heute steht eine zeitreise auf dem programm – das rittertournier in kaltenberg. mit andré, manu und fast der gesamten jungmannschaft erkundeten wir frisch gefrühstückt den mittelaltermarkt.
verschiedene stände haben ein passendes angebot – hier die spätzle mit wildschwein über offenem feuer – für uns noch zu früh.
die schausteller schlüpfen fürs wochenende komplett in ihre rolle, wohnen in den aufgebauten jurten und langhäusern und gewähren uns besuchern grosszügig einblick.
auch ein falkner zeigte seine vögel, hier eine zwergeule.
in unseren neuzeitlichen kleidern fielen wir schon etwas aus dem rahmen, konnten aber dem angebot von accessoirs widerstehen.
auch alte bräuche wurden gezeigt und erläutert. diese dame brachte uns die schminkkunst und die geheimnisse der blauen farbe.
ein wichtiger bestandteil der farbe ist urin. so haben wir gelernt, dass frauenurin weniger stark riecht als männerurin. nach dieser information verzichteten wir dankend, uns professionell schminken zu lassen.
die töpferscheibe auf dem wagenrad war faszinierend, da ist die zentrierung noch schwieriger. doch der meister hatte die wacklige scheibe gut im griff und die produkte konnten sich sehen lassen.
an anderen ecken wurden auf kleinen bühnen von schaustellern aus aller welt kleine theaterstücke aufgeführt.
kurz vor mittag stand der umzug auf dem programm. die verschiedenen gruppen ziehen durch das dorf.
ich hatte mich zufälligerweise gleich neben dem hauptfotografen platziert, so dass die verschiedenen formationen immer schön in seine richtung schauten und auch posierten – bei diesem bild stand der hoffotograf jedoch ziemlich viel weiter rechts von mir.
gaukler, ritter, geteerte – alle möglichen gestalten zogen an uns vorbei, es war herrlich anzusehen.
selbstverständlich auch gab es adelige, die augsburger bürgergilde – mit prächtigen gewändern und leibgarde.
den abschluss machte der pépiloué mit den gänsen – so schön zu sehen, wie diese tiere ihm hinterherliefen – obwohl er offiziell als hunde trainer aufgelistet ist.
die verschiedenen darbietungen verzauberten gross und klein.
vor der aufführung der ritterspiele stärkten wir uns mit einer wurst und einem grossen bier (König Ludwig Daniel natürlich) bevor wir die plätze in der zweiten reihe einnahmen. bei dem schönen wetter waren wir froh, dass wir genügend sonnencreme eingeschmiert hatten. den auftakt machte pépiloué mit seinen gänsen und hunden. david wurde aus der menge ausgewählt und wurde mitten in der arena in die kunststücke eingebaut.
dann begann das rittertournier. die vertreter der verschiedenen geschlechter präsentierten sich vor dem publikum mit ihren wappen.
anschliessend wurden die lanzen verteilt, die duelle konnten beginnen!
mit hohem tempo ritten die gegner mit gestreckten lanzen aufeinander zu und versuchten sich zu treffen, immerhin stand die königstochter als hauptpreis auf dem spiel!
die lanzen barsten durch den aufprall und der ritter, der sich auf dem pferd halten konnte, durfte in die nächste runde. nach mehreren durchgängen stand der sieger fest!
bei der krönung des gewinners, öffnete sich unerwartet ein loch im boden und die schwarzen ritter überfielen die szene. innert kürzester zeit waren alle bunten flaggen durch schwarze ausgetauscht, die atmosphäre veränderte sich merklich.
der tourniergewinner (der designierte könig) wurde erstmal durch die menge geschleift um so seine niederlage zu beweisen.
doch wie das bei rittern so ist, es formte sich widerstand und nach einem weiteren tournier waren die schwarzen ritter besiegt, sie zogen sich zurück und die farben kehrten zurück.
wir bemerkten kaum, wie die zeit verflog, glücklicherweise hatten wir etwas flüssigkeit dabei.
nachdem das gute gesiegt hat, waren wir erleichtert und nutzten die gunst der stunde für ein gruppenbild.
die meisten zuschauer strömten nach der vorstellung zum marktplatz, so dass es dort ziemlich voll war. die band corvus corax rockte gleich los und stillstehen war unmöglich.
offensichtlich war es nicht nur uns heiss während der vorstellung, die schlange vor dem eisstand war sehr lange.
als wir endlich an der reihe waren, waren die vorräte fast ausverkauft – doch in der not….
es schmeckte fantastisch!
zum schluss trafen wir noch den kristallmagier, der uns mit seinen kristallkugeln bezauberte.
es schien wirklich magisch, wie die kugeln von einem arm zum anderen rollten, immer unter kontrolle und es sah fast so aus, als ob die kugeln den körper steuerten als umgekehrt. ich konnte kaum glauben, wie schnell der tag vorbei war – voller neuer erlebnisse und wir genossen die zeit mit andré, manu und der jungmannschaft. müde fuhren wir wieder nach hause und ich träumte von der zukunft in der kristallkugel.