ausflug an den tonle sap see

heute machten wir einen tagesausflug mit der fotoschule an den tonle sap see. erst freuten wir uns über die zusätzlichen ausflugsteilnehmenden, doch sie interessierten sich nicht im geringsten für fotografie. auch schienen sie sich nicht gross mit den kambodschanischen kleidergewohnheiten auseinandergesetzt zu haben. man sieht zwar im gegensatz zu myanmar die frauen nicht mehr in den traditionellen langen röcken herumlaufen, doch es gibt gerade auf dem land keine kambodschanerin, die ihre schultern oder knie zeigt, ausser beim baden (der badeanzug ist ein sarong).

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der erste halt war an der strasse – auf einem abschnitt war ein stand neben dem anderen, die alle klebreis in bambusrohren verkauften. der reis wird mit kokosmilch, schwarzen bohnen und etwas zucker in bambusrohre gepackt und auf dem grill gewärmt.

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in einem zweiten schritt wird der angebrannte teil vom bambus mit scharfen messern abgeschnitten. die so gesäuberten rohre werden dann verkauft.

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auch hier ist der stand ein familienbetrieb. im angrenzenden unterstand ist eine hängematte, und es schläft gerade eines der kinder darin.

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die kleinere tochter hilft schon fleissig mit und wir konnten kaum zusehen, wie das kleine kind mit dem grossen messer hantierte. die eltern waren hingegen sichtlich stolz, wie gut sie schon mit dem werkzeug umgehen konnte – allerdings würden sie es nicht fördern, die kleine möchte das von sich aus.

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eine schöne gelegenheit, um gesichter einzufangen.

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besonders dankbar natürlich die kleine tochter.

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sie genoss den kontakt sichtlich…

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…und freute sich sehr, als sie ihr eigenes bild in der kamera sah.

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natürlich durften wir dann auch etwas probieren, und wir waren die einzigen der reisegruppe, die etwas mehr probierte – und der fahrer, mr. det, gab uns den tip, dass der letzte bissen der beste sei, da dort der reis knusprig und süss sei – recht hatte er!

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der nächste halt war ein markt in einer kleinstadt – gleich auf der strasse sahen wir, dass auch hier die pyjama-mode für damen einzug gehalten hat.

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der markt war nicht sehr gross, dafür ursprünglich und ausser uns keine weiteren ausländer. unsere mitreisende fiel in ihren hotpants durchaus auf.

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und wenn auch die leute vordergründig nichts sagten, die blicke auf die freizügigkeit sprachen bände.

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wir versuchten uns so weit wie möglich zu distanzieren und schlenderten über den markt und bestaunten das vielfältige angebot.

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an der fleischtheke waren alle teile der tiere erhältlich und die dame im modischen pyjama verkaufte fleissig ein stück nach dem anderen.

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die beiden köpfe waren doch etwas befremdlich für uns, nachdem wir uns ja anonnymisiertes fleisch aus dem kühlregal gewohnt sind.

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doch das fleischangebot war noch etwas ausgefallener – die dame hier verkaufte frische schlangen.

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auch an diesem markt gabs essensstände, wo man unkompliziert eine mahlzeit geniessen konnte.

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doch nicht nur ganze mahlzeiten, auch kleine snacks wie reisküchlein wurden frisch zubereitet – und schmeckten herrlich!

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diese junge dame half an einem der stände mit.

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der nächste stop war in einem «dorf» auf stelzen: kompong khleang. es liegt am tonle sap see und durch die massiven schwankungen im wasserpegel bauen die leute die häuser auf stelzen.

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die leute hier seien sehr arm und leben von der fischerei.

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die grosse anzahl kinder fällt auch hier auf und es ist eine freude, ihr lachen zu sehen.

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der nächste programmpunkt war eine bootsfahrt. so konnten wir die häuser von der wasserseite sehen. beim roten haus rechts zeigt die helle farbe am haus, wie weit das wasser steigen kann – es sind die spuren vom hochwasser von vor ca 2 jahren.

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kurz vor der bootsfahrt hatte meine bitte an die mitreisende dame, sich doch bitte etwas anzuziehen, erfolg – allerdings nicht aus einsicht, sondern weil ich nach allen argumenten («nur arme leute können sich keine richtigen kleider leisten», «nur prostituierte laufen so leicht bekleidet rum»…) nur noch sagen konnte, dass ich mich schämen würde, so mit ihr rumzulaufen. plötzlich war die situation entspannter.

