Kurz vor neun war ich an der tokyo station und sprang in den frisch geputzten shinkansen richtung Norden.
Zwei stunden später erreichte ich mein tagesziel, die tempel von nikko, denen von der die unesco der welterbe status verliehen wurde.
Die bauten waren wunderschön, doch eine meditative stimmung mochte irgendwie nicht aufkommen, also konzentrierte ich mich auf den kunst aspekt. bei dem bereich mit den rieseigen bierfaessern war mir voll bewusst, dass ich die schuhe ausziehen sollte fuer den glaenzenden boden – praktisch fand ich die bereitgestellten schlappen und zog welche an. erst als die eine dame auf mich zurannte wurde mir klar, dass dies die schuhe der damen im buero waren und auf dem glanzboden nur socken erlaubt. immerhin habe ich noch ein schoenes foto mit der huebschen dame.
In einem gebäude war ein pferd untergebracht, da der herrs her, der hier begraben ist, ein Pferdeliebhaber war.
Neben dem Pferd war ein schild mit seinem tagesprogramm und da stand tatsächlich «tempeldienst»! Da hatte ich ja glück, dass ich gerade zu seinem diensplan dort war!
Sein stall war kunstvoll aus holz gebaut und aussen waren ca 8 geschnitzte tafeln, die sich um die Kindererziehung drehen.
Die familie ist als affen dargestellt, unter anderem auch folgendes:
Die verschiedenen schreine beeindrucken durch die wunderbaren details. Besonders erwähnenswert ist an dieser stelle nemuri-nekko, die schlafende Katze. anscheinend ist sie in ganz japan bekannt, und ich war froh um das hinweisschild – ich erwartete eine grosse skulptur, doch es handelte sich um ein einzelnes detail in dem saeulengang mit den sake faessern.
An verschiedenen stellen stehen stangen, an denen man holzplättchen aufhängt – auf der einen seite der Wunsch, auf der anderen ein vorgedrucktes sujet welches man an den verschiedenen stellen erwerben kann, z.b. mit dem pferd, der katze oder einem Drachen.
ich hoffe, die wuensche gehen trotz der ablichtung in erfuellung.
Nach einigen Treppenstufen erreichte ich den oberen teil des tempels – mit einem schoenen tor gekennzeichnet.
das grab von ieyasu von 1634 lag idyllisch zwischen den riesigen zedern.
Der dazugehörige schrein leuchtete schön in der sonne.
Die vielen leute begannen mich etwas zu stressen, also suchte ich das positive und liess sie bilder von mir machen.
und noch eins
Der zweite tempel, futarasan-jinja, kostete extra eintritt und es hatte fast keine anderen besucher. Irgendwie schien es eine art bet-parcours zu sein, es hatte verschiedene stationen, wo man nach dem gebet immer etwas anderes machen konnte, z.b eine glocke an einer langen leine läuten, mit wasser die hände und mund waschen etc.
gerade, als ich überlegte, wo ich mich am besten hinsetze, um die Atmosphäre aufzusaugen, fielen einige regentropfen vom himmel und vor mir war das teehaus.
Ein zeichen von oben! Es hatte auch leere plastikflaschen im angebot und der preis des tees war ziemlich hoch, so dass ich davon ausgehe dass es sich um gesegnetes wasser handelte – und der tee noch besser schmeckte.
Beim dritten tempel, taiyūin-bô, überzeugte mich die ruhe.
Der schrein des enkels von ieyasu war leider nicht zugänglich, aber es war auch so eine augenweide.
Danach hatte ich die tägliche tempeldossis erreicht und machte mich auf den weg zum bahnhof, vorbei an der berühmten roten Brücke, die irgendwie nicht ganz so sinnvoll aussieht, aber ein beliebtes fotosujet ist.
Essen gabs in einem der wenigen geöffneten lokale, nudelsuppe mit der Spezialität von nikko, yoba, aufgerollte haut von tofu. Schmechte wunderbar!
Auf dem rückweg stoppte ich noch kurz beim ueno park, wo ich noch die letzten ausläufer der Kirschblüte fand. Eine karte zeigte, wo man am besten picknicken kann.
Die gebiete waren abgesperrt und alle 10m war eine riesige abfallstation. Unter dem letzten blühenden baum gabs noch die schönsten fotos.
Ein voller tag ging dann mit etwas sushi zu Ende.