kulinarisches island

nachdem islands klima nicht gerade ideal ist für früchte und gemüse und die transportwege eher lang sind, ist die kost eher fleisch- und fischlastig. schon am ersten tag genossen wir nach dem vulkanabstieg eine herrlich wärmende lammsuppe. für mich jedoch ein highlight waren die pylsur, hot dogs, die es an jeder tankstelle gab – und auf meiner tagesliste war mindestens einer pro tag.

unsere notfallversorgung konnten wir schon am zweiten abend brauchen, denn durch die lange helligkeit hatten wir erst um 23h eim hotel gefunden, so dass das restaurant schon geschlossen war und es weit und breit nicht einmal mehr einen pylsur gab. also suchten wir ein wunderschönes plätzchen an einem kleinen see und kochten auf dem gaskocher unsere suppendosen, die wahrscheinlich vor allem dank der herrlichen szenerie und dem mittlerweile ausgewachsenen hunger so gut schmeckten.

auf unserer tour durch das hochland gabs einen picknickstop bei der hvítárnes hütte – eine art sac hütte mit parkplatz, an dem tag unbewirtet, aber mit picknickplatz vor der türe und gletschersee im hintergrund – eine schöne kulisse, wenn auch etwas windig.

das abendessen gabs dann in der  hütten kerlingjarfjöll, ein abstecher von der hochlandroute. bei warmem sonnenlicht beobachteten wir wie die zelte aufgebaut wurden und genossen die fantastische lammsuppe.

selbst kochten wir auch auf dem pferdehof, denn es gab keine möglichkeit, sich bekochen zu lassen und bei der wunderbaren aussicht hatten wir keine lust, in das nächste dorf zu fahren. somit gabs halt nudelsuppe mit dem fantastischen thule-bier. leider wurden die pferde, die vor dem fenster weideten, 2 minuten vor dem fototermin reingeholt.

etwas weiter im norden, in siglurfjörður, weckte eine bäckerei aus dem einen blickwinkel unsere spezielle aufmerksamkeit

nachdem es neben einem spannenden angebot auch die möglichkeit zum draussen sitzen gab, ignorierten wir den namen – die sonne war herrlich warm und der caramel-merengue kuchen etwas unansehlich aber ein geschmacklicher höhepunkt der gesamten reise.

obwohl wir gerade kuchen hatten, folgten wir dem tip des reiseführers und setzten uns ins harbour house cafe, wo wir die beste fischsuppe bekamen – frisch und abwechslungsreich.

natürlich assen wir auch fisch in nicht-suppenform, hier eine fantastische forelle in mývatn mit blick in den nebel.

nachdem die verfassers des reiseführers in bezug auf kulinarische tips bisher unseren geschmack getroffen hatten, suchten wir auch in akureyri den versteckten laden brynja, ein krämerladen, der anscheinend das beste eis in ganz island machen soll. die schlange davor war vertrauenserweckend und die nicht so sommerlichen temperaturen waren uns plötzlich egal und wie kleine kinder suchten wir strahlend die zutaten aus:

das eis schmeckte herrlich, und während wir draussen assen, hatten wir einen schönen einblick ins isländische leben – ein auto nach dem anderen fuhr vor und nach dem besuch im laden glänzten alle augen. und nein, der umstand, dass wir akureyri zweimal passierten auf unserem weg hat überhaupt nichts mit dem guten glace zu tun!

unser letztes abendessenin island gabs in stykkishólmur im restaurant fim fiskar (fünf fische), mit blick auf unser hotel. auf der karte gabs wal mit pfeffersauce, doch wir entschieden uns für eine fischsuppe und den tagesfisch – herrlich frisch zubereitet!

das letzte frühstück war liebevoll und schmeckte herrlich – der geräucherte fisch von den westfjorden schmeckte fantastisch (sonst meist etwas sehr rauchig), so dass wir auf dem heimweg beim bäcker noch einige souvenirräucherfische erstanden.

auf dem weg zum flughafen stoppten wir beim haifischhof bjarnarhöfn, wo in einer alten scheune die reliquien aus alten haifischfangzeiten ausgestellt waren. in einem unglaublich kleinen ruderbot sind die mutigen männer vor 150 jahren für mehrere tage aufs meer gerudert, um einen grönlandhai zu fangen. die haie haben keine niere, so dass bei seiner fermentierung viel ammoniak freigesetzt wird, was das fleisch vom einfrieren schützt. nach einer ersten lagerung in der hütte werden die haistücke 2-4 monate zum austrocknen des ammoniaks aufgehängt.

bei einer etwas näheren betrachtung wurde uns sofort klar, warum die trocknungshütte weit weg vom haus steht – der geruch ist nicht gerade angenehm. am ende unseres besuches durften wir auch ein stück hákarl probieren – es erinnerte geschmacklich an einen sehr fiesen käse nur die konsistenz war bissiger. ist wohl eine der spezialitäten, mit denen man aufwachsen muss, um sie wirklich zu lieben.

am letzten tag besuchten wir auch das hotel búðir. ein frisch umgebautes hotel in der totalen abgeschiedenheit, ausser einer alten kirche und einem hotel ist hier kein anderes haus mehr übrig – in der blütezeit wohnten ca 100 menschen in der siedlung.

kulinarisch wurden wir sehr positiv überrascht – mal sehen, ob bald bei uns auch mal so eine feine lammsuppe auf dem tisch steht!