bei diesem besuch in leipzig reisten wir auch in die vergangenheit. einerseits sahen wir danis alte schwimmhalle, die heute trockengelegt ist und als aldi filiale eine neue berufung gefunden hat.
nicht weit davon weg sucht der imbissladen, in dem dagmar vor der wende arbeitete, einen neuen pächter – allerdings können wir uns vorstellen, dass sich in dieser gegend nicht so schnell jemanden findet.
Doch die grosse reise in die vergangenheit war in die alte schule von katja und dani, die hermann liebmann schule.
Diese steht seit gut 25 jahren leer und ist ein eldorado für sprayer und fotografen. Katja zeigte uns den eingang. Wir kletterten über den sehr dunklen kohlekeller ins gebäude, und erreichten das treppenhaus.
der eingang durch die türe wäre doch eher abenteuerlich gewesen.
Die wände waren noch alle sher stabil, nur die farbe blätterte ab.
mit den offenen türen sieht es fast aus, als ob die kinder jeden moment aus den zimmern rennen.
die abblätternde farbe verlieh dem ganzen schon eine gewisse geisterstimmung.
Die in natura eher unspektakuläre tür knipste ich nur, weil katja ihr foto davon erwähnte. Das bild sah besser aus als in natura!
Dani und katja tauschten ihre erinnerungen aus – besonders der raum von danis samstäglichen gesprächen mit den lehrern bezüglich den vorteilen einer militärischen karriere überzeugte durch die dicken und stabilen wände.
Im dritten stock dominierte die farbe grün.auch hier waren die sprayer schon am werk.
da lagen doch noch zwei dosen und die beiden ehemaligen posierten fürs bild.
im innern der schulzimmer bot sich jeweils ein etwas unterschiedliches bild. hier ist die tapete noch gut zu erkennen, doch einrichtungen wie heizkörper etc. waren entfernt.
fast überall waren graffittis an den wänden – und die sprayer liessen sich von den farben der Schule inspirieren – irgendwie passten die perfekt ins bild.
Den biologiesal erkannte man eindeutig an den Wandmalereien bevor die sprayer sich austobten.
Das katzendetail hier noch etwas grösser für den katzenblog
bei genauerem hinsehen konnte man noch gut die alte tapete mit dem blumenmuster unter der weissen farbe erkennen.
je höher wir kamen, desto heller wurde es. der oberste stock war wieder in orange gehalten.
im obersten stock sah es auch noch wild aus.
von dort ging es nur noch in den estrich. das unterste stück der treppe war abgebrochen und wir brauchten einen stuhl um die stufen zu erreichen – das bild entstand zwar erst auf dem rückweg, zeigt die situation aber sehr schön.
der dachboden zeigte noch spuren von wilden parties und durch die kleinen dachfenster drang nur vereinzelt licht in den raum.
der weg nach unten führte wieder über die steile und eher wacklige treppe. zusätzlich waren die fenster eingeschlagen, so dass man bei einem stolperer ungebremst nach draussen in auf den vorplatz gefallen wäre. sinnigerweise stand genau an dem fenster der spruch «lebensgefahr ist immer» – passt.
durchs treppenhaus liefen wir wieder nach unten, die lichtstimmung war noch immer sehr gespenstisch und kletterten wieder nach draussen.
zurück am weihnachtsmarkt reisten wir nochmals zurück: gibt es eine bessere gelegenheit als an diesem vergangenheitstag eine «waffel mit creme wie früher» zu essen?