Nachdem es bei der ankunft schon spät war, freuten wir uns nur kurz über das MZ Motorrad aus DDR Produktion vor der Haustüre.
erst mussten wir um diese uhrzeit wechselgeld für unser taxi fnden, was gar nicht so einfach war – im gehobenen hotel gleich neben der kathedrale war ich dann erfolgreich, unseren 10 CUC Schein in zwei fünfer zu wechseln. dadurch wusste ich jedoch, dass dieses zentrale gebäude gleich um die ecke war und wir spazierten gemeinsam noch hin.
am nächstn morgen wachten wir ziemlich erfrischt auf. Gestärkt vom Frühstück machten wir uns auf erkundungstour, wobei wir eher spät unterwegs waren, einige stadtbewohner hielten bereits die erste siesta.
gleich vor unserer haustüre sahen wir die erste sehenswürdigkeit, das castillo de la real fuerza.
die kathedrale sieht bei sonnenlicht noch viel imposanter aus und die ungleichen türme stachen mehr ins auge.
der ausbau war eher schlicht, doch beim genaueren hinsehen erkannten wir viele kleine details.
auf der seite sahen wir gerade die fotosession der familie mit dem täufling – da durften wir auch gleich mitmachen.
die schöne optik der hauptstadt wird auch in kunstwerken festgehalten – hier noch ein weiterer blickwinkel auf die kathedrale.
Das wetter war perfekt, und wir tauchten in das gewusel. Die alten autos sind tatsächlich ein integraler bestandteil des stadtbildes und nicht einfach nur für die touristen.
besonders die leuchtenden farben gefielen uns – und bei einigen autos war dann doch offensichtlich, dass sie wirklich original waren.
die schillernden flecken an der türe waren verschiedene lackschichten, d.h. das auto hatte in seinem ca 60 jährigen leben schon mehrere farben.
Die kameras standen kaum still, wir wollten einfach die farben festhalten.
bei der nähe zum meer und dem sonnigen klima beeindruckten uns die vielen frisch gestrichenen und gepflegten häuser noch viel mehr.
die wäscheleinen hingen an jedem haus und irgendwie waren sie trotzdem schwierig einzufangen, damit das bild nicht flach aussieht.
Das im reiseführer beschriebene hobby, vögel im Käfig spazieren zu führen, sahen wir nur an einer ecke – und ich bekem freundliches ok für ein foto.
An anderen ecken sahen wir die strassenarbeiten – die strassen waren einfach aufgerissen und die leute bahnten sich ihren weg dadurch.
bei gewissen nebenstrassen war der platz noch beschränkter, dort versuchten es die motorräder oder autos gar nicht mehr.
die arbeiter waren gerade bei der mittagspause und sassen mitten auf der haupteinkaufsstrasse.
In den läden war die auslage relativ beschränkt, und für kubanische verhältnisse sehr teuer, was uns dann irgendwie vom kauf abhält.
die souvenirläden strotzden vor fidel und che devotionalien sowie handwerklichen produkten, wobei wir immer unsere vollen schränke im hinterkopf hatten, so dass wir mehr mit den augen schauten als mit dem geld kauften, obwohl wir das lokale gewerbe gerne unterstützt hätten.
Das capitol war leider für renovationen geschlossen. Der platz davor war nicht weniger spannend – er dient als Parkplatz und die autos sind definitiv sehenswert. spannenderweise scheint das capitol in washington auch gerade renoviert zu werden und soll im moment ähnlich verhüllt sein.
selbst che schien hier noch lebendig zu sein.
Hier fanden wir bereits ein neues motiv für die wäscheleine Sammlung.
die häuser in der umgebung passten stilistisch sehr gut zum regierungsgebäude.
Gleich um die ecke des capitols sahen wir ein grünes gebilde, auf den ersten blick ein zugewuchertes haus. Auf den zweiten blick wars eine hausfassade, deren stützgerüst komplett zugewuchert war, es erinnerte stark an angkor wat.
Pflanzen wuchsen auch aus bewohnten häusern und wir waren fasiniert von der wunderbaren Bausubstanz, deren unterhalt jedoch ein vermögen verschlingen muss.
Die häuser waren blickfänger – an einer ecke baufällig, auf der anderen seite bewohnt und in einem passablen zustand. der wasserlaster bringt wasser zu den häusern, die nicht an die kanalisation angeschlossen sind.
Im innenhof des hotel florida genossen wir einen drink und snack zum mittagessen.
Zum dessert gönnten wir uns eine kokosglace, in einem peso-lokal, wo wir das eis in der schale serviert bekamen.
Überhaupt schien glace der renner zu sein, gross und klein, alle waren mit einem glace bewaffnet in der hauptstrasse unterwegs und die verkaufsstände richtige magneten.
an den passanten mit einem glace in der hand erkannten wir nach kurzer zeit, wie weit es zum nächsten stand ist – wir wurden darin bestätigt, dass glacé eine universelle freude ist, unabhängig von der klimazone und erinnerten an unsere glace in grönland und island.
Bei unserer stadtentdeckung besuchten wir auch das bacardi haus, wo die kultmarke ihren hauptsitz hatte.
