhundert ist noch etwa ein viertel vorhanden. das ursprüngliche mosaik bestand aus ca. 2.4 mio. steinen und zeigt eine karte von biblischen orten, unter anderem das tote meer und das jordantal. entdeckt wurde es erst ca. 1880, als an dieser stelle eine neue kirche gebaut werden sollte.
die kirche selbst ist noch in betrieb, jedoch ist das mosaik eine der hauptattraktionen jeder jordanienreise. wir hatten es also nicht ganz für uns alleine. auch sind fotos von oben nicht in einem guten winkel möglich, dafür gibt es jedoch postkarten und bilder von offiziellen webseiten.
bevor wir uns auf den weg richtung süden machten, tranken wir einen mit kardamon angereicherten kaffee und besorgten wir uns noch proviant. im reiseführer war ein kleiner baklava laden erwähnt, den wir auf jeden fall ausprobieren wollten. mit einer schönen rosa box fuhren wir los, erstmal den berg hoch.