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nachdem die anderen mitreisendensich weniger fürs fotografieren interessierten, hatte dani den besten platz ganz für sich alleine.

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vom wasser aus sehen die häuser auf stelzen noch imposanter aus. die strasse dazwischen ist bereits jetzt teilweise unter wasser, in den nächsten monaten sind boote definitiv vorteilhafter als autos oder mofas.

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nach etwa 15 minuten fahrt auf dem boot ändert sich das aussehen der häuser – sie sind nicht mehr auf stelzen, sondern sind direkt auf dem wasser, schwimmende häuser.

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es sind die häuser der vietnamesen. während der regenzeit sind sie in der nähe des ufers, wenn das wasser wieder abfliesst, ziehen sie die häuser wieder weg vom ufer in den see.

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die haustüren sind auch hier weit offen und das leben spielt sich draussen auf der terrasse ab – besser als kino, im vorbeifahren einfach spannend – hier wird gerade das spinnrad gedreht.

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in bangkok sind die schwimmenden märkte komplett zur touristenattraktion verkommen – hier spielt sich das leben wirklich noch komplett auf dem wasser ab – die boote sind definitiv das wichtigste transportmittel.

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auch der altmetallhändler ist per boot unterwegs.

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selbstverständlich ist auch die schule auf dem wasser – das blaue gebäude im hintergrund ist eine vietnamesische schule – der schulweg wird selbstverständlich mit dem boot zurückgelegt.

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wir fuhren an den häusern vorbei und viel weiter draussen sehen wir plötzlich einige boote vor anker liegen.

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es handelt sich hier um den fisch «zwischenhändler» und wir dockten an.

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am grösseren boot hängt ein kleines boot mit einem laden, gleiches sortiment wie wir jeweils an den strassenrändern gesehen haben. unter anderem auch mit kaffee, tee und eisgekühlten getränken im angebot. bei einer bestellung fährt die frau einfach zum bestellenden boot und serviert.

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beim zwischenfischhändler kommen die fischer vorbei und verkaufen ihren fang. der fischhändler bringt die ware dann zum markt. so müssen die fischer nicht den ganzen weg zum markt fahren (kleinere boote, langer weg)

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erst wird der fang angeschaut, der «grosshändler» wählt die ware aus und wiegt sie. hier einige schlangen. die kleine fische auf dem boden des bootes sind zu klein für den markt, sie werden den krokodilen auf den farmen verfüttert.

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anschliessend trägt der käufer den fang in sein buch ein und gibt dem fischer das geld. der grosshändler ist auch eine art bank, d.h. er gewährt den fischern auch mal einen vorschuss.

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die fischer gehen immer zum gleichen zwischenhändler und um die preise wird nicht gefeilscht, ja sie sind sogar «geheim». zwischen den beiden parteien wird eine langfristige geschäftsbeziehung aufgebaut und gepflegt.

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meist haben die fischer auch ihre frau dabei, die bei den verschiedenen handgriffen unterstützt.

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selbst hier ist die pyjama mode angekommen – und der schutz der haut vor der sonne ist oberste priorität – selbst ich würde eingehen, bei den temperaturen mit schal und handschuhen herumzulaufen.

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anschliessend fuhren wir wieder zurück zum hafen. das mittagessen nahmen wir kurzfristig in einem restaurant und nicht bei einer familie ein, doch irgendwie fühlten wir uns auch dort wie in einem wohnzimmer. die hochzeitsbilder, der fernseher mit karaoke videos – wie daheim.

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der weg zur toilette führte durch die küche, die gleich vor dem wohnraum der familie platziert war. erst die vorbereitungs- und abwaschstation.

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dann gleich vor dem schlafplatz der familie die frittierstation – selbstverständlich auch über dem offenen feuer und als kleidung dient das pyjama.

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links davon wird der reis auf dem feuer gekocht und gerade geschöpft. die ganze familie hilft mit im betrieb.

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auch das badezimmer teilen wir mit der familie, zumindest deuten die zahnbürsten im körbchen darauf hin.

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für das nachmittagsprogramm fuhren wir zum tempel beng melea, der etwas ausserhalb liegt und daher nicht touristisch sein soll – doch diese bilder und erlebnisse gehören in die kategorie «tempel».