nach einem ruhetag waren wir wieder fit für einen ausflug in die berge. leider waren unsere reisegefährten philippe und jocelyne gesundheitlich angeschlagen, so dass sie uns nur für den ersten teil des ausflugs begleiteten. wir leisteten uns den luxus eines jeeps anstelle des tuktuks – gut, bei den eher kreativen strassen.
wir fuhren direkt ins dorf won pauk vom volk der palaung.
die palaung sind buddhisten, haben jedoch kein eigenes kloster im dorf. fuer die wichtigen feierlichkeiten lassen sie einen moench aus kyaing tong anreisen. die haeuser sind jedoch sehr solide gebaut.
auch die rege bautaetigkeit laesst auf einen gewissen wohlstand der bewohner schliessen.
die trachten der frauen hatten silberne gürtel. anscheinen dienten sie als schutz bei der feldarbeit. auch sonst ist silberschmuck ein teil der tracht.
wir wurden wieder zum tee, bananen und erdnüssen eingeladen. die dame des hauses war bereits etwas aelter.
eine frau sass auf der terasse und war am weben.
die fäden waren im kreis gespannt und sie befestigte das eine ende an ihrer hüfte. so wob sie bunte schläuche, das muster entstand aus den bunten längsfäden.
nach einer erlaeuterung unseres guides warfen wir auch einen genaueren blick auf die angebotenen souvenirs.
ich freute mich, denn endlich gefiel mir eines der angebotenen souvenirs, das auch platz im rucksack hat.
die utensilien des wichtigen handwerks waren klar sichtbar.
die vielen kinder waren faszinierend und freuten sich auch ueber die magische technik.
das wohnungsinnere bestand aus einem hellen, reich dekorierten raum, in dem die ganze familie wohnt – also alle drei generationen.
langsam hatten wir auch nicht mehr den eindruck, dass die bewohner ihre traditionellen kleider nur fuer uns touristen anzogen, denn wir sahen frauen unterwegs oder auf den reisfeldern mit den trachten.
nach einem kurzen zwischenstop in der stadt waren dani und ich mit unserem guide alleine unterwegs. nach gut einer stunde fahrt gings zu fuss weiter. der weg führte nach oben und francis zeigte uns flora und fauna, unter anderem pflückte er einen riesigen bambus käfer aus dem gebüsch. das erste dorf erreichten wir nach einer guten stunde marsch nach oben – ich war ziemlich fertig, aber der blick war lohnend.
wir wurden vom schamanen des dorfes erwartet. vorher erhielten wir die information, dass es sich um ein animistisches dorf des eng volkes handelt und wir nichts anfassen dürften – es könnte ein schrein sein und die entzauberung eine reparationszahlung nach sich ziehen. (das haus des schamanen ist das rechts vorne)
der schamane bereitete gerade bambus zum korbflechten vor.
seine (zweite) frau offerierte uns tee. die eng damen haben grosse ohrringloecher, in die sie bei erreichen der heiratsfaehigkeit blaetter stecken.
sie hatte wunderbare schwarze zaehne und unser guide zeigte uns, was denn dazu fuehrt. anscheinend hat es seinen ursprung darin, dass die bergvoelker sich von den tieren, insbesondere den hunden, abheben will, da diese ja auch weisse zaehne haben.
dann erblickten wir einen bambuskäfer, der an einer schnur angebumden von der decke hing. ab und zu versuchte er wegzufliegen, was natürlich nicht gelang. auf unsere frage, welchen zauber der bambuskäfer u terstütze erhielten wir die ernüchternde antwort: «der ist fürs baby» – also ein lebendiges mobile, würde ca 3-4 tage halten ihne batteriewechsel.
in einem grossen topf wurde gerade indigo gekocht, zum einfärben der fäden für die tücher. war mir gar nicht bewusst, dass indigo einfach blätter sind.
wir genossen die gemütliche stimmung und ich erstand ein armband – in der zwischenzeit habe ich verstanden, dass man mit dem kauf von souvenirs eher dem erhalt als der kommerzialisierung des handwerks beiträgt.
die maedchen werden sehr jung verheiratet – nach dem einsetzen ihrer ersten menstruation gelten sie als verheiratbar. so sind die muetter hier sehr jung – das maedchen auf dem bild ist ca. 15 jahre alt und es ist ihr erstes baby.
obwohl in myanmar eine generelle schulpflicht herrsche, entschied sich dieses dorf, die kinder nicht in die schule zu schicken.
in der zwischenzeit hatte unser gastgeber genuegend bambus streifen vorbereitet und machte sich ans korbflechten.
wir verabschiedeten uns und machten uns auf den weg ins dritte dorf. es liegt ca. 20minuten zu fuss entfernt, einfach auf dem naechsten huegel.
es war wieder ein akha dorf, ganz klar dem christlichen glauben zugewandt.
trotz der physischen naehe der beiden doerfer, vermischen sich die beiden voelker nicht durch heirat. sie laden sich gegenseitig zu festen ein, und feiern zusammen, aber das wars dann auch.
endlich gab es mittagessen. unsere mitgebrachten fruechte und frischgeroestete erdnuesse von der gastgeberin (und natuerlich tee)
wir durften auch hier ins innere des hauses und bei der kueche schlief das hausbuesi. ansonsten war es ein grosser raum, mit abgetrennten schlafecken fuer maenner und frauen. auch nach der hochzeit wuerden maenner und frauen getrennt schlafen.
als wir da sassen, kamen nach und nach mehr nachbarinnen vorbei. unser guide unterhielt sich mit ihnen und wir genossen die stimmung, ohne die kamera auszupacken. erst nach ca. 1 stunde wagten wir es, den moment festzuhalten. eine der damen erzaehlte uns, dass sie schon 7 kinder geboren haette, 2 haette jesus christus jedoch schon zu sich geholt.
wir schaetzten uns unglaublich gluecklich, in einer so kleinen gruppe hier zu sein, so konnten wir wirklich die atmosphaere spueren. bei einer gruppe von bis zu 10 personen waere das sicher nicht mehr moeglich.
unsere gastgeberin hatte ein wunderbares laecheln und der guide erlaeuterte uns die tracht. speziell ist das stoeckchen mit den bunten bommeln, es dient zum kratzen unter der haube – gerade wenn es heiss ist, muss es wirklich stark jucken! die tracht hat auch beinschoner, die sind vor allem als schutz bei der arbeit im reisfeld gedacht, gegen schlangen und andere tiere.
ihre tochter war auch zuckersuess – und sie erkannte auf dem display der kamera ihre mama sofort.
auf dem weg zurueck zum auto begegneten wir den kindern, die gerade von der schule zureck kamen – bei dem steilen heimweg braucht es sicher viel motivation!
auf dem weg zurueck sahen wir einmal mehr die verschiedenen verkehrsteilnehmenden.
auch tiere schienen die strasse gerne zu nutzen – und ueberraschenderweise scheint eher weniger zu passieren – tote tiere sahen wir eigentlich nicht am strassenrand, aber vielleicht werden die hier sehr schnell weggeraeumt. ein wunderbarer tag!