vogelwelt

am morgen machten wir uns mit der fähre auf richtung westfjorde.

wir nutzten die gelegenheit zu einem zwischenhalt auf der insel flatey, während unser auto nach brjánslækur weiterfuhr.

die insel wird hauptsächlich von vögeln bewohnt. zwei familien sollen ganzjährig hier wohnen, alle anderen häuser sind sommerhäuser.

irgendwie sind wir noch so grönland geprägt, dass uns kaum weiter auffiel, dass es keine strassen (und somit keine autos)  gab und man sich am besten zu fuss fortbewegt und für transporte nach alternativen sucht.

vorallem schubkarren sind beliebt – hier noch ein bild für kindertransport – etwas piktoresker als abfall oder baumaterialien.

vom ersten schritt auf der insel werden wir vom vogelgezwitscher begleitet, bzw. wir erkennen schon einzelne unterschiedliche stimmen, wobei einige eher an computerspiele erinnern als an vögel – so erkennen wir den «game over» vogel akkustisch, jedoch noch nicht visuell.

der penetrante ton des rotschenkels ist schwer genau zu orten und erinnert an einen wecker, dafür fällt der vogel mit seinen namensgebenden beinen umso mehr auf.

der kleine friedhof erzählt die geschichte des dorfes und man erkennt die verwandschaftlichen verhältnisse – die nachnamen werden immer vom vornamen des vaters abgeleitet.

der zaun hält zwar die schafe draussen, die vögel freuen sich über die erhöhten sitzplätze.

apropos schafe: selbstverständlich leben auf flatey auch schafe, als schaf des tages eine lammnahaufnahme

hier noch ein zweites tagesschaf – wir konnten uns nicht für eines entscheiden und bei so vielen vogel-bildern verträgt es sicher auch ein zweites schaf.

gleich hinter der kirche steht die erste bibliothek islands, wir hielten sie zuerst für ein lagerhaus, strenggenommen ist es das ja auch.

entlang dem zaun machten wir uns auf den weg zum strand. da bemerkten wir anhand der reaktio  der küstenseeschwalben, dass wir uns wohl ihren brutstätten näherten. sie flogen mit kampfschrei ganz nahe an unseren köpfen vorbei, immer tiefer.

beim ca 5. überflug bemerkten wir sogar ihre krallen an unserem kopf, zeit zum weitergehen.

aber es ist schon beeindruckend, wenn so ein vogel mit offenem mund so nahe vorbei fliegt.

der trick sei anscheinend, einen stock hochzuhalten, kann alternativ auch mit einem arm simuliert werden, das hörtenwir aber erst später….

den nachmittag verbrachten wir auf einer klippe und beobachteten die vogelwelt.

auf dem wasser schwammen die eider enten mit ihren jungen.

auch möwen waren zu sehen, am brüten oder einfach in der luft.

einen papageientaucher sahen wir plötzlich einige meter unter uns – er kam aus seiner höhle, schaute herum, verrichtete sein geschäft und war verschwunden, bevor wir die kamera bereit hatten. dafür liess sich die brütende möwe geduldig ins bild setzen.

selbstverständlich konnten wir die insel nicht ohne fischsuppe verlassen. sie war eine gute wahl, besonders die muschel war beeindruckend – in grösse und geschmack.

pünktlich lief die fähre in den hafen ein.

wir fuhren weiter richtung norden und flatey wurde immer kleiner.

wir erhielten auf dem schiff unseren autoschlüssel zurück und fanden das auto neben dem fähreingang geparkt.

in den westfjorden sind die tankstellen nicht so dicht gesaet, so dass die devise heisst: tanken, wenn auch immer eine tankstelle da ist. hier bediente uns der ueber 80jaehrige severin, der von seiner reise in die schweiz ein feuerzeug in seinem kassenhaeuschen aufgestellt hatte.

der weg nach breidavik, der letzte ort mit uebernachtungsgelegenheit vor dem vogelfelsen latrabjarg, fuehrte ueber einen pass und fuer den blick in den fjord hatten wir das perfekte licht.

 bei der anfahrt konnten wir den vogelfelsen schon am horizont ausmachen, doch der weg war noch lang.

breidavik ist sehr klein – neben dem hotel und dem campingplatz gabs nur noch diese kleine kirche, gleich vor dem strand.

frisch gestaerkt und aufgetaut fuhren wir nach dem abendessen zum felsen.

eine weisse linie trennt die voegel von den beobachtern – da kennen auch die tiere ihre grenzen.

die tiere kannten wirklich keine scheu – und man konnte sehr nah rangehen – sie haben aber schon genuegend erlebt um zu wissen, dass man die haende hoch haelt, wenn auf einen gezielt wird.

fuer unsere kameras begann der dauerbetrieg. hier ein portrait von links.

die frontalansicht.

das portrait von rechts.

wir konnten uns kaum losreissen von den putzigen voegeln, die hoch ueber dem abgrund einfach so da sassen und sich kaum bewegten, so dass wir uns auf schaerfe, bildaufbau und objekt konzentrieren konnten.

 

 am anderen morgen fuhren wir gleich nach dem fruehstueck wieder los zum vogelfelsen – mit aufgeladenen batterien und leeren fotochips. es war noch nebliger als gestern.

wir waren bei weitem nicht die einzigen motivjaeger – geduldig posierten die papageientaucher vor der kamera armada.

und trozt des andrangs kannten die voegel keine scheu und hielten schoen still fuer die kamera.

gerade beim start und der landung sahen sie witzig aus – die fuesse weit von sich gestreckt oder mit viel anlauf. kaum zu glauben, dass sie bis nach neuseeland fliegen koennen. und da sind sie dann wieder viel zu schnell fuer die kamera.

wir konzentrierten uns so auf die papageientaucher, dass wir die robben auf den felsen unten komplett uebersahen. 

es ist uns klar, dass fuer den geneigten leser jedes weitere bild eines papageientauchers gleich aussieht wie die oberen, aber irgendwie hatten sie einen eisbergeffekt, so dass wir uns nicht fuer einzelne bilder entscheiden konnten – hier also noch einige weitere, ohne worte.