samstags in peking

heute brachte mich das taxi zur verbotenen stadt. und als beweis für die kälte, hier ein bild des gefrorenen wassergrabens.

ein audio guide erzählte mir die verschiedenen geschichten von kaisern, kaiserinnen, konkubinen, mord und totschlag. wahrscheinlich auch im pavillion hinter mir.

alle wände des palastes sind rot, was feuer bedeutet, die dächer gelb, was erde bedeutet und die balken grün und blau, was auch irgendwas bedeutet.

 

vor allem die dächer faszinierten mich – diese figürchen waren fast auf jedem dach und immer wieder musste ich sie fotografieren – damit es aber nicht langweilig wird, hier nur eines – den rest zeige ich dann beim dia-abend.

die ganze anlage ist ca 1mio m2 gross und besteht aus vielen kleinen häusern (palästen) die jeweils von verschiedenen kaisern gebaut wurden, aus verschiedenen gründen: als altersresidenz, für die konkubine, für die kaiserin etc.

und daher auch jeder mit wunderbaren details, z.b. «plättli» mit drachen – jedes individuell gefertigt und glasiert.

die häuser sind total ineinander geschachtelt – mit mauern dazwischen und immer wieder die tierchen auf den dächern.

beim zugefrorenen wunschbrunnen stellte sich mir die frage, wann denn die wünsche registriert werden: wenn die münze auf dem eis aufprallt oder erst im frühling, wenn die münze den boden erreicht? wir werden ja sehen, ob mein wunsch schon vor ende des winters erfüllt wird, oder ob es etwas länger dauert.

spannend sind auch die anderen leute – besonders aufgefallen ist mir dieses pärchen: er im italia mantel, sie mit der nightmare-before-christmas handtasche.

peking ist durch die olympiade wirklich touristenfreundlich geworden. die 5* toilette habe ich leider nicht gefunden.

sobald ich dann zum anderen ende vorstiess, kamen plötzlich die klassichen foto-spots – da konnte ich nicht widerstehen – hier vor einem der haupttore.

oder vor dem tor des himmlischen friedens.

 

für die besichtigung von mao war ich leider zu spät – vielleicht schaffe ich es ja das nächste mal. danach war ich etwas müde, also gab es erst mal was zu essen. englisch sprach niemand – und als meine tischnachbarin bemerkte, dass ich sie beim aufknöpfen von mehreren, ineinandergestapelten plastiktüten neugierig beobachtete, bot sie mir auch ein bisschen des inhaltes an. ein gelbes gemüse, das erst sehr gut schmeckte und ich ihre frage «ist es nicht zu scharf?» gar nicht ernst nahm. 30 sekunden später wusste ich jedoch, was sie meinte – mein mund brannte und der ganze körper fühlte sich warm an. und ich wurde herzlichst angelacht :-)

danach schaute ich eine vorführung in traditionellen chinesischen künsten. schattentheater ist jetzt bunt, chinesische oper stört noch immer das harmoniebedürfnis, die akrobatinnen und kung-fu männer beeindrucken mit ihrer kunst.

ich sass an einem tisch mit vier herren aus shanxi und einem paar (mit baby) aus der mongolei. es dauerte keine 3 minuten, da war ich teil der gemeinschaft – obwohl wir kaum mit sprache kommunizieren konnten. und fotos wurden ausgetauscht.

danach bemerkte ich den muskelkater in den füssen – also manicure, pedicure, fussmassage, ganzkörpermassage – das volle programm – und jetzt gleich ins bett – damit ich morgen auch aufstehen kann! und weil’s so schön war, hier noch eines, als vorgeschmack auf den dia-abend!