Für kleines geld durften wir auf den turm – alleine die eingangshalle war schon eine augenweide und der lift ein erlebnis.
die briefkästen werden wahrscheinlich nicht mehr geleert – wobei – man weiss ja nie!
wir blieben zum glück nicht stekcen – die letzten meter zum balkon führten über eine treppe, die schon etwas abenteuerlich war.
Wir konnten uns allerdings direkt von der bauqualität der mauer überzeigen.
Der blick über die stadt war beeindruckend. Das gewirr an gassen und irgendwie fühlten wir uns wie in eine asisi panorama, einfach ohne die lichteffekte.
die gebäude im blickfeld waren von unterschiedlichsten baustilen und zuständen – ein richtiges wimmelbild.
die prunkvollen gebäude der stadt sehen auch von hier oben sehr imposant aus.
das gebäude einer zigarrenfabrik lag mitten im zentrum und doch unter palmen.
wieder zurück in der eingangshalle freuten wir uns über die blickwinkel durch die wunderschöne scheibengestaltung.
die speziellen glas-formen führten zu einer verzerrung, die das bild draussen wieder spannender macht.
Wobei es schon etwas mühsam war, das wir dauernd von leuten angesprochen wurden, die geld von uns erbetteln wollten oder etwas verkaufen. ein junger mann schleppte uns in eine bar und wollte uns tips geben, wir schafften gerade in letzter sekunde den abgang, bevor er teuere getränke fürs ganze lokal bestellte – doch nicht ohne ein erinnerungsbild.
Die dauernden «taxi?» Rufe waren so nervig, dass wir uns fast davon abbringen liessen, eines zu nehmen. wir wagten es dann doch und die verhandlungen waren hart, bevor wir durch havanna chauffiert werden.
Doch wir entschieden uns dann doch für eine rundfahrt mit einem cabrio – nur eine halbe stunde, doch das Gefühl und der blick auf die stadt war fantastisch!
wir genossen die fahrt mit unserem chauffeur – daran könnte man sich gewöhnen!
an der uferpromenade machten wir eine kleine fotopause und schauten den fischern zu.
unser fahrer betätigte sich auch als fotograf und so bot sich die perfekte gelegenheit, auch fotos mit dem wunderschönen taxi zu machen.
und zwar aus jeder perspektive!
Wir liessen uns im hotel nacional absetzen, wo wir auf der Terrasse einen mojito geniessen wollten. Doch der service und die getränke wurden gleich zu zwei negativrekorden: es waren die teuersten und die schlechtesten bisher. (und daniel fragte sich im nachhinein, warum er auf diesem bild überhaupt lächeln konnte – wahrscheinlich das lächeln der verzweiflung)
Während wir warteten, schauten wir das n leuten auf dem malecón zu – die gruppen sassen an der quaimauer und die wellen spritzen immer wieder hoch. Die treffer der welle wurden mit «quikenden» stimmen gezählt.
Auf dem rückweg wurde das licht schlecht, da die sonne schon unten war und wir nervten uns einmal mehr über den lahmen service im hotel – der zeitverlust war wohl das teuerste daran. hier der blick zurück, in der hoffnung, dass wir dort nicht mehr hingehen würden.
die ecken waren hier eindeutig etwas weniger aufgeräumt als im unmittelbaren zentrum, aber dafür umso spannender.
Doch wir genossen den Spaziergang entlang des malecon, sahen zu, dass wir nicht von einer welle getroffen wurden – weniger wegen uns als wegen der kamera.
bald reichte das licht nicht mehr zum fotografieren – hier ein letztes bild – und wir spazierten zum hotel, ohne angst, auch nicht in der dunkelheit.
Wir steuerten das cafe paris an, wonlaut Reiseführer live musik gespielt wird. Wir setzten uns draussen hin und hatten einen super blick auf die musiker durch das fenster. Ausserhalb des cafes waren einige zaungäste älteren semesters, die zur musik tanzten – neidvoll schauten wir auf ihre agilen und bewegungen, die der musik erst richtig form gab. Das essen war entgegen allen vorberichten sehr fein und wir genossen den abend. vor dem abschied schauten wir die band noch drinnen an, damit das bild auch komplett ist.
Am nächstn morgen frühstückten wir ausgiebig und sprachen mit den anderen gästen – wie immer sehr spannend, denn man kommt immer auf neue ideen bezüglich reisen. Anschliessend spazierten wir noch durch den teil von havanna, den wir bisher noch nicht gesehen hatten, beispielsweise die apotheke von 1896, mit original möbeln ais Frankreich und einem richtigen skelett.
Einige meter weiter waren schon etwas enttäuscht. Die häuser waren alle total schön renoviert und bunt angemalt, aber irgendwie fehlte der charme. Es fehlten die leute auf dem balkon und vor den türen, alles war sauber und irgendwie wollten wir gar nicht mehr sehen, glücklich, dass wir tags zuvor die etwas wilderen ecken kennenlernten. Auf dem weg zum mietauto sahen wir nochmals das bacardi gebäude und davor gleich die Feuerwehr. dann nahmen wir das mietauto in empfang und verliessen die quirlige hauptstadt.