schon beim frühstück hatten wir blick auf das erste tagesziel: die wartburg, gmäss reiseführer eine der interessantesten deutschen burgen.
Ein Spazierweg führte direkt vom hotel auf den burghügel – durch den wald.
Nach gut 20 minuten strammem bergauf laufen erreichten wir das eingangstor des unesco weltkulturerbes.
Die burg war wunderbar instand gesetzt und wir starteten mit der erklimmung des südturmes.
von dort war der blick nach aussen und in den innenhof (mit zisterne) perfekt.
der innenhof ist sehr schön erhalten. ob der «sängerstreit» der minnesänger anfang des 13 jahrhunderts draussen stattgefunden hat? auf jeden fall eine virutelle begegnung mit walther von der vogelweide, dessen lieder wir im gymi im deutschunterricht lasen.
die tauben defilierten vor dem taubenschlag – ein schönes fotomotiv.
Für die grosse führung fehlte uns leider die zeit, so dass wir uns für die kurzversion mit museumsbesuch entschieden. wir hatten glück, da einige andere säle gesperrt waren, durften wir den rittersaal besichtigen, das vorbild für ludwig II für neuschwanstein.
Im winter 1521/22 wohnte martin luther alias «junker jörg» auf der wartburg nachdem er vom papst und kaiser gebannt wurde. in 10 wochen übersetzte er in der lutherstube das neue testament vom griechischen urtext ins deutsche. eines der löcher neben dem ofen soll vom tintenfass stammen, welches luther nach dem teufel warf.
im museum waren auch verschiedene andere exponate, neben dem reliquienschächtelchen auch das buch über das schloss wartburg, mit einem alten plan und einer alten ansicht.
auf dem rückweg nutzten wir selbstverständlich die verschiedenen platformen für erinnerungsbilder – hier das burg-selfie.
oder das burg-fräulein mit dem gesamten gebäudekomplex im hintergrund, wo man sofort sehen kann, dass die burg in mehreren etappen mit verschiedenen baustielen errichtet wurde.
dann rollten wir weiter – unser ziel für heute abend war halle, also hatten wir noch einige kilometer vor uns.
wir genossen die fahrt auf der landstrasse, die blickwinkel dank des schönen lichtes und den wolken sehr speziell.
Gleich um die ecke von eisenach war der baumkronenpfad hainich, da konnten wir natürlich nicht ohne stop vorbeifahren -wer weiss, wann wir mal wieder in der gegend sind.
in einem der letzten stücke deutschen «urwald», der vor allem aus buchen besteht, sind auf verschiedenen höhen stege angebracht, auf denen man die verschiedenen ebenen des waldes sehen kann.
es wehte ein sanfter wind und die bäume schwankten – auf dieser höhe beobachtetn wir, dass sie komplett unabhängig in alle richtungen schwankten.
vom steg aus konnte man sogar an den bäumen ziehen und sie bewegen – wir waren erstaunt, wie elastisch sie waren und wie leicht wir sie bewegen konnten.
ein buchenbild von oben ist ohne steg nicht zu erhaschen – eine komplett andere perspektive.
der baumkronenpfad enthielt auch einige elemente für die jüngeren besucher, doch auch für uns war es spannend, gut abgesichert auf dem seil zu gehen.
vom aussichtsturm blickte man über den gesamten wald. durch den aufziehenden sturm waren die wolken schnell unterwegs und der himmel begann sich langsam zu verdunkeln. wir erreichten das auto gerade mit den ersten regentropfen und konnten das dach im letzten moment schliessen.
wir fuhren weiter richtung erfurt und liessen den sturm hinter uns, doch wir hatten kaum mehr zeit für eine längere entdeckungstour. wir starteten mit einer thüringer bratwurst gleich beim dom mit blick auf den weitläufigen domplatz.
gemäss umfragen bei anderen gästen seien es die besten in ganz erfurt, sie schmeckte auf jeden fall super und das bild passte fast (das brötchen ist nicht ganz konform, da achten wir nächstes mal drauf).
Zum schlendern gönnten wir uns ein glace von der gelateria venezia. Die aromen bitterschokolade, joghurt-maracuja-pfirsich und birne-marcarpone schmeckten hervorragend.
Die gebäude waren in einem wunderbaren zustand und die geschäfte kleinteilig und individuell. So kam es, dass wir uns vor einer weiteren eisdiele wiederfanden, die sehr ausgefallene eissorten hatte. An denen konnten wir nicht vorbeigehen! So gabs für mich matcha-zitronengras mit sauerrahm-erdbeer-balsamico und für dani möhre-joghurt-petersilie und salty-peanut. Sie schmeckten fantastisch!
mit dem glacé in der hand erkundeten wir die schmalen gässchen der altstadt.
Die krämerbrücke sah erst aus wie eine schmucke gasse, doch auf dem rückweg erkannten wir, dass es tatsächlich eine brücke war.
Die häuser darauf müssen extrem schmal sein, denn so breit ist die brücke nicht.
Der rückweg zum dom führte durch weitere schmale gassen, wir hättem gerne noch mehr zeit hier verbracht.
selbstverständlich darf bei einem besuch in erfurt das bild mit bernd dem brot nicht fehlen – hoffentlich haben wir ihn gelangweilt.
zurück auf dem domplatz sahen wir, dass der dom fast nur auf Pfeilern stand – die gesamthöhe war imposant. Den innenbereich müssen wir leider beim nächsten besuch anschauen, da wir einen termin in halle hatten.
Der weg führte durch weite felder teilweise schon abgeerntet bzw. Die riesigen mähdrescher waren gerade bei der arbeit.
Die sonne brachte die farben zum leuchten und mit den schäfchen-wolken sah die landschaft wie ein windows hintergrundbild aus.
Die dörfer unterwegs waren mal grösser, mal kleiner, meist hatten sie eine kirche, oft sogar überdimensioniert. Den letzten fotostop legten wir in freyburg ein – die rotkäppchen sektkellerei war zwar schon geschlossen, doch für ein bild reichte es alleweil.
In halle angekommen, erledigten wir die logistik, unter anderem ein treffen mit einem herrn vom lokalen elektrizitätswerk, der dani den ladeparkplatz zeigte, wo wir über nacht tanken konnten.
Punktlich erreichten wir das neue theater für das konzert von june coco.
Die cd haben wir schon rauf und runter gehört, umso schöner war es, sie mal wieder live zu hören – die lieder sind gleich viel lebendiger. ein krönender tagesabschluss!