wanderparadies þórsmörk

irgendwie hatten wir genug vom regen, so dass wir  þórsmörk, gleich hinter dem eyafjallajöküll im sueden ansteuerten – einerseits fuehrt ein einfacher jeep track rein, andererseits soll dort das wetter immer etwas besser sein als an anderen orten in island. auf dem weg dahin stoppten wir beim seljalandsfoss, der auf den ersten blick wie ein normaler wasserfall aussah.

speziell daran war der weg, der hinter dem wasserfall durchfuehrte, so dass man (je nach windrichtung) trockenen fusses einen blick hinter den wasserfall werfen konnte.

eine interessante perspektive und mit den wolken ist auf den ersten blick kaum ersichtlich, welche struktur dem wasser und welche den wolken zugehoert.

der erste teil des weges fuehrte durch ein wunderbares tal – und hier sahen wir auch das schaf des tages. weiter hinten hat es keine schafe mehr.

der jeep track war gut zu fahren und wie im reisefuehrer erwaehnt, hatte es etwa ein duzend furten, wir haben gar nicht mitgezaehlt. die meisten waren ziemlich einfach, bis auf eine kurz vor unserem ziel, der basar huette. der fluss hvanna war reissend und sah sehr tief aus, so dass dani lieber einmal durchwaten wollte, um den untergrund abschaetzen zu koennen. dank der gruendlichen recherche  setzte er den jeep sicher ans andere ende und wir erreichten unser nachtlager zeitig.  

uns war leider nicht bewusst, dass es in der huette keine moeglichkeit zur verpflegung gab, so dass wir zwar nicht hungrig, aber nach einem eher kreativen abendessen (bier, trockenfisch, kekse) zu bett gingen. am anderen morgen gab es fuer 400ISK 3 minuten heisses wasser zum duschen. draussen war es neblig und regnete, so dass wir keine grosse tour planten, sondern uns fuer kleinere rundwege entschieden.

wir begannen mit dem ‹abendspaziergang› aus dem reisefuehrer, dem gruenen rundweg um den felsen hinter der huette – dauerte ca 45 minuten.

am nachmittag waren wir bereit fuer etwas mehr steigung und entschieden uns fuer den roten weg auf den rettarfell.

der anstieg war etwas heftig, doch die aussicht ueber das tal super schoen. zur anderen seite sahen wir einen teil des eyafjallajöküll, der groesste teil lag jedoch im nebel.

auf dem gipfel wehte ein starker wind, so dass wir die aussicht nicht lange geniessen konnten und uns an den abstieg machten.

der rote rundweg fuehrte durch eine bizarre landschaft, offensichtlich vulkanischen ursprungs. der weg war oft steil und wir waren froh, dass der regen aufgehoert hatte.

die formen der vom wind erodierten lavaskulpturen erinnerten irgendwie an skandinavisches design. sie fuehlten sich an wie strassenbelag, also so kleine steinchen, die mit teer zusammengepappt wurden.

nach einem staerkenden keks (viel mehr hatten wir ja nicht mehr zu essen) traten wir die rueckfahrt an – nach dem regen der vergangenen stunden war mir etwas bange vor der doch relativ schwierigen furt der hvanna. dort angekommen sahen wir mit freude, dass die furten nicht sich selbst ueberlassen, sondern gepflegt werden. wir schauten dem furtenbagger eine weile zu und auch den anderen jeeps und bussen beim passieren.

im wissen um die gepflegte furt legten wir eine spazierpause zur naechsten huette ein – gerne wollten wir sehen, ob diese besser ausgestattet war als unsere. der weg zu fuss ueber den grossen fluss ‹krossa› war definitiv einfacher als wenn man haette furten wollen, gemaess reisebuch hat es ind er heutte ein fotoalbum der abgetriebenen autos und wir waren nicht erstaunt, einen traktor bei der huette zu sehen.

der fusspfad war schoen ausgebaut und der bilick in die andere richtung war spannend trotz nebels – die erhoehung rechts ist der rettarfell, auf den wir heute morgen wanderten. wir fragten uns, ob die schwarze farbe im flussbett der krossa noch ein ueberbleibsel des vulkanausbruchs von 2010 war, fanden aber keine antwort. die andere huette war tatsaechlich besser ausgestattet, wir konnten sogar einen kaffee erstehen!

den naechsten stop legten wir zur erkundung einer schlucht ein. picknickbaenke signalisierten, dass dies ein beliebter stop bei reisenden ist.

der weg war zwar flach, aber aufgrund des untergrunds doch anstrengend und wir ueberquerten den fluss doch einige male zu fuss. bis ganz ans ende schafften wir es nicht, waren aber beeindruckt, dass ein so kleiner fluss eine so grosse schlucht graben kann – er scheint wohl nicht immer so klein zu sein.

wieder im auto bestaetigte der blick zurueck unseren entscheid, weiter nach vorne zu fahren.

und dann hatte es ploetzlich diese abzweigung in der strasse, die wir ‹ganz zufaellig› nahmen. es entwickelte sich in einen richtigen jeep track und das ziel war der auslaeufer des gletschers, den ich schon bei der hinfahrt fasziniert fotografierte. dani genoss die anspruchsvolle fahrt.

 

 

am ziel angekommen, sahen wir gerade eine reisegruppe zu fuss vom gletscher her kommen und folgten ihren fussspuren. diese fuehrten ueber einen der baeche – als furt-experten stellten die fuer uns jedoch kein hindernis dar. wir hatten schon blick auf das gletscherende und einen mit asche ueberschuetteten teil.

erst fanden wir einen von asche bedeckten gletscherrest, also ein riesiger eisklumpen, allerdings nicht mit dem gletscher verbunden.

am fuss des gletschers ist eine eishoehle und daraus kommt wasser – ganz frisch und kalt.

 

in einem der fotobuecher ueber den ausbruch vom eyafjallajöküll sahen wir ein bild von 2010, auf dem vor dem gletscher ein see ist, was jetzt alles trocken ist.

 

 

schweren herzens rissen wir uns los und machten uns auf den weg zu unserem abendquartier – die sonne brachte die krossa so schoen zum leuchten. 

wir uebernachteten auf einem bauernhof und sahen schafe, kuehe und einen hund. kurz nachdem wir bemerkten, dass eine hofkatze fehlt, waren wir beim auto um unser gepaeck rauszuholen – und ploetzlich sprang der hofkater einfach so ins auto und inspizierte alles. zwischendurch holte er die streicheleinheiten ab und begann es sich auf dem ruecksitz bequem zu machen. unserer aufforderung, das plaetzchen zu raeumen, folgte er nur unter lautstarkem protest.

unser zimmer war in einem haus, das wir mit einem belgier teilten und die terrasse war einmalig schoen.  

vom wohnzimmerfenster aus sahen wir den spektakulaeren sonnenuntergang. ich rannte nach draussen und erwischte sie gerade noch.

dani hingegen blickte in die andere richtung und auch dort legte das warme licht einen weichzeichner ueber die landschaft.

das fruehstueck war unglaublich reichhaltig und unsere gastgeberin gab uns auch den tip, dass auf den westermanninseln gutes wetter sei – also nix wie hin!